„Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“

Kooperationsprojekt für mehr Natur in der Stadt

Erstes Label für ökologisches Grünflächenmanagement in Kommunen

fünf Pilotkommunen zeigen Modellprojekte

Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und Deutsche Umwelthilfe legen Grundstein in Wernigerode

„Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt


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Städte grüner machen und naturnahe Flächen in Kommunen schaffen. Darum geht es in dem Kooperationsprojekt „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“ (Bündnis) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). In den nächsten sechs Jahren soll ein Label besonders grüne Kommunen für ihre nachhaltigen Wirtschaftsweisen auf öffentlichen Grünflächen auszeichnen. Ziel ist, die biologische Vielfalt in Städten zu erhöhen. In Wernigerode hat Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), heute den Förderbescheid an Peter Gaffert, Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode und Vorstandsvorsitzender des Bündnisses übergeben. Damit startet das Projekt „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“. Gefördert wird das Projekt mit einem Betrag von 1,3 Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.

In der Stadtverwaltung gilt es für Kommunen täglich, unterschiedliche Ansprüche an die Nutzung, Pflege und Gestaltung öffentlicher Grünflächen mit finanziellen und sozialen Aspekten in Einklang zu bringen. Wie die Gestaltung naturnaher Grünflächen konkret umgesetzt werden kann, veranschaulichen die beteiligten Kommunen durch Modellprojekte wie „Kirchhain blüht auf“ oder „Blumen- und Stadtwiesen im Straßenbegleitgrün der Stadt Frankfurt am Main“. Neben Wernigerode und Frankfurt am Main, arbeiten Neu-Anspach, Kirchhain und Hannover (in Planung) aktiv in dem Projekt mit.

„Die fünf Projektkommunen übernehmen eine Vorreiterrolle bei der Einführung des ökologischen Grünflächenmanagements“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Das ökologische Grünflächenmanagement geht von einer integrierten Sichtweise aus. Es verbindet naturschutzbezogene Grundsätze wie die Verwendung von gebietsheimischem Saatgut und Gehölzen oder den Verzicht auf regelmäßige Mahd und Spritzmittel mit den Anforderungen, Pflegekosten in öffentlichen Grünflächenämtern zu reduzieren. Es bezieht aber auch die Bürgerinnen und Bürger in die Planung und Pflege dieser Grünflächen mit ein.“

Vielerorts gilt es zunächst Vorbehalte gegenüber einer naturnahen Flächengestaltung abzubauen. Das Labeling-Verfahren wird daher durch eine öffentlichkeitswirksame Kampagne sowie durch Fachinformationen für die beteiligten Dienststellen begleitet. „Mit der Teilnahme am Labeling-Verfahren soll Kommunen ein inhaltlich fundierter und praxisnaher Einstieg in das Thema ökologisches Grünflächenmanagement ermöglicht werden“, erklärt Peter Gaffert. „Aufgrund der Möglichkeit, das Label auch im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und Imagewerbung zu nutzen, bietet es eine zusätzliche Motivation, Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von Grünflächen umzusetzen.“

Um die Akzeptanz gegenüber einer naturnahen Flächengestaltung sowie die Breitenwirkung des Projekts zu erhöhen, sollen am Labeling-Verfahren auch Akteure außerhalb der Kommunalverwaltung beteiligt werden. Höhepunkt der Aktivitäten vor Ort wird ein jährlicher Aktionstag sein, bei dem die Kommunen ihre eigenen Aktivitäten sowie Möglichkeiten zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf privaten Flächen vorstellen. „Damit wollen wir das Thema aus der Kommunalverwaltung in die Bürgerschaft hineintragen“, erklärt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Das kann zur Entlastung der Kommunen beitragen – etwa wenn sich Bürgerinnen und Bürger an der Umsetzung von Pflegemaßnahmen beteiligen –, die Akzeptanz gegenüber naturnah gestalteten Flächen erhöhen und durch die Möglichkeit zur Mitgestaltung des unmittelbaren Lebensumfelds einen wichtigen Beitrag zu Naturerfahrung und Identifikation mit der eigenen Kommune leisten“, so Müller-Kraenner weiter.

Die erste öffentliche Ausschreibung zur Teilnahme am Label für 15 Kommunen soll laut Zeitplan im Dezember 2017 erfolgen. Insgesamt sollen 30 Kommunen das Labeling-Verfahren im Projektzeitraum durchlaufen können.

Mehr Informationen zum Projekt unter www.kommbio.de/stadtgruen

Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel