50 Jahre Enzkreis - Klima schützen

50 Jahre Enzkreis - Klima schützen
50 Jahre Enzkreis - Klima schützen

Nicht nur im Enzkreis!

Im Süden Tansanias, an der Grenze zu Mosambik, liegt der Masasi Distrikt, der an die gleichnamige Stadt grenzt. Insgesamt leben hier auf einer Fläche von etwa 4.800 Quadratkilometern rund 365.000 Einwohner, wobei etwa ein Drittel von ihnen in der Stadt selbst beheimatet ist.


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Seit 2011 pflegt der Enzkreis in Kooperation mit der „Servicestelle Kommune in der Einen Welt“ (SKEW) eine Klimapartnerschaft mit Masasi. Im Juli 2020 wurde diese Klimapartnerschaft in eine kommunale Partnerschaft überführt.

Erneuerbare Energien im Fokus

„Unter dem Dach der Klimapartnerschaft konnten wir bereits viele Projekte in Masasi voranbringen, so etwa den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien“, erläutert Umweltingenieurin Angela Gewiese von der Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung beim Landratsamt. Von Beginn an begleitet sie die Klimapartnerschaft und besucht Masasi regelmäßig, um sich über den Stand der Projekte vor Ort zu informieren. Bereits Ende des Monats reist sie wieder mit einer fünfköpfigen Delegation aus dem Enzkreis in den tansanischen Partnerdistrikt.

„Masasi ist zu großen Teilen landwirtschaftlich geprägt, die Haupteinnahmequelle sind landwirtschaftliche Produkte, zum Beispiel hochwertige Cashewkerne“, führt Gewiese aus. In den letzten Jahren wurden die Hauptstraßen asphaltiert.

Der Schwerpunkt der Klimapartnerschaft lag von Anfang an auf den erneuerbaren Energien. „Vor Ort drohen permanent Stromausfälle, was gerade bei kritischer Infrastruktur wie einem Krankenhaus ein Problem darstellt. Bei nächtlichen Geburten sind häufig Taschenlampen und Kerosinlampen im Einsatz“, erzählt Gewiese. Aus diesem Grund bekam die örtliche Klinik als erste Einrichtung eine Solaranlage aufs Dach.

Solaranlagen und Schulungen
Seither sind viele der kleinen Gesundheitsstationen dazugekommen, die in der täglichen Arbeit verlässlich auf Strom angewiesen sind. Neben der Technik erhalten die Fachkräfte vor Ort außerdem Schulungen für die Solaranlagen, sodass sie erkennen, wenn die Solaranlagen gewartet oder repariert werden müssen. Ein weiteres Projekt sind kleine Biogas-Öfen, die mit Kuhdung betrieben werden. Die Projekte werden zu 90 Prozent vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert, während der Enzkreis in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Marafik wa Masasi e.V. die restlichen zehn Prozent beisteuern.
Wichtig zu betonen ist Gewiese, dass die geförderten Projekte durch die Menschen in Masasi initiiert werden: „Sie melden uns, wo es im Alltag fehlt, und wir bemühen uns, Lösungen zu finden und die Finanzierung zu beantragen.“

Ausblicke

Ein ambitioniertes Ziel hat sie vor Augen: den Aufbau eines Umweltbildungszentrums. Für dieses sollen naturnahe Baustoffe zum Einsatz kommen, insbesondere der Lehm, der bei der traditionellen Bauweise in Masasi eine wichtige Rolle spielt. „Zement ist nicht klimafreundlich. Wir wollen mit dem neuen Gebäude zeigen, dass die lokalen Baustoffe gut funktionieren und man schöne Häuser damit bauen kann“, sagt sie.

Während der Zusammenarbeit sind nicht nur in der Partnerkommune, sondern auch im Enzkreis selbst viele Fortschritte erzielt worden. Im Jahr 2017 erhielt der Enzkreis erstmals die Zertifizierung als Fairtrade-Landkreis, passte seine Leitlinien und Beschaffungsrichtlinien an und verabschiedete eine Nachhaltigkeitsstrategie im Einklang mit der Agenda 2030, an deren Umsetzung kontinuierlich gearbeitet wird. Gewiese ist sich sicher, dass die Klimapartnerschaft mit Masasi auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten des Enzkreises im Rahmen der Agenda 2030 sein wird.

Landratsamt Enzkreis direkter Link zum Artikel