Start der Sanierungsuntersuchung auf dem ehemaligen Rasspe-Gelände in Solingen

NRW-Umweltminister Johannes Remmel auf dem Altstandort

Am heutigen Dienstag informierte sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel auf dem Altstandort der ehemaligen Schneidwarenfabrik Rasspe in Solingen im Bereich von „Stöcken 17“ über die gegenwärtig laufenden Arbeiten auf dem Gelände.


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 Aktuell werden dort im Auftrag des AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung Baggerschürfe und Bohrarbeiten durchgeführt, um Informationen über die genaue Schadstoffbelastung des Untergrundes und des Grundwassers zu erhalten. Auch die Schadstoffbelastung der Bausubstanz soll untersucht werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen fließen dann in die Sanierungsplanung ein.

Im Dezember 2015 hatten die Stadt Solingen, die Wirtschaftsförderung Solingen und der AAV einen öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Sanierungsuntersuchung und Sanierungsplanung inklusive Rückbaukonzept abgeschlossen, um das Gelände zu sanieren. Auf dem Altstandort und der ehemaligen Betriebsdeponie wurden in früheren Untersuchungen z. T. großflächige Verunreinigungen des Untergrundes durch Mineralölkohlenwasserstoffe, Schwermetalle (insbesondere Blei und Chrom) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) festgestellt.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel: "Nicht nur das ehemalige Rasspe-Areal zeigt, dass es sinnvoll ist, solche Brachen wieder in den Wirtschaftskreislauf zu bringen und damit dem Freiflächenverbrauch entgegen zu wirken. Wir müssen auch künftig der Wiedernutzung ehemaliger Industrieflächen absolute Priorität einräumen, denn sie liegen oftmals zentral oder innenstadtnah und sind zudem meist gut erschlossen."

Oberbürgermeister Tim Kurzbach: "Die Revitalisierung von Industriebrachen in unserer Stadt sehe ich als zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre. Das Rasspe-Gelände stellt dabei eine einzigartige Chance für eine gezielte Entwicklung und Gestaltung dar, die wir bewusst ergriffen haben. Es brach liegen zu lassen oder einfach einem Verkauf zuzusehen, war für mich keine Option. Ich bin froh, mit dem AAV einen kompetenten Partner bei der jetzt startenden Altlastenprüfung und -sanierung an unserer Seite zu haben. Und ich freue mich darauf, dass hier bald neues Wirtschaften und Leben Einzug halten wird."

Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des AAV, ist sicher, „dass mit der Aufbereitung dieser Fläche ein wichtiger und nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in der Region geleistet wird. Der AAV ist auch in Solingen – wie bei anderen Projekten – der Maßnahmenträger und bringt außerdem seine fast dreißigjährige Erfahrung bei der Sanierung und Reaktivierung von Altstandorten in ganz Nordrhein-Westfalen mit.“

Hintergrund

Seit etwa 1827 produzierte die Firma Rasspe auf dem ca. 6,5 Hektar großen Gelände Teile für landwirtschaftliche Maschinen sowie Sägen und Messer für das Großgewerbe. Dabei wurde die komplette Produktionstiefe – von der Gießerei, Schmiede, Schleiferei und Lackiererei bis hin zur Betriebsdeponie – abgedeckt. Durch Verschüttung der ehemaligen Absetzteiche und durch Anschüttungen zur Einebnung der Betriebsfläche entstanden anthropogene Ablagerungen mit bis zu 20 Metern Mächtigkeit. Etwa 90 % der Fläche sind versiegelt.

Über das Vermögen der Firma Rasspe wurde 1999 das Insolvenzverfahren eröffnet. Im Rahmen eines „Asset Deals“ wurden Maschinen, Lagerbestände sowie Markenrechte von der ausgegründeten Rasspe Systemtechnik GmbH & Co. KG übernommen, die 2007 ein Betriebsgelände in Wermelskirchen bezog. Nachdem der Umzug 2009 komplett abgeschlossen und einzelne Neuvermietungen der Betriebsgebäude wieder aufgegeben wurden, fiel das gesamte Areal brach. Einige der Betriebsgebäude stehen unter Denkmalschutz.

AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung direkter Link zum Artikel