Stadtverwaltung stellt Kleingartenentwicklungsplan auf

Die Stadtverwaltung stellt einen Kleingartenentwicklungsplan für Braunschweig auf

Ziel ist es, auf der Basis empirischer Daten ein Konzept zu erarbeiten, das in die zukünftige Stadtentwicklungsplanung einfließt. Zur Bestandsanalyse zählt auch eine Befragung aller Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die in den nächsten Monaten starten soll.


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Entsprechend hat die Verwaltung jetzt den Grünflächenausschuss informiert. In Braunschweig gibt es zurzeit ca. 7.885 Parzellen bzw. Gärten auf einer Gesamtfläche von knapp 400 Hektar.

„Die Braunschweiger Kleingärten bilden einen ‚grünen Gürtel‘ in der Stadt, der das Stadtbild ganz wesentlich mitprägt“, sagt Erster Stadtrat Christian Geiger, für Finanzen, Stadtgrün und Sport zuständiger Dezernent. „Die Kleingärten übernehmen ökologische Funktionen, wirken sich positiv auf Wasserhaushalt und Stadtklima aus und verbessern das Erholungsangebot der Wohnquartiere. Gerade Menschen in baulich verdichteten Stadtvierteln mit einem hohen Anteil an Geschosswohnungsbau erhalten so die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten und zu betätigen und sich mit Gemüse und Obst selbst zu versorgen. Das Miteinander der Gartenfreunde und die Organisation in Vereinen ermöglichen generationenübergreifende und interkulturelle Begegnungen. Damit leistet das Kleingartenwesen einen wichtigen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft.“

Das Vorgehen

Die Arbeit am Entwicklungsplan begann im Januar 2017. Federführend in der Stadtverwaltung ist der Fachbereich Stadtgrün und Sport. Mit dem Landesverband der Gartenfreunde ist eine enge Kooperation vereinbart. Der Kleingartenentwicklungsplan soll als sektorale Fachplanung mit seinen Ergebnissen einfließen in die ab 2018 geplante Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans für die Stadt Braunschweig und konkretisiert den Belang „Kleingartenwesen“ in einem fachplanerischen Beitrag für die zukünftige Stadtentwicklung.

In einem ersten Schritt wird aktuell analysiert, aus welchen Bereichen des Stadtgebietes (oder außerhalb der Stadt) die Nutzer der Kleingärten kommen, um räumliche Bezüge zwischen Wohnort und Lage sowie Entfernung der jeweiligen Kleingartenanlage herstellen zu können. Hieraus ergeben sich Rückschlüsse darauf, ob die derzeit im Stadtgebiet vorhandenen Anlagen eher der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit Kleingartenflächen dienen oder die Einzugsbereiche sich über größere Teile der Stadt verteilen. Parallel werden Informationen über die aktuelle Belegungs- und Nutzungssituation in den Braunschweiger Kleingartenanlagen gesammelt.

In den nächsten Monaten soll eine Befragung aller Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in Braunschweig durchgeführt werden, um demografische Daten sowie Einblicke in das aktuelle Nutzungsverhalten zu erlangen. Weiterhin soll abgefragt werden, wie zufrieden die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner mit ihren Anlagen sind, um Hinweise für Verbesserungspotentiale zu erhalten. Geplant ist ferner, im zweiten Halbjahr 2017 ähnlich wie bei der Aufstellung des Sportentwicklungsplans eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchzuführen, um zumindest näherungsweise sich mittel- langfristig abzeichnende Bedarfe und Wünsche der Bevölkerung

hinsichtlich der Versorgung mit Kleingärten und anderen Nutzungsformen wie beispielsweise Flächen

für „Urban-Gardening“-Projekte zu ermitteln. Konfliktpotenziale mit anderweitigen städtischen Planungen oder naturschutzrechtlichen Belangen (Eintrag von Nährstoffen in Schutzgebiete /Gewässer, Lärmemissionen etc.) sollen ebenfalls ermittelt und lösungsorientiert thematisiert werden.

Auf dieser Basis soll ein umfassendes Entwicklungskonzept für das städtische Kleingartenwesen

erarbeitet werden, dessen Aufgabe es unter anderem ist, die vorhandene Infrastruktur den aktuellen sowie zukünftigen Bedarfen gegenüberzustellen und daraus Empfehlungen für die räumliche Anpassung oder die bedarfsgerechte Neuausweisung von Kleingartenflächen abzuleiten, aber auch Flächen zu identifizieren, die möglicherweise mittelfristig aus den verschiedensten Gründen städtebaulich anders genutzt werden könnten

Fragen der Bestandsinnenentwicklung, die weitergehende Öffnung der städtischen Kleingartenanlagen für die Bevölkerung, deren räumliche und funktionale Vernetzung mit den umliegenden Freiräumen sowie die Etablierung neuer Nutzungsformen im kleingärtnerischen Kontext sind weitere Aspekte, die bei der Planaufstellung zu berücksichtigen sind.

Zahlen und Fakten

Der erste Kleingärtnerverein - der Braunschweiger Schrebergartenverein e. V. - wurde bereits 1903 gegründet. In Braunschweig gibt es zurzeit ca. 7.885 Parzellen bzw. Gärten, von denen 7.810 bewirtschaftet werden. Die Gärten besitzen durchschnittlich Größen von 350 bis 400 Quadratmetern auf einer Gesamtfläche von knapp 400 Hektar. Die Braunschweiger Kleingärtner sind in über 100 Vereinen organisiert, wovon die überwiegende Mehrzahl wiederum Mitglied im Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e. V. ist, der sich innerhalb des Stadtgebietes in sieben Bezirksverbände untergliedert. Der Großteil der im Landesverband organisierten Vereine nutzt die an den Landesverband der Gartenfreunde e.V. verpachteten städtischen Flächen (67). Daneben bestehen gemischte Eigentumsverhältnisse (städtisch/privat). Eine Reihe von Anlagen gehört privaten Grundstückseigentümern.

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