Wer eingreift muss auch „heilen“

Wacholderheide: Wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und außergewöhnlicher Erholungsraum für den Menschen.
Wacholderheide: Wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und außergewöhnlicher Erholungsraum für den Menschen.

Der Burgberg an der Löwenburg und die Wacholderheide profitieren von Ökokonten

Der Landkreis Mayen-Koblenz hat in den vergangenen Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um Naturschutz durch gezielte Projekte in der Region zu fördern. Fortschritte sind unter anderem am Burgberg Monreal an der Löwenburg und der Wacholderheide in Langscheid zu beobachten.


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In beiden Gebieten laufen Naturschutzmaßnahmen, die durch Ausgleichleistungen aus kommunalen Ökokonten finanziert werden.

Das Naturschutzgesetz schreibt vor, dass durch gewerbliche oder private Bauvorhaben entstandene Eingriffe in die natürliche Struktur der Umwelt durch ökologische Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen wieder „geheilt“ werden müssen. Bauherren müssen diese Ausgleichsmaßnahmen jedoch nicht selbst durchführen, sondern können die entstandene Beeinträchtigung der Natur durch Baumaßnahmen über ein Ökokonto bezahlen.

Wie funktionieren Ökokonten? Wenn ein Ökokonto eingerichtet wird, werden Kompensationsflächen angelegt, auf denen Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Die Fläche wird von Experten anhand ihrer lokalen Bedeutung für Flora und Fauna mit Ökopunkten bewertet. Wenn ein Bauherr in die Natur eingreift, kann er zum Ausgleich diese Ökopunkte kaufen. Ziel ist es, dass zum einen sinnvolle und langfristige Naturschutzprojekte durchgeführt werden können und zum anderen Bauherren sich nicht um die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahme kümmern müssen.

Die Umsetzung überwacht die 2009 gegründete „Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz“. Diese unterstützt breit gefächerte Bemühungen zur nachhaltigen Entwicklung und Pflege der heimischen Kulturlandschaft. Unter anderem fördert die Stiftung Ökokonten in den Kommunen und bewirtschaftet die Flächen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Außerdem fördert sie die Umweltbildung und honoriert besonderes Engagement im Bereich des Umweltschutzes.

Zwei Projekte machen deutliche Fortschritte: Am Burgberg an der Monrealer Löwenburg wurden bereits vor längerer Zeit Sträucher und Bäume entfernt, die den Pflanzen am Südhang das Sonnenlicht nahmen. Heute haben sich dort wieder verschiedene Pflanzen von Katzenminze bis Färberkamille angesiedelt. Der gepflegte Hang lockt auch tierische Bewohner an. Ob Insekten, wie das grüne Heupferd oder Fledermäuse: An dem Burgberg in Monreal fühlen sich unterschiedlichste Arten wieder wohl. Auch die Wanderer haben nach der Umgestaltung gute Sicht auf den idyllischen Ortskern von Monreal. „Es freut uns natürlich besonders, wenn Naherholung und Naturschutz sich verbinden lassen“, betont der Biologe Jörg Hilgers, der die Gebiete vor Ort betreut.

Die Pflege der Wacholderheide ist ebenfalls ein Projekt, das von den Ökokonten stark profitiert. Die Umweltstiftung koordiniert nicht nur die Bepflanzung, sondern auch die aufwändige Pflege der Heide. Die Arbeit hat sich gelohnt: „Unsere romantisch-mystischen Wacholderheiden ziehen auch auswärtige Wanderer, Feriengäste und Touristen auf den mittlerweile vier Traumpfaden, dem Bergheideweg, Heidehimmel Volkesfeld, Virne-Burgweg und Wacholderweg, magisch an. Verständlich, denn auch für mich ist ein Ausflug in die Wacholderheide wie ein Kurztrip in die Toscana“, freut sich Landrat Dr. Alexander Saftig.

Kreisverwaltung Mayen-Koblenz direkter Link zum Artikel
Der erste Kreisbeigeordnete Burkhard Nauroth (rechts) schnürte gerne die Wanderschuhe, um sich gemeinsam mit Diplom-Biologe Jörg Hilgers (links) ein Bild vom Monrealer Burgberg zu machen. Der erste Kreisbeigeordnete Burkhard Nauroth (rechts) schnürte gerne die Wanderschuhe, um sich gemeinsam mit Diplom-Biologe Jörg Hilgers (links) ein Bild vom Monrealer Burgberg zu machen.
Das Grüne Heupferd fühlt sich am Monrealer Burgberg wohl. Das Grüne Heupferd fühlt sich am Monrealer Burgberg wohl.