Der Klimareport Hessen ist erschienen

Eine Grundlage für die gelingende Anpassung an den Klimawandel

Die Anpassung an den Klimawandel ist ein hochaktuelles Thema, das auch in Hessen immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Viele der letzten Jahre waren sehr warm und trocken. Folgen waren Ernteausfälle, massive Waldschäden, zu warme und zu trockene Gewässer und daraus resultierende Schäden für Menschen, Tiere und Pflanzen.


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Paradoxerweise gab es in diesen Trockenjahren, aber auch vor kurzem im bisher sehr nassen Jahr 2024, viele Starkregenereignisse: lokal begrenzte intensive Schauer oder Gewitter, die ganze Orte oder Ortsteile unter Wasser gesetzt und Böden erodiert haben. All das sind schon heute Folgen des Klimawandels und Vorboten von Entwicklungen, die sich mit fortschreitender Erwärmung noch verstärken werden. Deshalb ist klar, dass wir uns schon jetzt an ein verändertes Klima anpassen müssen.

Dr. Marion Hemfler, Leiterin des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG): „Wir können die Klimaveränderungen und Folgen des Klimawandels in Hessen bereits beobachten.“ Dr. Christina Koppe, Leiterin der Abteilung Klima- und Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ergänzt: „Diese Kenntnis über die klimatischen Veränderungen, die schon eingetreten sind oder auf uns zukommen, bilden die Grundlage für eine gelingende Anpassung“. Das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) haben deshalb gemeinsam den Klimareport Hessen erstellt, der dazu umfassend informiert. Im Klimareport Hessen ist eine Vielzahl von Daten und Fakten zum Klimawandel in Hessen gebündelt und zwar sowohl Beobachtungen der Vergangenheit wie auch die zu erwartenden Entwicklungen in der Zukunft.

Neben allgemeinen Grundlagen zu Klima, - Klimavariabilität, Extremereignissen und Grundlagen zu Klimamodellen, werden auch wichtige Einzelparameter betrachtet. Das hessische Klima von heute und morgen wird anhand der Parameter Temperatur, Niederschlag, Schneebedeckung, Sonnenschein, Wind, Verdunstung und der Wasserbilanz genauestens beschrieben, gefolgt von Abschnitten zu den Veränderungen der Pflanzenentwicklung im Jahresverlauf (Phänologie) und Extremereignissen der Zukunft. Ein Begriffskompass Klima schließt die Arbeit ab.

Dr. Marion Hemfler, Leiterin des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung, sagt: „Wir möchten mit dem Klimareport Hessen Kommunen und Kreise, Ingenieurbüros und Planer bei ihrer Arbeit unterstützen und auch die interessierte Öffentlichkeit bekommt so einen guten Zugang zu diesem komplexen Thema“. Zielsetzung des Klimareports ist es somit, den Einstieg in das Thema Klimawandel in Hessen zu erleichtern und allgemeinverständlich die Entwicklungen in der Vergangenheit und Zukunft anhand einer Vielfalt an Daten und Graphiken zu veranschaulichen. Der Klimareport Hessen kann hier heruntergeladen werden.

Der Klimareport Hessen reiht sich ein in eine Folge von Klimareporten zu Bundesländern, die der DWD bereits in der Vergangenheit veröffentlicht hat.

Hintergrund zum Klimareport Hessen

Deutschland gehört zur warm-gemäßigten Klimazone der mittleren Breiten, im Übergangsbereich zwischen dem maritimen Klima Westeuropas und dem kontinentalen Klima in Osteuropa. Das Klima Mitteleuropas wird geprägt durch den Einfluss feuchter, gemäßigt temperierter atlantischer Luftmassen und trockener, im Sommer heißer, im Winter kalter kontinentaler Luft. Die großräumige Zirkulation der Atmosphäre bestimmt, welche Luftmasse dominiert. Dementsprechend können die Jahreszeiten in einzelnen Jahren sehr unterschiedlich ausfallen.

Daraus resultiert die Variabilität des Klimas in Hessen. Die Beobachtungswerte der Klimaelemente variieren von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr. Neben diesen Variationen können durch die Aufzeichnungen der Messsysteme langfristige Änderungen erkannt werden. So ist es in Hessen seit Vorliegen landesweiter Mittelwerte 1881 etwa 1,7 °C wärmer geworden. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Frost- und Eistage ab und die der Sommer- und heißen Tage sowie der Tropennächte zu.

Bei einer deutlichen Reduktion des Treibhausgasausstoßes kann der gegenüber den heutigen Verhältnissen zusätzliche Anstieg in Hessen auf ca. 1 °C begrenzt werden. Bei weiterhin hohen Emissionen sind Änderungen im Bereich von 3 bis 5 °C zu erwarten. Damit einhergehend nimmt künftig die Anzahl der Frost- und Eistage noch weiter ab, während die Zahl der Sommer- und heißen Tage sowie der Tropennächte (deutlich) zunimmt.

Die Menge des Niederschlags hat seit 1881 leicht zugenommen, unterliegt aber von Jahr zu Jahr und im Vergleich der Jahrzehnte starken Schwankungen. In der Jahressumme wurden bis 2022 etwa 8 Prozent mehr als gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgezeichnet.

Verbunden mit der Temperaturzunahme werden sehr wahrscheinlich die jährlichen Niederschlagsmengen weiter zunehmen. Dabei wird vor allem der Zeitraum Oktober bis Mai feuchter, während von Juni bis September eher weniger Niederschlag zu erwarten ist. Die Anzahl der Tage mit hohen Tagesniederschlägen (10 Liter Niederschlag je Quadrat­meter und mehr) wird sich nach den Ergebnissen der Klimaprojektionen jedoch ganzjährig erhöhen. Die Klimadaten von Hessen sind im Klimaportal herunterladbar.

HLNUG: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie direkter Link zum Artikel