BGR setzt neue Flugsonden ein

Erkundung von mineralischen Rohstoffen in Thüringen

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) führt gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Institut für Photonische Technologien und der Supracon AG (beide Jena) vom 9. bis zum 27. Oktober 2017 Hubschraubermessflüge im Gebiet Schleiz (Thüringen) und Mühltroff (Sachsen) durch.


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Dabei werden zwei für große Erkundungstiefen neu entwickelte Elektromagnetik (EM)-Flugsonden eingesetzt, die von einem angemieteten Hubschrauber in ca. 50 m Höhe über dem Erdboden geschleppt werden. Als Operationsbasis dient der Flugplatz Hof-Plauen in Bayern.

Die Flüge finden im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes DESMEX statt. In diesem Projekt werden semi-airborne EM-Verfahren mit einem Sender am Boden und einem Empfänger in der Luft entwickelt. Mit diesen Verfahren können Tiefen von bis zu 1 km erreicht werden. Sie sollen in Zukunft zur Erkundung mineralischer Rohstoffe eingesetzt werden. Die neuen Flugsonden und das Auswerteverfahren wurden im Projektverlauf in mehreren Testflügen auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und sind nun gegen Ende der Projektlaufzeit einsatzbereit für die ersten Forschungsmessungen.

In Ostthüringen wurde bis in die 1950er Jahre Antimonit-Bergbau bis in eine Teufe von ca. 200 m betrieben. Ob sich die Lagerstätten in noch größere Tiefen erstrecken, ist bis heute unklar. Aus aero- und bodengeophysikalischen Vorerkundungen in Thüringen sind die elektrischen Eigenschaften des Untergrundes in bis zu 150 m Tiefe bekannt. Dabei zeigte sich, dass sich im Raum Schleiz markante, elektrisch gutleitende Strukturen abbilden, die bis in den Raum Mühltroff/Sachsen verlaufen. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um Graptolithenschiefer handelt. Dieser deutliche Kontrast in der elektrischen Leitfähigkeit eignet sich besonders gut, um zu untersuchen, inwieweit sich diese Strukturen mit den neuen Messsystemen bis in große Tiefen nachverfolgen lassen.

Bei dem semi-airborne Verfahren werden zwei verschiedene Flugsonden mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren abwechselnd an einen Hubschrauber angebracht und über am Boden befindliche Starkstromsender geflogen. Dabei werden die Magnetfeldkomponenten aufgezeichnet. Zusätzlich werden Bodenstationen zur Erfassung der elektrischen und magnetischen Felder entlang mehrerer Profile aufgestellt. Die Sender werden vom Leibniz Institut für Angewandte Geophysik in Hannover und dem Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität Köln betrieben. Für die Bodenstationen sind die Universität Münster und das Institut für Photonische Technologien in Jena zuständig. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie das Oberbergamt Sachsen begleiten das Projekt.

Weitere Informationen

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/Projekte/laufend/DESMEX/DESMEX.html

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe direkter Link zum Artikel