Seltene Fisch-Art kehrt in den Borbecker Mühlenbach zurück

Damit kehrt nach der Flora im „Grüne Hauptstadt“-Jahr auch die Fauna in das revitalisierte Gewässer zurück!

Der Borbecker Mühlenbach in Essen ist südlich der A 40 bereits abwasserfrei und ökologisch umgestaltet. Im Stadtteildreieck Holsterhausen, Frohnhausen und Fulerum präsentiert sich das Gewässer als ein grünes Idyll mit Rad- und Fußwegen, die zum Entdecken und Erleben der neu geschaffenen Natur einladen.


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Am Mittwoch haben nun Oberbürgermeister Thomas Kufen und Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, gemeinsam der Renaturierung des Borbecker Mühlenbachs die Krone aufgesetzt und die erst vor einigen Jahren wieder entdeckte Emschergroppe in den Bach eingesetzt. Mit dieser seltenen Fisch-Art kehrt nach der Flora im „Grüne Hauptstadt“-Jahr auch die Fauna in das revitalisierte Gewässer zurück!

Die Emschergroppe ist trotz ihres urtümlichen Aussehens zwar ein verhältnismäßig kleiner Fisch, doch seine Geschichte ist dadurch nicht weniger interessant. Früher hat die Groppe im gesamten Emschersystem gelebt. Nach der immensen Abwassereinleitung vor über 150 Jahren in die Emscher-Gewässer ist der Fisch nahezu ausgestorben. Einzig im Oberlauf der Boye, einem von der Abwassereinleitung verschonten Gewässerabschnitt in Bottrop, hat die Groppe in Isolation überleben können, bis sie vor einigen Jahren wiederentdeckt wurde. Mittlerweile ist die Emschergroppe in zahlreichen Gewässern ausgesetzt worden. Mehrere Kontrollen haben die erfolgreiche Wiederansiedlung mittlerweile bestätigt.

„Die Emschergroppe ist ein echter Qualitätsindikator, denn wir setzen diesen Fisch nur in Gewässer ein, die sich über mehrere Jahre hinweg prächtig entwickelt haben. Dies gilt nun auch für den Borbecker Mühlenbach: Die ökologische Entwicklung unseres Gewässers bietet mittlerweile hervorragende Lebensbedingungen für die Emschergroppe“, sagt Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Für diesen hervorragenden Zustand musste jedoch zunächst viel Erde bewegt und Beton in Form neuer Abwasserkanäle verbaut werden, denn vor nur etwas mehr als zehn Jahren war der Borbecker Mühlenbach eine „Köttelbecke“, in der offen Schmutzwasser geflossen ist. Die Emschergenossenschaft hat in den Abschnitt des Borbecker Mühlenbachs südlich der A40 rund 45 Millionen Euro in Kanalbau und naturnahe Umgestaltung investiert.

„Das ist eine wertvolle Investition in die ökologische Zukunft unserer Stadt. Der Emscher-Umbau ist eine der Erfolgsgeschichten in Essen und bedeutet nicht nur für die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner eine erhebliche Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität“, sagt Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017. „Mit dem Einsetzen der Emschergroppe in den Borbecker Mühlenbach“, so Kufen weiter, „wird die Renaturierung des Gewässers heute sozusagen vollendet.“

Emscher-Umbau in Essen

Rund zwei Drittel des Essener Abwassers fließen in die Emscher: Zum Emscher-System zählen u.a. neben der Emscher selbst die Berne, der Borbecker Mühlenbach, der Schwarzbach, der Stoppenberger Bach, der Schurenbach und der Katernberger Bach. Im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau werden auch diese Gewässer vom Abwasser befreit und anschließend naturnah umgestaltet.

In Essen plant die Emschergenossenschaft im Rahmen des Emscher-Umbaus Investitionen in Höhe von mehr als 700 Millionen Euro. Davon wurden bislang rund 240 Millionen Euro eingebracht. Von 45 Kilometern an neuen Abwasserkanälen wurden bereits 19 Kilometer fertig gestellt, von 35 Kilometern an Gewässerläufen wurden bereits 6 Kilometer renaturiert.

EMSCHERGENOSSENSCHAFT / LIPPEVERBAND direkter Link zum Artikel