Von naturbasierten Lösungen, Baustellen und Bienen

Regierungspräsident Ullrich eröffnet am „Weltwassertag“ eine Informationsveranstaltung mit Quiz und Vorträgen im Lahnfenster-Pavillon in Gießen – Lahnfenster-Saison startet

Wasser ist die Grundlage allen Lebens. „Wie selbstverständlich wir hier in Mittelhessen das voraussetzen, zeigt sich immer dann, wenn das Wasser einmal bei Bauarbeiten für ein paar Stunden abgestellt ist.“


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich eröffnete am Gießener Lahnfenster eine Informationsveranstaltung zum „Weltwassertag“. Von 14 bis 16 Uhr konnten sich Interessierte über das diesjährige Motto „Naturbasierte Lösungen für das Wasser“ informieren.

Die Besucherinnen und Besucher erfuhren, dass eine „naturbasierte Lösung“ etwa dann gefunden ist, wenn für den Hochwasserschutz eine Aue renaturiert wird, anstatt ein technisch aufwendiges Rückhaltebecken zu bauen. „Naturbasierte Lösungen, das klingt zunächst einmal abstrakt“, sagte Dr. Stephan von Keitz vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz während seines Vortrags. „Wir profitieren von der Natur, wie es uns manchmal nicht bewusst ist“, berichtete er weiter und führte als Beispiel die Bienen und den Kreislauf der Blütenbestäubung an. „In manchen Regionen gibt es keine Insekten mehr, dann muss der Mensch per Hand diese Aufgabe übernehmen.“ Auch im Aquatischen, also für das Wasser, gebe es vergleichbare Beispiele. Zugleich appellierte Stephan von Keitz für einen rücksichtsvollen Umgang mit den Gewässern.

Einen wesentlichen Teil der Rede machte das auf zehn Jahre angelegte EU-LIFE-Projekt „LiLa – Living Lahn“ aus, von dem der Referent aus Wiesbaden berichtete. Ein Hauptziel ist es, die Lahn ökologisch aufzuwerten und gleichzeitig den Fluss und das Leben am Fluss lebenswerter zu machen. Um dieses Hauptziel zu erreichen, wird ein Gesamtkonzept, das sogenannte „Lahnkonzept“, erarbeitetet. Dieses soll sowohl die Nutzung der Wasserstraße, die weiteren zahlreichen Interessen wie etwa den Kanutourismus als auch die ökologische Aufwertung und den Hochwasserschutz einschließen. „Sie haben hier der Lahn in vorbildlicher Weise ein Stück Natur zurückgegeben“, lobte Stephan von Keitz die Anstrengungen der vergangenen Jahre am Lahnufer. „Wenn wir den Prozess auf die gesamte Lahnstrecke ausdehnen können, dann wäre das ein sehr großer Gewinn.“ Hier gebe es noch eine Menge Potenzial.

Spielerisch konnten Neugierige mit dem eigenen Smartphone an einem Quiz mitmachen, zu dem Dr. Barbara Schröter zusammen mit ihrer Kollegin Claire Nicolas einluden. Sie sind Mitarbeiterinnen der wissenschaftlichen Forschungsgruppe „PlanSmart“ am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität (Hannover) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Müncheberg). „PlanSmart“ begleitet als unabhängiges Forschungsvorhaben das EU-LIFE-Projekt „LiLa – Living Lahn“. Viele zückten für ein Onlinespiel ihr Handy, gaben den Code auf einer vorgegebenen Internetseite ein und konnten daran teilnehmen. Im Quiz-Mittelpunkt stand das Allgemeinwissen mit Fragen wie „Durch welche Bundesländer fließt die Lahn?“.

Die kostenfreie Veranstaltung zum „Weltwassertag“ am Lahnfenster in Gießen wurde unter Federführung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) beim Lahnfenster des RP Gießen angeboten. Weitere Informationen zum EU-LIFE-Projekt „LiLa – Living Lahn“ sind im Internet unter www.lila-livinglahn.de zu finden.

Mit dem „Weltwassertag“ startet auch das Lahnfenster an der Klinkel’schen Mühle in die Saison. Öffnungszeiten sind: freitags von 15 bis 19 Uhr und samstags sowie an Sonn- und Feiertagen und täglich während der hessischen Schulferien von 13 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen sind nach Voranmeldung möglich (E-Mail: Lahnfenster@rpgi.hessen.de oder unter Tel.: 0641 303-5565) und für Schulklassen und Kindergärten kostenlos. Bereits knapp 100.000 Interessierte haben die Beobachtungsstation mit seinem Panoramafenster und dem Unterwassereinblick seit der Neueröffnung im Juni 2014 besucht. Mehr Informationen sind auf www.rp-giessen.de erhältlich.

Regierungspräsidium Gießen