Teil der Insektenschutzstrategie: Bienenweidekatalog aufgelegt

Auch die Bienenhaltung selbst wird vom Landwirtschafts­ministerium unterstützt

Als Teil seiner Insektenschutz-Strategie „Mehr Respekt vor dem Insekt“ hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt nunmehr den angekündigten Bienenweidekatalog veröffentlicht.


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Er enthält Anregungen für den Anbau solcher heimischer Pflanzenarten, die in Mecklenburg-Vorpommern nektar -und pollenreiche Nahrung für Bienen und Wildinsekten liefern.

„Der Schutz der Wild- und Honigbienen sowie anderer blütenbestäubender Insekten ist eine äußerst wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, sagt Minister Dr. Till Backhaus. „Denn sie sind unverzichtbarer Teil eines funktionierenden Ökosystems, insbesondere für die Erhaltung der biologischen Vielfalt der Pflanzenwelt.“ Mehr als drei Viertel unserer Flora, darunter Nutzpflanzen wie Obst, Gemüse und Raps, seien auf Insektenbestäubung angewiesen. Jeder sollte deshalb entsprechend seiner Möglichkeiten dazu beitragen, die Nahrungssituation zu verbessern.

Der Katalog soll Land- und Forstwirten, Haus- und Kleingärtnern, Bewirtschaftern von öffentlichen Flächen, aber auch einzelnen Bürgern helfen, Bienenweiden so anzulegen, dass vom Frühjahr bis in den September hinein für Bienen und andere Insekten kontinuierlich Tracht zur Verfügung steht.

Eine besondere Rolle bei der Nahrungssicherung der Honigbienen und der wildlebenden Insekten kommt den Landwirten zu. Denn 62 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Blühender Raps prägt im Mai das Landschaftsbild Mecklenburg-Vorpommern. Diese Blüte ist für Bienen zwar ein gutes Nektar- und hochwertiges Pollenangebot, aber die Trachtlücke nach dem Abblühen des Rapses ist ein gravierendes Problem. Durch einen verstärkten Anbau von Lupine, Ackerbohne und Erbse insbesondere als Zwischenfrüchte und von Alternativfrüchten zum Mais (beispielsweise Luzerne und Rotklee als Ackerfutter sowie Durchwachsende Silphie als Energiepflanze) kann das Nahrungsangebot zeitlich verlängert werden.

Viele Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen des Landes leisten einen Beitrag zur Verwirklichung der Insektenschutzstrategie. Finanziert aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützen sie den Anbau von blühenden Haupt- und Zwischenfrüchten, die extensive Grünlandbewirtschaftung und den ökologischen Landbau. Die Agrarumweltmaßnahmen werden von den Landwirten gut angenommen und inzwischen auf 320.000 ha und damit auf einem Drittel der gesamten Ackerfläche umgesetzt.

Mecklenburg-Vorpommern führte als erstes Bundesland die Förderung von Blühstreifen und Blühflächen ein. 2018 nutzen 280 Betriebe mit rund 5300 ha diese Förderung.

Auch Gartenbesitzer, insbesondere die etwa 80.000 Kleingärten des Landes, können dazu beitragen, die Trachtlücke zu schließen, indem sie bei der Gestaltung der Gärten auch bienenfreundliche Pflanzen im Blick haben. Beispielsweise wäre derzeit Gründüngung mit Phacelia oder Klee angebracht.

Zahlreiche öffentliche Flächen in Städten und Dörfern eignen sich ebenfalls für Bienenweiden. Der Katalog schlägt Bäume, Sträucher und Stauden vor, die neben dem Gestaltungsaspekt auch die Insektenfreundlichkeit berücksichtigen. Rasen könnte mit Weißklee durchsetzt werden.

Auch die Bienenhaltung selbst wird vom Landwirtschafts­ministerium unterstützt. Mit 176.000 Euro werden Projekte zur Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Honig gefördert (Honigrichtlinie). Das Bienenzuchtzentrum Bantin wird mit rund 200.000 Euro jährlich bezuschusst.

Auf Vorschlag von Minister Backhaus beschloss die Umweltministerkonferenz Anfang Juni, gemeinsam aufeinander abgestimmte Programme zu entwickeln, die dem Rückgang der Insektenvielfalt entgegentreten. Das Ministerium erarbeitet derzeit ein Konzept zur Entwicklung von Insektenschutz-Maßnahmen. Geplant ist eine Finanzierung in Höhe von einer Million Euro aus dem Strategiefonds.

Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel