Trafohäuschen neues Fledermausdomizil

Ungewöhnliche Wohnungsbaumaßnahme wird Naturparkprojekt

Die Gemeinde Wandlitz im Naturpark Barnim hat eine alte Trafostation in ein neues Fledermausdomizil verwandelt. Diese Wohnungsbaumaßnahme für die bedrohten Flugakrobaten wurde nun Preisträger im erstmals ausgelobten Wettbewerb um das Naturparkprojekt des Jahres. Das Naturparkkuratorium würdigte damit auch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Gemeinde Wandlitz und des Fördervereins Naturpark Barnim.


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Mit vergleichsweise geringem Aufwand konnte der prägnante Turm in der Warthestraße erhalten und als Lebensraum für Fledermäuse umgebaut werden. Ermöglicht hat das Projekt die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, die Fördermittel aus Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale in Höhe von 6.331 Euro bereitstellte. Die weiteren Mittel kamen von der Gemeinde. Die Gesamtprojektkosten betrugen 10.972 Euro.

Ausgangspunkt der Arbeiten war die Sanierung des Dachs. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich wurden witterungsbeständige Holzplatten so angebracht, dass heimische Fledermäuse dahinter Spalten finden, in denen die jungen Fledermäuse geboren und aufgezogen werden - die sogenannten Wochenstuben. Auch während der Balzzeit im Herbst oder als Zwischenquartier während des Zuges werden solche „Fledermaus-Großkästen“ gerne aufgesucht. Kältetolerante Arten wie Zwerg-, Breitflügel- oder Mopsfledermaus können dort sogar überwintern.

Aber nicht nur Fledermäusen bietet der ehemalige Trafoturm jetzt ein Zuhause. Auf seiner Rückseite wurden vier Holzbetonkästen für Mauersegler angebracht. Auch diese wendigen Flieger verloren in den letzten Jahren zahlreiche Brutplätze. Im Turminnern befinden sich zudem vier Kunstnester für Rauchschwalben sowie Plätze für sogenannte Nischenbrüter wie Fliegenschnäpper, Bachstelze oder Hausrotschwanz. Die Bauarbeiten verantworteten der Naturpark-Förderverein und die NANU GmbH aus Berge/Prignitz.

Viele Fledermausarten leben seit Jahrhunderten in der Nähe menschlicher Siedlungen. Sie nutzen Dachböden zur Aufzucht der Jungtiere, Keller zum Überwintern und Grünanlagen zum nächtlichen Jage. Durch Sanierung oder Abriss wurden in der Vergangenheit viele fledermausfreundliche Bauwerke für die Tiere unbrauchbar. Im sich verdichtenden Wandlitzer Gemeindegebiet hat das neue Fledermausquartier daher besonderen Wert.

Mit dem Wettbewerb um das Naturparkprojekt des Jahres werden das Engagement und der Ideenreichtum gewürdigt, mit dem Vereine, Firmen und Institutionen, Kommunen oder Einzelpersonen in vielfältigen Projekten die Entwicklung des Naturparks Barnim unterstützen und begleiten. Der Sieger erhält das Wappentier des Naturparks, die Rotbauchunke, als Wanderpokal sowie eine Siegerplakette und eine vom Landkreis Barnim gestiftete Geldprämie von 1.000 Euro. Die Gemeinde Wandlitz will diese für weitere Projekte im Fledermausschutz verwenden.

Weitere Informationen unter

www.barnim-naturpark.de/themen/meldungen/ungewoehnliche-wohnungsbaumassnahme-wird-naturparkprojekt/

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg direkter Link zum Artikel