Straßen.NRW: Wasser für junge und auch alte Bäume

Braunes Laub schon im Sommer, im schlimmsten Fall kahle Äste an abgestorbenen Bäumen – seit dem Frühjahr fehlt in der Natur Wasser

Die Straßen.NRW-Meistereien müssen und wollen reagieren. Zum einen, indem totes Holz – sogenannte Gefahrenbäume – entfernt werden, bevor sie einen Schaden anrichten können. Zum anderen, indem junge Bäume unterstützt werden, damit sie einen guten Start an einem schwierigen Standort haben.


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Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt es deutlich: Auch in tieferen Bodenschichten gibt es für Bäume kaum noch Wasser. Die Folge: Bäume geraten unter Stress, sterben ab oder werden Opfer von Schädlingen. „Krankheiten wie der Massaria-Pilz bei Platanen oder die Rußrindenkrankheit, die vor allem Bergahorn betrifft, nehmen zu“, sagt Gerhard Schmidt, im Straßen.NRW-Betriebssitz Gelsenkirchen für die Grundsätze der Grünpflege zuständig. Auch der Befall mit Schwächeparasiten wie dem Borkenkäfer werde häufiger. Für die Meistereien bedeutet das, bei den Kontrollfahrten nicht nur die Straße sondern auch die Bäume rechts und links noch genauer in den Blick zu nehmen und – geht es um Straßen.NRW-Gelände – schnell zu handeln. Gibt es erste Hinweise, dass auf Privatgelände Bäume gefährdet sind, werden die Eigentümer informiert. „Wir schulen unsere Mitarbeiter intensiv, damit sie frühzeitig Risiken erkennen, die Äste oder den ganzen Baum brechen lassen“, erklärt Schmidt. Alles, was auf die Straße fallen kann, muss dann entfernt werden. „Verkehrssicherheit ist das oberste Gebot.“
Besondere Pflege für Jungbäume

Geht es um Bäume in so genannten flächigen Gehölzbeständen – also zum Beispiel die kleinen Wäldchen an der Autobahn-Abfahrt, sorgt die Natur in der Regel für Ersatz. „Dort pflanzen wir nicht nach“, sagt Schmidt. Was durch natürliche Aussaat nachwächst, käme oft auch besser mit dem Standort zurecht, als ein gepflanzter Baum. Doch nicht überall kann man den „Wildwuchs“ nutzen. Mehr als 1.500 Bäume wurden in der vergangenen Pflanzperiode (Oktober bis April 19/20) entlang der Straßen und auf Ausgleichsflächen gepflanzt. Bäume, die in den ersten Jahren Hilfe bekommen, um sich zu einem richtigen Straßenbaum zu entwickeln. „Mit den ausführenden Firmen werden Pflegekonzepte vereinbart“, erklärt Schmidt. Und zur Pflege gehört auch das Wässern in den ersten zwei bis drei Jahren. Einmal im Monat bekommt ein so genannter Hochstamm zu Beginn seiner Straßenbaum-Karriere 100 Liter Wasser. Ab dem zweiten Jahr rollt der Wasserwagen nicht mehr ganz so häufig an. „Die Dürre der vergangenen Jahre hat allerdings dazu geführt, dass trotz der Bewässerung Jungbäume ersetzt werden mussten“, weiß Gerhard Schmidt.
1000 Liter für alte Platanen

Allen Straßenbäumen regelmäßig Wasser zu geben, das ist bei einer Anzahl von allein 600.000 Einzelbäumen und einer Unzahl weiterer Flächen mit Baumbestand unmöglich. Dennoch gibt es für einzelne Standorte Ausnahmen. Im Mittelstreifen von Deutschlands ältester Autobahn, der A555, stehen am Autobahnkreuz Köln-Süd dutzende Platanen. Diesen Bäumen haben die trockenen Sommer der letzten Jahre ebenfalls erheblich zugesetzt. Im Auftrag der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg werden die Bäume daher im September bewässert. Jeder einzelne Baum wird dabei mindestens zwei Mal mit ca. 500 Litern Wasser gegossen. Wasser, das dann auch in die tieferen Bodenschichten dringen soll, um dort länger für den Baum zur Verfügung zu stehen.

Die Allee „Baum des Jahres“ entlang der A4 gehört auch zu den Standorten, die besonders in den Blick genommen werden. In einer schon immer trockenen Region müssen sich die jungen Bäume an Stellen behaupten, die nicht in jedem Fall ihrem natürlichen Umfeld entsprechen. Die Autobahn-Böschung ist nicht für alle Baumarten, die den Titel „Baum des Jahres“ tragen, ideal – Hilfe beim Anwachsen und Großwerden ist darum geboten. Auch hier hat Straßen.NRW für die kommenden fünf Jahre eine zusätzliche Bewässerung beauftragt. „Die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre war nicht vorhersehbar“, sagt Ulrich Stahl, Landschaftsarchitekt bei der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld. „Sie führte besonders in der Anwuchsphase zu Problemen.“ In der vergangenen Pflanzperiode wurden darum abgestorbene Gehölze ersetzt. Die Jungbäume haben nun eine Stammschutzfarbe erhalten, die vor Verdunstung schützt und neuer Boden samt Dünger sorgt für einen besseren Start. Zehnmal im Jahr wird nun entlang der A4 gewässert.
Säckeweise Wasser

Hilfe bekommen auch Bäume an Rastplätzen entlang der A4 im Bergischen. Die Straßen.NRW-Autobahnmeisterei Overath hat Bewässerungssäcke angeschafft, mit denen die Bäume auf dem Parkplatz nachhaltig versorgt werden können. „Wie ein Straßenbaum in einer Stadt haben die Bäume auf den Parkplätzen auch einen schwierigen Standort, da um sie herum viel versiegelte Fläche ist“, sagt Gerhard Schmidt. Die Säcke können hier helfen, den Baumbestand zu erhalten.

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