Vorbildlicher Artenschutz und hervorragende Umweltbildung

Umweltministerin Priska Hinz besucht Waldschule Groß-Zimmern und verlängert erfolgreiches Kooperationsprojekt „Messeler Hügelland“ um drei Jahre

Das erfolgreiche Naturschutzprojekt „Messeler Hügelland“ wird nach fünf gelungenen Jahren um weitere drei Jahre verlängert. Dies erklärte Hessens Umweltministerin Priska Hinz anlässlich eines Besuches des Projektes, der Waldschule und der Angelgartenschule in Groß-Zimmern:


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„Die Bilanz der letzten fünf Projektjahre kann sich sehen lassen. Das Projekt stärkt eindrucksvoll die heimische Artenvielfalt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Hessischen Biodiversitätsstrategie. Zudem bringt es gemeinsam mit den angrenzenden Schulen Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Wald und Natur wieder näher.“

Mit der Waldschule Groß-Zimmern wurde ein naturnaher Lernort geschaffen, von dem aus Kindertagesstätten, Schulen, Familien und Naturinteressierte Zugang zum Wald finden. Den Wald ganzheitlich, mit allen Sinnen zu erleben vermittelt und vertieft das Wissen um die heimische Natur und die Zusammenhänge unserer Umwelt. Nachhaltig setzen sich Menschen damit stärker für den Wald als wesentliches Ökosystem und bereichernden Lebensraum ein. Dazu arbeitet die Schule mit Naturschutzorganisationen, der Gemeinde, Schulen und Kindertagesstätten und der Jugendförderung zusammen.

„Mit der Projektverlängerung werden aus Sicht des Landes zahlreiche Vorteile erzielt“, erklärte Staatsministerin Hinz, „Bei den beachtlichen Ergebnissen ist mir die Entscheidung für die Projektverlängerung leicht gefallen“, so die Umweltministerin. „Dieses Projekt zeigt: Auch mit überschaubarem Mitteleinsatz können großartige Ergebnisse erzielt werden!“ Die Projektverlängerung stellt auch die Finanzierung durch das Land für die kommenden drei Jahre sicher.

Der Schwerpunkt im Messeler Hügelland lag in den letzten Jahren in der Förderung von Feucht-Lebensräumen, zum Beispiel der Stabilisierung der Wasserversorgung von Erlenbruchwäldern. Über 120 Tümpel wurden als Trittsteinbiotope revitalisiert oder neu angelegt und mehr als fünf Kilometer Grabengewässer naturschutzfachlich aufgewertet. Es wurden Wiesen gepflegt, nicht standortgerechte Gehölze entfernt, verbuschte Bereiche ausgelichtet und Standorte für bestandsbedrohte Pflanzenarten wie dem „Pillenfarn“ geschaffen. Seltene Baumarten wie Wildapfel und Speierling bereichern jetzt als Neupflanzungen das Projektgebiet.

Die geplanten Natur- und Artenschutzprojekte wurden in den vergangenen fünf Jahren nahezu komplett und ohne Zeitverzug realisiert. Die Maßnahmen wurden innerhalb der Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete, wie auch außerhalb der Schutzgebietskulisse umgesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern Kreis Darmstadt-Dieburg, Stadt Darmstadt und Land Hessen verlief reibungslos, unbürokratisch und hat entscheidend zum Erfolg beigetragen. „Ich danke allen Unterstützern des Projektes Messeler Hügelland und an allen Kooperationspartnern für Ihr Engagement und Ihren Einsatz für die Biologische Vielfalt“, so die Ministerin.

Auch die projektbegleitende Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit kann sich sehen lassen. Seit Projektbeginn in 2010 wurden viele Dutzend Veranstaltungen mit Naturschutzverbänden, Schulen, Kommunen und Vereinen organisiert. „Eine herausragende Rolle spielte neben dem bei der Stiftung Hessischer Jägerhof angesiedelten „Bioversum Kranichstein“ vor allem die Waldschule Groß-Zimmern“, lobte Ministerin Hinz.

Ebenso erfolgreich werden die nächsten drei Projektjahre werden, erwartet Priska Hinz. Die inhaltlichen Schwerpunkte werden noch stärker beim Artenschutz und der Umweltbildung liegen. Im Messeler Hügelland soll die Hessische Biodiversitätsstrategie vorbildhaft für andere hessische Regionen umgesetzt werden. Arten wie die Gelbbauchunke, Laubfrosch oder Wendehals sollen hier dauerhaft ein Refugium haben. Auch die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit besonders für Kinder und Jugendliche sollen noch stärker auf die wichtigen Ziele Biodiversität und Artenschutz ausgerichtet werden, so die Ministerin abschließend.

Hintergrund-Informationen zum Naturschutzprojekt „Messeler Hügelland“

Das Messeler Hügelland ragt als Fortsetzung des Vorderen Odenwaldes weit in die Unter­main-Ebene hinein. Mitten im Gebiet mit Anhöhen bis 230 m über NN liegt die Gemeinde Messel mit der „UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel“. Das 9.000 ha große Projektgebiet umfasst den waldreichen, zentralen und südlichen Teil des Naturraums Messeler Hügelland.

Diese bundesweit herausragenden Waldbiotope weisen mit den naturnahen Waldwiesenzügen eine enorme Vielfalt an Biotopen und Arten auf. So wurden hier außer­ordentlich viele geschützte, be­stands­bedrohte Pflanzen (104 Rote Liste-Arten) und Tiere (156 Rote Liste-Arten) festgestellt, darunter viele europaweit geschützte Arten. Das wichtigste Naturschutzziel ist die Entwicklung eines Verbun­des von Waldlebensräumen durch die Erhaltung und Entwicklung eines Mosaiks alter Waldbestän­de.

Ziel ist es, Maßnahmen zur Sicherung, Stabilisierung und Er­höh­ung der Artenvielfalt durchzuführen. Arten wie Moorfrosch, Laubfrosch, Ziegen­melker oder Pillenfarn werden gefördert. Das Naturschutzvorhaben wird begleitet durch umweltpädagogi­sche Ange­bote, vor allem für Kinder und Jugendliche.

Nach einer Entscheidung der Nachhaltigkeitskonferenz des Landes Hessen im Mai 2010 wurde im Messeler Hügelland (Forstamt Dieburg) auch die Zertifizierung im Hessischen Staatswald nach den Kriterien des Forest Stewardship Council in einem fünfjährigen Pilotvorhaben erprobt. Das FSC-Siegel legt strengere Maß­stäbe an die Bewirtschaftung z.B. hinsichtlich des Anbaus bestimmter Nadelbaumarten oder des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln an.

Wie in den vergangenen fünf Jahren stellt das Land auch für die Projektverlängerung jährlich bis zu 50.000 Euro für Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung. Der Kreis Darmstadt-Dieburg und die kooperierenden Kommunen beteiligen sich mit Kompensationsmaßnahmen (Ausgleichsabgabe etc.) an dem gemeinsamen Projekt.

Das Naturschutzprojekt Messeler Hügelland ist ein Kooperationsprojekt des Landes Hessen mit dem Kreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt. Zudem besteht eine Zusammenarbeit mit den Kommu­nen Dieburg, Eppertshausen, Groß-Zimmern, Messel, Münster und Roßdorf, dem Bundes­forstamt Schwarzenborn, dem Zweck­verband Abfallver­wertung Südhessen, dem Bioversum Kranichstein sowie der Welt­erbe Grube Messel GmbH und den regional tätigen Naturschutz­verbänden. Das Land wird vertreten durch das Regierungspräsidium Darmstadt, die Staat­liche Vogel­schutzwarte und Hessen Forst (Forstämter Dieburg, Darmstadt und FENA).

Weitere Informationen über das Naturschutzprojekt und zahlreiche Anregungen für interessante Naturerlebnisse finden Sie auf der Projekt-Homepage unter: www.messeler-huegelland.de

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel