Waldzustand weiter leicht besser

begünstigt durch feuchten Frühsommer

Auch 2014 setzt sich der Trend einer leichten Erholung des Waldzustands in Berlin fort: Mehr als ein Drittel der Waldflächen weisen keine Schäden auf - was insbesondere auf eine Verbesserung der Situation der Eichen zurückzuführen ist. Die Flächen mit deutlichen Schäden verringern sich weiter auf nur noch 17 Prozent.


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Die Schadensbeurteilungen erfolgen nach dem Baumkronenzustand. In Berlin wird die Waldzustandsentwicklung seit 1991 in einem einheitlichen Stichproben-Netz beobachtet und in drei Schadensstufen (keine, mittlere oder schwere Schäden) verglichen. Danach stagniert die mittlere Kronenverlichtung seit Jahren auf einem relativ hohen Niveau. In 2014 hat diese Kronenverlichtung nur gering von 20 auf jetzt 19 Prozent abgenommen.

Zu Beginn der Waldzustandserhebung stand vor allem die Luftverschmutzung im Mittelpunkt der Sorge um den Wald. Mit zunehmenden Erfolgen bei der Luftreinhaltung ist der Klimawandel in den Vordergrund der den Waldzustand beeinflussenden Faktoren gerückt. So hat der Witterungsverlauf schnell und unmittelbar Folgen für den Kronenzustand der Waldbäume. In Abhängigkeit von Strahlungseinfall und Lufttemperatur sowie der Wasserversorgung über Niederschläge können die Pflanzen mehr oder weniger gut Photosynthese betreiben und wachsen. Extreme Witterungsbedingungen hinsichtlich Intensität oder Zeitpunkt des Auftretens können zu Schäden führen, die im Kronenzustand Auswirkungen zeigen. Hierzu gehören insbes. Trockenheit, Hitze, Sturm, Hagel, Eis- und Nassschnee, aber auch Schadinsekten und Pilzbefall.

Da Berlin einen höheren Laubholzanteil als das Land Brandenburg hat, liegt das Schadniveau der Berliner Waldbäume wesentlich höher als in Brandenburg. Insbesondere Eichen reagieren im Vergleich zu Nadelbäumen empfindlicher auf Witterungsextreme, auch wenn diese schon einige Jahre zurückliegen.

Durch die seit den letzten Jahren anhaltenden günstigen Witterungsverhältnisse (z.B. feuchte Frühsommer) gelten in Berlin zurzeit 15 Prozent der Eichen als gesund (+ 11 Prozent gegenüber 2013) und ist der Anteil deutlich geschädigter Eichen ist im letzten Jahr auf 42 Prozent zurückgegangen (2012: 65 Prozent). Insbesondere der Zustand der Traubeneichen hat sich verbessert, die Stieleichen haben sich gegenüber dem Niveau der Vorjahre nur geringfügig verbessert. Trotz der leichten Zustandsverbesserungen ist das Schadniveau gegenüber dem Brandenburger Umland weiterhin höher und gibt noch keinen Grund zur Entwarnung. Die mittlere Kronenverlichtung der Eichen weist mit 28 Prozent weiterhin auf einen schlechten Kronenzustand hin. Insgesamt gesehen ist eine leichte Erholungstendenz zu erkennen.

Auch wenn die Schäden an den Laubbaumarten 2014 erstmals wieder rückläufig sind, liegt der Prozentsatz der Laubbäume mit deutlichen Schäden weiter fast doppelt so hoch, wie bei den Nadelbaumarten.

Den Kiefern geht es weiterhin wesentlich besser als den Eichen. Die deutlichen Schäden verringerten sich weiter mit jetzt 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2013: 10 Prozent).

41 Prozent der Berliner Kiefern sind ohne Schäden (2012: 43 Prozent). Damit ist der sehr gute Zustand von 1996 etwa wieder erreicht. Die Folgen der sommertrockenen Jahre 2003 und 2006 sind in Berlin von den Kiefern weitgehend überwunden. In Brandenburg wirkt sich hingegen die Massenvermehrung von Kiefernschädlingen in den Kiefernreinbeständen auf den Waldzustand deutlich negativ aus.

Für die Zukunft muss angenommen werden, dass für den Wald schädliche Witterungsextreme mit der Klimaerwärmung zunehmen. Die Berliner Forsten werden deshalb durch Sorgfalt bei der Baumartenwahl (der Auswahl geeigneter, standortheimischer Herkunft), der Prüfung der Standorteignung und der Pflege der Waldbestände zum Aufbau vitaler, stresstoleranter Wälder beitragen.

Neben der FSC- und Naturland-zertifizierten Forstwirtschaft in Berlin wird durch die Berliner Forsten auch das Mischwaldprogramm mit Mitteln der Strategie Stadtlandschaft auf derzeit 350 ha erfolgreich um- und weiter fortgesetzt.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt direkter Link zum Artikel