Staatssekretär Hüser informiert sich bei Boehringer Ingelheim

Nachhaltige Bodensanierung findet bundesweit Beachtung

Die Bodensanierung des Unternehmens Boehringer Ingelheim an seinem Stammsitz ist Teil eines umfassenden Programms zur Erkundung und Sanierung von Altablagerungen. Das Unternehmen hat in den vergangenen zwölf Monaten auf einer Fläche außerhalb des Ingelheimer Werksgeländes 44.000 Kubikmeter verunreinigten Boden ausgetauscht.


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Seit dem 3. Juli wird die schadstofffreie Grube mit frischer Erde verfüllt. Anschließend wird die Halle über der Sanierungsfläche abgebaut und die ursprüngliche Straßenführung wieder hergestellt. Ein öffentlich-rechtlicher Vertrag mit dem Land Rheinland-Pfalz ist Grundlage der Arbeiten.

„Die laufende äußerst nachhaltige Sanierung durch Dekontamination ist beispielhaft für andere Vorhaben in Rheinland-Pfalz und findet sogar auf Bundesebene große Beachtung. Das Unternehmen Boehringer Ingelheim erbringt für das eigene Firmengelände, aber auch für die Nachbarschaft und die gesamte Stadt Ingelheim eine Leistung, die bis weit in die Zukunft Auswirkungen hat“, stellte heute Uwe Hüser, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, in Ingelheim fest. „Boehringer Ingelheim stellt sich mit diesem Vorhaben der eigenen unternehmerischen Verantwortung. Dabei geht das Unternehmen deutlich über die rechtlich möglichen Behördenforderungen hinaus, das ist sehr begrüßenswert. Gleichzeitig wird deutlich, dass die ökologischen und ökonomischen Interessen in der Praxis sehr wohl miteinander zu vereinbaren sind. Die Böden der sanierten Flächen werden nach Abschluss wieder umfassend genutzt werden können.“

Hüser machte sich heute in Ingelheim ein Bild vom Stand der Sanierung. Er betonte die gute Zusammenarbeit von Boehringer Ingelheim und dem Wirtschaftsministerium sowie der zuständigen oberen Bodenschutzbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd: „Für einen erfolgreichen Verlauf braucht dieses fachlich anspruchsvolle Großprojekt eine enge Kooperation aller handelnden Akteure auf Industrie- und Behördenseite und eine offene und stetige Kommunikation mit der Öffentlichkeit.“ Begleitet wurde der Staatssekretär von Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Die SGD Süd begleitet die aufwendigen Planungen und Vorbereitungen seit ihrem Beginn und ist als obere Boden-, Natur- und Wasserschutzbehörde an allen relevanten Genehmigungsprozessen beteiligt. Außerdem erfolgt die Abnahme der Arbeitssicherheitskonzepte und -vorkehrungen durch die ebenfalls der SGD Süd angehörende Gewerbeaufsicht. „Diese Sanierungsmaßnahme ist vorbildlich in Planung und Ablauf“, kommentierte Seimetz das reibungslose Zusammenspiel seiner Behörde mit der sanierungspflichtigen Firma Boehringer Ingelheim.

Bei Bodenuntersuchungen außerhalb des Werksgeländes in Ingelheim hatte das Pharmaunternehmen Rückstände aus der früheren Pflanzenschutzmittelproduktion gefunden, die auch Dioxine und Furane enthalten. „Die Rückstände werden mitsamt dem Erdreich ausgehoben und in dafür speziell zugelassenen Anlagen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden verbrannt“, erklärte Andreas Geers, zuständiger Abteilungsleiter bei Boehringer Ingelheim.

Im März 2012 hatten sich die Beteiligten (Landesbetrieb Mobilität, SGD Süd, Stadt Ingelheim und Boehringer Ingelheim) zu einer ersten Planungskonferenz getroffen. Die Bürgerinnen und Bürger wurden in zwei öffentlichen Veranstaltungen im Ratssaal der Stadt Ingelheim über die geplanten Arbeiten, die Auswirkungen auf den Straßenverkehr und das Sicherheitskonzept informiert.

Der erste Bauabschnitt erfolgte in offener Bauweise mit lokaler Luftabsaugung. Von August 2013 bis Februar 2014 wurden 12.000 Kubikmeter verunreinigter Boden durch saubere Erde ersetzt. Parallel hierzu wurde eine Halle errichtet, in deren Schutz 32.000 Kubikmeter verunreinigter Boden bis Ende Juni 2014 entfernt und zu den Entsorgungsanlagen abgefahren wurden.

Die insgesamt etwa 2.800 LKW-Fuhren wurden so organisiert, dass die ursprünglich geplanten 80 Transporte pro Tag auf maximal 35 pro Tag reduziert werden konnten. Um den Straßenverkehr zu entlasten und die Transportsicherheit zu erhöhen, wurden 21.000 Kubikmeter Boden über Teilstrecken mit der Deutschen Bahn transportiert. „Bis Ende März 2015 werden die übrigen Flächen rekultiviert und das Provisorium des Kreisels entfernt“, erläuterte Andreas Geers.

Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz direkter Link zum Artikel