Umdenken im Naturschutz

Studie liefert neue Ansätze

Wissenschaftler der Universität Leipzig und anderer Forschungseinrichtungen weltweit haben in einer gemeinsamen Studie neue Strategien für den Naturschutz in einer Zeit des rapiden globalen Wandels ausgearbeitet. "Naturschutz was bisher vor allem darauf ausgerichtet, Ökosysteme in ihrem derzeitigen Zustand zu erhalten oder sie in einen historischen, also natürlichen Zustand zurückzuversetzen.


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Es findet aktuell jedoch ein Paradigmenwechsel statt: Schutzziele werden nun vermehrt darauf ausgelegt, die Kapazität von Ökosystemen zu maximieren, sich an aktuelle und zukünftige Veränderungen anzupassen", sagt Dr. Jan Schnitzler vom Institut für Biologie der Universität Leipzig. Er und seine Forscherkollegen haben ihre Arbeit jetzt im renommierten Forschungsjournal "Science" veröffentlicht.

Für die Studie wurden 41 Experten aus Naturschutz und Politik zusammengebracht. Dieses internationale Gremium umfasst Ökologen, Naturschutzbiologen, Paläontologen, Geologen, Juristen, Politiker und Schriftsteller. Ein gemeinsamer Workshop, auf dem die Grundlage für diese Studie gelegt wurde, fand im September 2015 an der University of California-Berkeley (USA) statt.

Die Experten empfehlen angesichts des weltweiten Drucks auf Ökosysteme durch die ständig wachsende Bevölkerung und die damit verbundene Nachfrage nach Raum, Rohstoffen und Produkten ein Umdenken im Naturschutz. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei sind Informationen, die Fossilien liefern. Anhand von Fossilinformationen können Wissenschaftler die langfristigen Veränderungen von Ökosystemen nachvollziehen. Diese Einblicke lassen sich wiederum nutzen, um die Anpassungsfähigkeit von Ökosystemen zu verbessern.

Gleichzeitig ist nach Ansicht der Experten eine Diskussion hinsichtlich der Rolle von Schutz in natürlichen und vom Menschen beeinflussten (anthropogenen) Ökosystemen notwendig. "Wissenschaftler und Entscheidungsträger arbeiten eng zusammen, um neue Ansätze für den Naturschutz in natürlichen oder naturnahen und neuen, anthropogenen Ökosystemen zu entwickeln", erklärt Jan Schnitzler. "Dabei wird Naturschutz in Zukunft auch vermehrt zwischen sich gegenseitig ausschließenden Schutzzielen abwägen müssen - dem Erhalt von maximaler Biodiversität, von Ökosystemdienstleistungen, oder dem Erhalt von Wildnis", sagt der Biologe der Universität Leipzig weiter.

Die weltweiten Forschungen zu dieser Problematik wurden finanziell gefördert vom "Integrative Climate Change Biology"-Programm der Organisation International Union of Biological Sciences, der University of California-Berkeley, der Stanford University und dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt am Main.

Originaltitel der Veröffentlichung in "Science":

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