Wind- und wettergemacht

Vogelzug über Linum unter besonderen Bedingungen

Eine hochsommerliche Hitzewelle verwandelte Anfang September die Feuchtwiesen im Rhinluch in eine Steppenlandschaft. So fehlen in diesem Jahr die bei den Zugvögeln beliebten Regentümpel auf den Wiesen und Stoppelfeldern. Trotzdem treffen derzeit scharenweise Kraniche und Gänse im Teichland Linum ein. In den kommenden Wochen werden noch weitaus größere Ansammlungen rastender Kraniche, Gänse und Enten erwartet. Naturbeobachter sollten mit besonderer Rücksicht auf diese Situation reagieren.


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Anhaltend sommerliche Temperaturen und ausbleibende Niederschläge sorgen im Land Brandenburg seit Wochen für sinkende Grundwasserspiegel und Dürre. Ganze Bachläufe, Seen und Tümpel, darunter auch zahlreiche für Zugvögel bedeutende Gewässer, sind bereits ausgetrocknet. Vor allem der Kranich bevorzugt größere Flachwasserpartien als Schlafplatz. Das Teichland Linum und benachbarte Feuchtgebiete zählen seit langem zu den größten Rastgebieten der Kraniche auf dem westeuropäischen Zugkorridor. Unter den aktuellen klimatischen Bedingungen sorgen die Naturschutzakteure, insbesondere der Arbeitskreis AK Kranichschutz Rhin-/Havelluch, zusammen mit Landwirten, dem Wasser- und Bodenverband und den zuständigen Behörden vor Ort seit Wochen für den Rückhalt von Oberflächenwasser im Abflusssystem des Rhins.

Die derzeitige Großwetterlage, geprägt durch Nordost- und Ostwinde, verschafft den Zugvögeln günstige Flugbedingungen, so dass seit einigen Tagen größere Scharen an Kranichen im Gebiet eintreffen. Aktuell wurden 30.000 Kraniche und einige tausend Graugänse gezählt. Dank der Vorkehrungen im Linumer Teichgebiet und Umland stehen den Zugvögeln auch unter den extremen Witterungsbedingungen ausreichend große Wasserflächen als Rastplatz zur Verfügung.

Die Zugvögel brauchen es aber auch abgeschieden und ruhig, was derzeit nur das Linumer Teichgebiet und einige benachbarte Gewässer bieten können. Deshalb werden sich die Vögel in den kommenden Wochen hier in außergewöhnlicher Dichte versammeln.

Die Zugsaison währt etwa von Anfang September bis Ende November mit einem Höhepunkt in der zweiten Oktoberdekade. Zu dieser Zeit versammeln sich bis zu 80.000 Kraniche im Luch.

Das Dorf Linum liegt im europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-/Havelluch und gehört inzwischen zu den nicht nur bei Ornithologen bekannten Top-Beobachtungspunkten des Kontinents.

Bitte beachten Sie wichtige Verhaltensregeln bei einer Exkursion in das Schutzgebiet:

  • Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch vor Ort in der „Storchenschmiede“ oder im Internet unter www.oberes-rhinluch.de oder www.agnatur.net
  • Nehmen Sie möglichst an einer organisierten Führung teil.
  • Nutzen Sie die markierten Wege und Aussichtspunkte.
  • Beachten Sie die Wegesperrungen und aktuelle Hinweise.
  • Für Hunde gilt absoluter Leinenzwang.
  • Kraniche haben eine Fluchtdistanz von 300 Meter, bitte bewegen Sie sich nicht auf freiem Gelände.
  • Nutzen Sie die Büsche und Hecken entlang der Wege als Deckung.
  • Nehmen Sie Ihr Blitzlicht vor dem Fotografieren außer Betrieb.
  • Leuchten Sie mit Taschenlampen nicht nach oben.
  • Der Überflug mit tief fliegenden Luftfahrzeugen ist untersagt.
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel