Von der Leyen auf der DLD in München: Wiederherstellung der Natur in klarem wirtschaftlichen Interesse

In einer Grundsatzrede auf der Digital Life Design (DLD) Messe in München hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu aufgerufen, das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Natur grundlegend neu zu denken.


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Europa habe in den vergangenen Jahren einen „Riesenschritt Richtung Zukunft gemacht“, indem es sich von fossilen Brennstoffen aus Russland befreit hat und inzwischen mehr Strom aus Wind und Sonne als aus allen fossilen Brennstoffen zusammen produziert. „Wir haben nicht nur unsere Politik, sondern auch unsere Denkweise geändert. In den kommenden Jahren müssen wir einen ähnlichen Wandel auch auf anderen Feldern, weit über den Energiesektor hinaus, schaffen“, sagte die Kommissionspräsidentin.

Der Druck auf die Natur habe einen Kipppunkt erreicht, sagte von der Leyen. „Seit Generationen belohnt die Menschheit nur das Ausplündern unserer natürlichen Umwelt. Und heute sehen wir, wie grundlegend falsch das ist. Es ist vom moralischen Standpunkt her falsch. Aber auch vom wirtschaftlichen.

Sie führte aus: „Die landwirtschaftlichen Erträge sinken aufgrund der Degradation der Böden und fehlender Insekten. Die Netze der Fischer bleiben leer, weil Düngemittel von den Feldern das Leben im Wasser ersticken. Wasserkraftwerke und Atomkraftwerke werden durch Dürren stillgelegt. Der Handel entlang unserer Wasserstraßen gerät ins Stocken, weil die Flüsse trockenfallen. Es gibt ein klares wirtschaftliches Argument für die Erhaltung und Wiederherstellung der Natur.

Mehr Anreize für neue Form des Wirtschaftens

In den Businessplänen der Unternehmen tauche die Natur inzwischen auf, sagte von der Leyen. „Damit diese neue Form des Wirtschaftens wachsen und gedeihen kann, müssen wir auch politisch unseren Teil dazu beitragen. In den zurückliegenden fünf Jahren haben wir unsere Klimaziele in ein umfassendes Paket gesetzlicher Vorschriften mit klaren Regeln gegossen. Doch wir müssen nicht nur diese Vorschriften umsetzen, sondern auch Anreize für diejenigen schaffen, die noch einen Schritt weitergehen. Für den, der über das hinaus will, was ohnehin vorgeschrieben ist, muss es Belohnungen geben. Denn der Schutz unserer Natur muss sich auch wirtschaftlich rechnen. Und das kann gelingen.

Sie führte zwei Beispiel auf, zum einen neue Finanzierungsinstrumente, um Landwirte für die mit nachhaltiger Bewirtschaftung verbundenen zusätzlichen Kosten zu entschädigen und ihnen einen Ausgleich dafür zu gewähren, dass sie sich um Boden, Wasser und Luft kümmern. „Es ist an der Zeit, diejenigen zu belohnen, die unseren Planeten schützen“, sagte von der Leyen.

Zudem sprach sie über Naturgutschriften. „Nehmen wir einen Wasserversorger, für den sauberes Quellwasser entscheidend ist. Oder ein Unternehmen, das Obst verkauft und auf das fundamentale Wirken von Bestäubern angewiesen ist. Sie könnten Naturgutschriften dazu nutzen, örtliche Gemeinschaften und Landwirte zu unterstützen, die „Ökosystemleistungen“ erbringen. Wir können einen Markt für die Wiederherstellung unseres Planeten schaffen.“  

Bei den Vereinten Nationen und anderswo werde bereits an einer globalen Norm für Naturgutschriften gearbeitet. „Das ist ein wichtiger erster Schritt, um diesen aufstrebenden Markt auszubauen. Und mit den Mitgliedstaaten arbeiten wir intensiv daran, die ersten Pilotprojekte zur Unterstützung dieses Prozesses auf den Weg zu bringen. Wir wollen, dass die Dekarbonisierung zu Wachstum und Innovation führt.“ 

Weitere Informationen

Rede von Präsidentin von der Leyen auf der DLD in München

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