Wolfmoos als Naturschutzgebiet ausgewiesen

Bürgermeister Reinhard Feser und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer
Bürgermeister Reinhard Feser und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer

Einzigartiges Wiesengebiet in Lenzkirch wird unter besonderen Schutz gestellt

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat am Mittwoch, 23. Dezember im Beisein von Bürgermeister Reinhard Feser mit Ihrer Unterschrift die Ausweisung des neuen Naturschutzgebietes Wolfmoos in der Schwarzwaldgemeinde Lenzkirch besiegelt.


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„Ich freue mich, dass es gelungen ist, durch einen sehr offenen und intensiven Informations- und Abstimmungsprozess sowohl mit den dort wirtschaftenden Landwirten als auch mit der Gemeinde Lenzkirch zu diesem nun gemeinsam getragenen Ergebnis zu kommen“ sagte die Regierungspräsidentin. Sie dankte außerdem Bürgermeister Feser sowie allen Beteiligten und vor allem den Landnutzern für ihre Unterstützung.

Das rund 54 Hektar umfassende Gebiet ist ein extensiv genutztes Wiesental zwischen Lenzkirch und Kappel mit einem Mosaik aus Grünland (Nasswiesen, Seggenrieden, Mähwiesen, Weiden und Magerrasen), Hochstaudenfluren, Gehölzen und Wäldern. Aufgrund der kleinstandörtlichen Differenzierung und dem engen Nebeneinander von nassen und trockenwarmen Bereichen ist das Gebiet überdurchschnittlich artenreich. Insbesondere die sehr gut ausgeprägten, mageren, arten- und blütenreichen Nasswiesen sind Lebensraum zahlreicher, teilweise hochgradig gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Unter den Pflanzen der Nasswiesen sind neben dem Breitblättrigen Knabenkraut das Wald-Läuse-kraut und der stark gefährdete Moor-Klee hervorzuheben. Zu den Besonderheiten der Magerrasen an den steilsten, südwestexponierten Böschungsbereichen gehört die im Schwarzwald nur selten vorkommende Pechnelke. Bei den Vogelarten sind einige Arten der Vorwarnliste von Baden-Württemberg zu nennen, wie Goldammer, Neuntöter und Feldschwirl. Zahlreiche stark gefährdete Arten wurden ebenfalls bei den Schmetterlingen und Heuschrecken nachgewiesen. Erwähnenswert ist hier der Randring-Perlmutterfalter als charakteristischer Bewohner sehr extensiv genutzter Nass- und Streuwiesen, welcher im Schwarzwald ein Eiszeitrelikt darstellt.

Mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet wird dieses wertvolle Gebiet dauerhaft gesichert. Durch die Unterschutzstellung soll insbesondere die extensive Landwirtschaft weiter gewährleistet werden und gleichzeitig ein rechtlicher Rahmen für weitere Artenschutzmaßnahmen geschaffen werden. Eine Aufgabe der Nutzung wäre hier mindestens ebenso negativ zu bewerten wie eine Intensivierung.

Bereits im Vorfeld der Schutzgebietsausweisung haben umfangreiche Abstimmungstermine mit den betroffenen Landwirten und Flächenbewirtschaftern gemeinsam mit dem Projektmanager des Projekts „Kulturlandschaft für morgen gestalten“ stattgefunden. Dabei wurde immer wieder die Arbeit der lokalen Akteure und Landwirte hervorgehoben und deren Beitrag zur Schaffung des Gebietes in seinem heutigen wertvollen Zustand gewürdigt.

Wolfmoos ist das 266. Naturschutzgebiet im Regierungsbezirk Freiburg, sodass nun knapp über 32.000 ha bzw. 3,42 % der Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind.

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