Warme Sommerwitterung erhöht Borkenkäfergefahr im Schwarzwald

Warme Sommerwitterung erhöht Borkenkäfergefahr im Schwarzwald
Warme Sommerwitterung erhöht Borkenkäfergefahr im Schwarzwald

Borkenkäfer an Fichte und Weißtanne, den Hauptbaumarten der Wälder im Schwarzwald, sind nach den trockenen Sommern 2015 und 2016 seit dem Frühjahr dieses Jahres hochaktiv

Nach einer witterungsbedingt von 2006 bis 2014 anhaltenden Ruheperiode fühlen sich Buchdrucker und Kupferstecher an der Fichte wieder außerordentlich wohl und vermehren sich rasant. Inzwischen konnten sich schon zwei Käfergenerationen und mannigfaltige Geschwisterbruten entwickeln.


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Die Käfer finden aktuell viele durch „Trockenstress“ geschwächte Fichten, eine gute Basis um sich schnell zu vermehren. Dies gilt insbesondere dann, wenn es nach dem aktuellen Wetterumschwung im August nochmals anhaltend trocken und warm werden sollte.

Neu ist, dass verschiedene Tannenborkenkäferarten ebenfalls eine Renaissance erleben, so der Bühler Bezirksleiter des Kreisforstamtes Kay Karius. Der Krummzähniger Tannenborkenkäfer und seine Verwandten vermehren sich im Vergleich zu den Fichtenborkenkäfern nur selten massiv, aktuell sind sie aber für manche absterbende Weißtanne auf den Schwarzwaldhöhen verantwortlich.

In den Wäldern der Gemeinden und des Landes suchen Förster und Forstwirte aktuell intensiv nach Borkenkäfern, um befallene Bäume zu entnehmen und schnell, einschließlich der sich unter der Rinde entwickelnden Jungkäfer, aus dem Wald zu entfernen. Der konsequente Aushieb befallener Bäume ist die einzige Möglichkeit, die Schäden zu begrenzen. Die befallenen Bäume werden dabei direkt ins Sägewerk geliefert oder auf Zwischenlagerplätze weitab vom nächsten Fichtenwald verbracht. Andere Bäume als Fichten oder eben Tannen können die hochspezialisierten Käferarten, die maximal 500 Meter weit fliegen können, nicht besiedeln. Auf die Ausbringung von Insektiziden wird in den Wäldern der meisten Waldbesitzer aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes heute verzichtet.

Aus Gründen des Naturschutzes ist auch zwischen frisch befallenen „Käferfichten“ und aktuell auch „Käfertannen“ und anderen „Totholzbäumen“ zu unterscheiden. Da es nur sehr wenige Waldarten gibt, die zur Massenvermehrung neigen, sind diese Bäume in der Regel keine Gefahr für den Wald, sondern wichtige Elemente des Naturschutzes im Wald.

Sorge bereitet der klein parzellierte Privatwald, der im Landkreis Rastatt v.a. in der Bühler Vorbergzone und im Bühlertal größere Flächen einnimmt. Das Kreisforstamt, Bezirksleitung Bühl, empfiehlt deshalb allen Waldbesitzern auf Anzeichen eines Befalls zu achten. Bei trockener Witterung ist ein Befall insbesondere an braunem Bohrmehl am Stammfuß zu erkennen, das sich dort als Folge des Einbohrens des Käfers in den höheren Stammregionen ansammelt. Fortgeschrittener Käferbefall ist leichter zu erkennen. Im oberen Stammbereich abblätternde Rinde und eine mit den Wochen zunehmenden Rotfärbung der Fichtenkronen sind hier eindeutige Indizien für eine Besiedelung durch Borkenkäfer. Sollten entsprechende Merkmale festgestellt werden, wird empfohlen, sich umgehend mit dem örtlich zuständigen Forstrevierleiter in Verbindung zu setzen oder direkt einen Forstunternehmer mit dem Einschlag der Bäume zu beauftragen.

Service: Aktuelle Hinweise zur Borkenkäferentwicklung unter www.fva-bw.de (Rubrik Daten/Monitoring/Borkenkäfermonitoring).

Für weitergehende Fragen stehen auch die Bezirksleitungen des Kreisforstamtes zur Verfügung.

Landratsamt Rastatt
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