Umweltschützer*innen weltweit in Lebensgefahr

Bericht „Defending tomorrow. The climate crisis and threats against land and environmental defenders”

Mehr als 200 Umweltaktivist*innen sind einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness zufolge weltweit im Jahr 2019 getötet worden. Im EU-Land Rumänien wurden zwei Morde registriert.


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Der am Mittwoch erschienene Bericht „Defending tomorrow. The climate crisis and threats against land and environmental defenders” geht für das vergangene Jahr von mindestens 212 getöteten Personen aus, die sich für den Artenschutz, sauberes Wasser oder den Schutz indigener Gruppen einsetzten. Damit seien mehr Morde als je zuvor gezählt worden – ein trauriger Rekord.

Die meisten Morde wurden dem Bericht zufolge in Kolumbien (64), auf den Philippinen (43) und in Brasilien (24) verübt. Mit mehr als zwei Dritteln aller Fälle ist Lateinamerika am stärksten betroffen und hält diesen „Spitzenplatz“, seit Global Witness im Jahr 2012 mit dieser Datenerhebung begonnen hat. Durchschnittlich kam es 2019 zu vier Morden pro Woche. Die Organisation geht jedoch von einem beträchtlichen Dunkelfeld aus, da Morde entweder vertuscht oder nicht angezeigt würden.

50 Aktivist*innen fielen Angriffen zum Opfer, die in Verbindung zum Bergbausektor standen. Auch das Engagement gegen Aktivitäten der Agrarindustrie (34 Fälle) und gegen illegale Abholzung (24 Fälle) war vielfach tödlich. Laut Global Witness stiegen die Tötungsdelikte, die mit Waldzerstörung in Verbindung stehen, innerhalb eines Jahres um 58 Prozent drastisch an.

Rumänien: Wälder und Naturschützer*innen unter Druck

Zwar sei Europa die sicherste Region für Aktivist*innen, jedoch wurden 2019 auch im EU-Land Rumänien zwei Umweltaktivisten getötet. Beide hätten sich gegen illegale Rodungen der dortigen Urwälder gestemmt und ihr Engagement mit dem Leben bezahlt.

Die fortschreitende illegale Abholzung von rumänischen Urwäldern beschäftigt Naturschutzorganisationen wie Euronatur und Agent Green seit geraumer Zeit (siehe u.a. EU-News vom 09.04.2020 und 04.03.2020). Auch die EU-Kommission versucht mit einem Vertragsverletzungsverfahren gegen die rumänische Regierung die Rodungen in geschützten Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Gebieten zu stoppen (EU-News vom 13.02.2020).

Druck auf Konzerne ausüben

Nach Ansicht von Global Witness können Menschen, die sich unter Lebensgefahr für den Umweltschutz weltweit einsetzen, geschützt werden, in dem für sie Öffentlichkeit geschaffen wird. Darüber hinaus müsse Druck auf Konzerne der Bergbau-, Agrar-, Fossilen und Forstindustrie ausgeübt werden, um deren Aktivitäten transparent und öffentlich zu machen. Zu diesem Zweck hat die Nichtregierungsorganisation die Kampagne „Stand with defenders“ ins Leben gerufen. [aw]

DNR: Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V. direkter Link zum Artikel