Vogtlandkreis erhält Auszeichnung der UN-Dekade für Biologische Vielfalt

Umweltminister Schmidt ehrt langjährigen Einsatz zum Schutz der Flussperlmuschel und des Goldenen Scheckenfalters

Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (10. Juni 2017) an Rolf Keil, Landrat des Vogtlandkreises, eine Auszeichnung im Rahmen der UN-Dekade für Biologische Vielfalt in Pabstleithen (Gemeinde Eichigt) verliehen. Der Landkreis erhält die Auszeichnung für das Projekt „Faunistischer Artenschutz durch das Landratsamt Vogtlandkreis“.


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„Im Vogtlandkreis leben die letzten sächsischen Vorkommen zweier hochgradig gefährdeter Tierarten, die Flussperlmuschel und der Goldene Scheckenfalter. Ich danke der Naturschutzbehörde des Vogtlandkreises für deren langjährigen Einsatz für diese zwei vom Aussterben bedrohten Tierarten“, sagte Umweltminister Schmidt bei der Übergabe der Auszeichnung.

„Derartige Projekte sind wichtig, um die Bürger für den Naturschutz zu sensibilisieren. Der weltweite Artenschwund ist noch immer besorgniserregend und auch im Freistaat Sachsen sind die Roten Listen zu lang. Dieses vogtländische Projekt ist ein gutes Beispiel für positive Schutzbemühungen“, so der Minister.

Umweltstaatsminister Schmidt erkundigte sich vor Ort auch über die Schutzgebietsarbeit und Flächensicherung im Rahmen des „Grünen Bandes“. Im Anschluss an die Übergabe der Auszeichnung fand ein Spaziergang in das Projektgebiet des Naturschutzgebietes „Dreiländereck“ statt.

Hintergrund:

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die Biologische Vielfalt erklärt. Ziel der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es, möglichst viele Menschen für den Schutz und den Erhalt der Biodiversität zu begeistern. Am Ende des Jahrzehnts sollen mehr Menschen wissen, was biologische Vielfalt ist, warum wir sie brauchen und wie jeder etwas dazu beitragen kann, sie zu erhalten. Ausgezeichnete Projekte dürfen beginnend mit dem Tag der Auszeichnung für zwei Jahre den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen.

Im Projekt Flussperlmuschel führt der Vogtlandkreis bereits seit dem Jahr 2011 Artenhilfsmaßnahmen in Form der halbnatürlichen Nachzucht durch. Dadurch sollen die noch vorhandenen drei sächsischen Reliktpopulationen im Aufbau einer neuen Muschelgeneration unterstützt werden, da eine natürliche Reproduktion in den örtlichen Gewässern seit Jahrzehnten nicht stattgefunden hat. Die Sächsische Landestiftung Natur und Umwelt (LANU) hat eigens für diesen Zweck vor Ort eine Muschelzuchtstation errichtet und das Bundesamt für Naturschutz unterstützt dieses Projekt.

Annähernd 100 Prozent der letzten einheimischen Vorkommen des gefährdeten Goldenen Scheckenfalters leben heute auf Eigentumsflächen des Vogtlandkreises im Schutzgebietskomplex „Grünes Band“ an der ehemals innerdeutschen Grenze. Bei der Wiesenmahd und -pflege werden unter anderem „Inseln“ mit Raupengespinsten und einer ausreichenden Anzahl weiterer Raupenfraßpflanzen stehen gelassen, um einen hohen Reproduktionserfolg des Falters zu erreichen. Neben der Sicherung der jetzigen Vorkommen wird eine Flächenerweiterung durch Renaturierung von Feuchtwiesen angestrebt.

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