Tag des Baumes: BUND pflanzt klimarobuste Wildkatzenwälder

Bäume, Wälder und Wildkatzen brauchen Schutz und Strukturvielfalt

Morgen ist Tag des Baumes: Aus diesem Anlass zieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine erste Bilanz im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“. Mit dem vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt ist der BUND in zehn Bundesländern aktiv, damit sich die Wildkatze wieder in ihre ursprünglichen Lebensräume ausbreiten kann.


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Gemeinsam mit Partner*innen vor Ort pflanzte der Verband in den vergangenen zwölf Monaten rund 6800 heimische Laubbäume und Sträucher. Zusätzlich gestaltete er 2740 Meter an strukturreichen Waldrändern und schuf Lebensraum für die Wildkatze auf einer Fläche von insgesamt 35 Hektar.

Der niederschlagsreiche Winter befördert, dass die Setzlinge gut durchkommen und sich in den nächsten Jahren artenreiche Lebensräume entwickeln. Von den wildkatzengerechten Wäldern profitieren neben vielen anderen Arten auch wir Menschen. Die naturnahen Wälder sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt. Besonders im Hochsommer erzeugt ihr feuchtes Waldinnenklima Kühlung und puffert dadurch Extremtemperaturen ab.

Bäume und Wälder profitieren von Maßnahmen für Wildkatzen

Die Wälder leiden unter den Folgen der Klimakrise. Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund. Die Schutzmaßnahmen für die Wildkatze kommen auch den heimischen Bäumen und Wäldern zugute. Sie sollen zukünftig der Trockenheit, Hitze und Stürmen besser trotzen können. Doch dafür reichen Baumpflanzungen allein nicht aus. Der BUND schützt und erhält Wälder und fördert einen schonenden Umgang mit ihnen. Der Verband setzt sich zudem ein für mehr Totholz im Wald, stufige Waldränder und die Förderung von Altbäumen. All diese Maßnahmen dienen der Wildkatze als Versteck und fördern gleichzeitig, dass mehr Feuchtigkeit im Wald verbleibt. 

Insgesamt braucht es mehr Naturwälder, die frei von forstlichen Eingriffen ihr volles biologisches Potenzial entfalten können. Für den Schutz der Wälder sind im neuen Bundeswaldgesetz ökologische Mindeststandards dringend erforderlich. Dazu zählen klare Vorgaben zum Bodenschutz, zu Biotopbäumen, zum Wildtiermanagement sowie ein wirksames Kahlschlagsverbot. Die Leistungen der Wälder für Wasserhaushalt, Luftreinhaltung, Erosionsschutz, Biodiversität und Klima müssen Vorrang vor der Holzerzeugung haben. Ökologisch wirtschaftende Privatwaldbesitzende sollen Unterstützung erhalten können.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Der ökologische Waldumbau ist nötig, um die Wälder zu erhalten und damit den Lebensraum der Wildkatze und vieler anderer Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Wirksame Maßnahmen für einen gesunden Wald sind möglich und dringend geboten im Kampf gegen die Klimakrise. Wir arbeiten Hand in Hand mit Menschen, die Waldflächen verwalten und besitzen. Gemeinsam mit Förster*innen pflanzen wir neue Waldränder und sorgen für mehr Totholz in Wäldern. Zudem schließen wir mit Flächenbesitzer*innen Kooperationen, kaufen und pachten Flächen und führen fachliche Beratungen zum Wildkatzenschutz durch.“ 

Nasser Winter nützt den neuen Wildkatzenwäldern

Laut Dürremonitor des UFZ ist das für Pflanzen verfügbare Wasser im Boden aktuell in fast ganz Deutschland auf einem guten bis sehr guten Stand. Der nasse Winter hat die Wasserspeicher der Waldböden wieder befüllt und die Lage bundesweit entspannt.

Friederike Scholz, Projektleitung “Wildkatzenwälder von morgen”: „Der viele Niederschlag im vergangenen Winter lässt darauf hoffen, dass der Großteil unserer bisher gepflanzten Setzlinge gut wurzelt und durch den Sommer kommen wird. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie trocken es im Frühling werden kann. In solchen Fällen müssten wir jeden einzelnen Setzling bewässern, damit er gut anwachsen und zukünftig durch die neu geschaffenen Strukturen mehr Feuchtigkeit in der Landschaft halten kann.“

Hintergrund

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Mit dem Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zielt der BUND darauf ab, dass sich die Wildkatze neue Lebensräume erobern und wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal.

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel