Waldschäden und Klimawandel:

Vogelsänger bei Waldbesitzern in Elbe-Elster

Hohenleipisch – Forstminister Jörg Vogelsänger informiert sich heute in Südbrandenburg über die Folgen der Trockenheit und Fraßschäden durch Schadinsekten. Zusammen mit Förstern, Waldbesitzern und Vertretern der Verwaltung wird der Minister die Unterstützung der Privatwaldbesitzer durch die Forstbehörde besprechen.


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„Waldumbau und damit die Reduzierung der Folgen des Klimawandels sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben“, so Forstminister Jörg Vogelsänger: „Vor dem Hintergrund der Anpassung der Wälder an die Folgen des Klimawandels und der Wiederaufforstung der geschädigten Wälder müssen Bund und Länder gemeinsame Lösungen anbieten.“

In Elbe-Elster beobachten Mitarbeiter der Forst besonders viele absterbende Kiefern. Bereits 2016 hatte sich die Kiefernbuschhornblattwespe durch die Baumkronen gefressen und die Kiefern geschwächt. Leider war die Erholungsphase 2017, als es ausreichend Niederschläge gab, nur sehr kurz. Stürme Ende 2017 und das Sturmtief „Friederike“ im Januar 2018 führten zu einer großen Menge Schadholz. Die seit 2018 anhaltende Trockenheit hat die Situation dramatisch verschärft. Borkenkäfer, Prachtkäfer und pilzliche Schaderreger haben sich in Elbe-Elster massiv ausgebreitet. Brandenburgs Wälder leiden unter den extremen Temperaturen und den geringen Niederschlägen der letzten beiden Jahre. Diese Witterung erhöht die Brandgefahr, Jungbäume vertrocknen. Schädlinge haben bei Trockenheit ein leichteres Spiel. Die Region ist durch Kleinprivatwald geprägt. Von den Waldschäden sind deshalb mehr als tausend Waldbesitzer betroffen. Das wiederum bedeutet für die Förster einen extrem hohen Beratungsaufwand.

Konkrete Hilfe für Waldbesitzer in Elbe-Elster

Das Land wird den Waldbesitzern kurzfristig Hilfe anbieten. Eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten der Landesforstverwaltung beschloss dazu verschiedene Schritte. Die Oberförsterei Hohenleipisch soll kurzfristig personelle Unterstützung aus anderen Bereichen erhalten. Im Rahmen einer Beratungsoffensive sollen Waldbesitzern Unterstützung angeboten werden. Außerdem sollen mit Hilfe von Fernerkundungsdaten die Hotspots der Schäden erfasst werden. In Elbe-Elster werden mit Hilfe von Geodaten die konkreten Schadensflächen vermessen.

Förderung für Waldbesitzer in Brandenburg

Das Brandenburger Forstministerium hat am 6. August eine Förderrichtlinie zur finanziellen Unterstützung der Waldbesitzer bei der Bewältigung von Schäden, die durch Extremwetterereignisse verursacht wurden, in Kraft gesetzt. Für eine Wiederaufforstung nach der Beräumung der geschädigten Waldflächen können Waldbesitzer ebenfalls Fördermittel in Anspruch nehmen.

Ergebnis des Waldgipfels

Deutschlandweit sind gegenwärtig die Auswirkungen des Klimawandels im Wald zu spüren. Am 25. September trafen sich Bundeslandwirtschaftsministerium, Bundesländer, Verbände sowie Interessenvertretungen zu einem „Waldgipfel“. Der Bund wird gemeinsam mit den Ländern mehr Geld für die Forstwirtschaft bereitstellen. Betroffenen Waldbesitzern soll schnelle Hilfe angeboten werden.

Agrarministerkonferenz 2019

Die Agrarminister der Länder trafen sich mit dem Bund vom 25. bis 27. September in Mainz. Zu den Beschlüssen der Tagung gehört die Wiederaufforstung der geschädigten Wälder, eine Bundes-Waldstrategie 2050 sowie ein bundesweites Waldschutzmonitoring. Weiterhin will sich der Bund stärker an der Forschung beteiligen. Mit dem Projekt „Klimaangepasster Zukunftswald 2100“ soll der zukunftsfähige, klimaangepasste Wald der Zukunft entwickelt werden. Außerdem wurde der Bund aufgefordert, einen Sonderforschungsbereich für Holz einzurichten, womit die Entwicklung innovativer Holzprodukte weiter gestärkt werden kann. Brandenburg fordert vom Bund die Waldeigentümer bei der Suche nach Kampfmitteln zu unterstützen und so ein bisher großes Risiko bei Waldbränden zu verringern.

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) direkter Link zum Artikel