Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg zieht Jahresbilanz: Einsatz für trockenen Rasen und feuchte Wälder

Förderprojekte für den Naturschutz 

Sei es die Renaturierung von Fließgewässern, die Verbesserung der Lebensräume von Rotbauchunke, Fledermaus und Schwarzstorch oder Hecken- und Gehölzpflanzungen: Für 28 Förderprojekte, zahlreiche eigene Naturschutzmaßnahmen sowie Flächensicherung hat die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg im Jahr 2017 mehr als 2,7 Millionen Euro eingesetzt.


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Damit konnten landesweit Naturschutzvorhaben mit einem Gesamtumfang rund 3,8 Millionen Euro begonnen oder weitergeführt werden. Das Geld dafür kommt vor allem aus Ersatzzahlungen der Eingriffsregelung, aber auch Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale sowie Geldauflagen.

Brandenburgs Umweltstaatssekretärin und Vorsitzende des Stiftungsrats Carolin Schilde: „Die Landesstiftung steht seit Jahren für effiziente Naturschutzarbeit in Brandenburg. Die gute Zusammenarbeit mit den vielfältigen Partnern ist dabei weiterhin eine wichtige Basis für die vielen erfolgreich umgesetzten Projekte.“

So konnte die Stadt Biesenthal im Stadtwald eine rund 700 Quadratmeter große, leer stehende Halle zum Überwinterungsquartier für Fledermäuse umbauen.

Ebenfalls mit Stiftungsmitteln hat der Wasser- und Bodenverband „Uckermark-Havel“ auf einer Ackerfläche südwestlich der Stadt Fürstenberg/Havel vier Heckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 600 Metern gepflanzt. Die Sträucher und auch Bäume - Wildrosen, Weißdorn, Vogelkirsche, Feld-Ahorn, Pfaffenhütchen und andere gebietsheimische Pflanzenarten - geben in Zukunft vielen Tierarten Nahrung und Deckung. In einem weiteren Förderprojekt der Stiftung hat die Stadt Schwedt im Park Monplaisir aus zwei kleinen Teichen den Schlamm ausbaggern und den starken Pflanzenbewuchs reduzieren lassen. Die Verlandung der Gewässer konnte gestoppt und die traditionellen Laichplätze des Moorfroschs in der historischen Parkanlage erhalten werden.

In ihren beiden größten Naturschutzprojekten nutzt die Landesstiftung europäische Fördermittel, um die Artenfülle spezieller, gefährdeter Lebensräume zu sichern, für die Brandenburg eine besondere Verantwortung innerhalb Deutschlands und Europas trägt. Noch bis zum Sommer 2019 setzt sie ihr EU LIFE-Projekt „Sandrasen im Dahme-Seengebiet“ um. Zuletzt lagen Schwerpunkte im Raum Storkow (Oder-Spree) und Groß Köris (Dahme-Spreewald). Hier erhalten Trockenlebensräume, die vielerorts bereits verschwunden sind, besondere Hilfe. Davon profitieren insbesondere zahlreiche seltene Pflanzen wie das Ohrlöffel-Leimkraut oder die Graue Skabiose, die wiederum mit ihren leuchtenden, duftenden Blüten zahlreiche Insekten anlocken.

Bedrohte Auen- und Moorwälder zu erhalten und zu entwickeln, hat das zweite große Stiftungsprojekt zum Ziel. Im letzten Jahr hat das Team von „LIFE Feuchtwälder“ vor allem an der Stepenitz (Prignitz) und am Rheinsberger Rhin (Ostprignitz-Ruppin) Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Es war aber auch ein Jahr der Planungen: An Dahme, Rheinsberger Rhin und Stepenitz sollen Altarme wieder angeschlossen und Flutrinnen geöffnet werden. Diese Maßnahmen erfordern umfangreiche Vorarbeiten, Planungen und Abstimmungen, um die für die Umsetzung erforderlichen Genehmigungen zu erhalten.

Um zu überprüfen, wie wirksam umgesetzte Naturschutzmaßnahmen sind, untersucht die Stiftung seit letztem Jahr zunächst auf 15 Beispielflächen die Resultate ihrer Arbeit. Dabei findet ein von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde eigens entwickeltes Konzept zur Erfolgskontrolle Anwendung. Untersucht werden je nach Zielstellung der Maßnahmen unterschiedliche Parameter wie Vegetation, Wasserhaushalt, Lebensraumqualität oder Zielartengruppen wie Libellen, Heuschrecken oder Amphibien. Ziel ist, die Ergebnisse und Veränderungen zu dokumentieren und bei Bedarf nachzusteuern.

Einen Überblick über aktuelle Förder- und Stiftungsprojekte gibt der NaturSchutzFonds-Jahresbericht, der auf Nachfrage zugesendet wird oder auch im Internet als Download verfügbar ist:

www.naturschutzfonds.de 

NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1997 betreut sie die Ersatzzahlungen im Land Brandenburg. Mehr als 750 Naturschutzprojekte mit einem Gesamtumfang von rund 126 Millionen Euro hat die Stiftung in diesen Jahren mit Kommunen, Landkreisen, Betrieben, Verbänden und Vereinen sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts und weiteren Partnern wie Betrieben und Privatpersonen realisiert beziehungsweise in eigener Trägerschaft verwirklicht. Stiftungsmittel in Höhe von rund 58 Millionen Euro bildeten dafür ein wichtiges finanzielles Fundament. Über die Stiftung wird die Arbeit der Naturwacht finanziert. Die Ranger sind in den fünfzehn brandenburgischen Naturlandschaften auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv.

Hintergrund: Ersatzzahlungen

Die Ersatzzahlungen werden für Eingriffe in Natur und Landschaft, zum Beispiel Bauvorhaben, festgelegt und von den Vorhabenträgern geleistet. Die Zahlungen sind als zweckgebundene Abgabe an das Land zu entrichten, das die Gelder an die Stiftung weiter leitet, die sie treuhänderisch verwaltet und für die Förderung von Maßnahmen Dritter oder eigene Naturschutzprojekte einsetzt.

Wenn die Stiftung Projekte fördert oder selbst umsetzt, stellt sie sicher, dass diese Zahlungen wieder in die Kreise und Kommunen zurückfließen und dort zweckgebunden für Maßnahmen zum Natur- und Landschaftsschutz verwendet werden. Die Ersatzzahlungen werden dabei meist mit finanziellen Eigenanteilen der Projektträger sowie EU-, Bundes- oder Landesmitteln kombiniert und dadurch in ihrer Wirkung vervielfacht.

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg direkter Link zum Artikel