Deutsche Umwelthilfe bewertet IPCC-Bericht zu Ozeanen als deutlichen Warnschuss für mehr Klimaschutz und Ende der Überfischung

Mehr als 52 NGOs rufen in offenem Brief die drei EU-Präsidenten zum Handeln auf

Anlässlich des heute vorgestellten „IPCC Sonderberichts über den Ozean und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ rufen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Initiative Our Fish die europäischen Fischereiminister auf, sofort zu handeln und die Ozeane vor dem Klimawandel zu schützen.


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Der Bericht des Weltklimarats IPCC bestätigt die jahrelangen Warnungen von Wissenschaftlern und Umweltorganisationen: Die Meere stehen unter permanentem Stress durch Überfischung, Verschmutzung und die Folgen des Klimawandels. Der Ozean wird für viele Arten immer schneller zur lebensfeindlichen Umgebung, denn er wird wärmer, saurer, sauerstoff- und salzärmer. Außerdem steigt der Meeresspiegel schneller als angenommen. Die Meere dämmen durch CO2-Absorbierung die Folgen des menschengemachten Klimawandels ein. Diese Aufnahmefähigkeit wird laut Sonderbericht zukünftig deutlich zurückgehen.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: „Der Sonderbericht ist ein deutlicher Warnschuss für die Politik – die katastrophalen Effekte von Klimaerhitzung und Überfischung sind schon jetzt spürbar. Der Klimawandel trifft insbesondere auch die Meeresökosysteme: Laut Weltklimarat werden bis zum Ende des 21. Jahrhunderts 17 Prozent der Meeresbewohner die Klimakrise nicht überleben, wenn wir so weitermachen wie bisher. Deshalb fordern wir von der zuständigen Bundesministerin Julia Klöckner, dass sie sich für schnelle, wirksame Klimaschutzmaßnahmen einsetzt und die Überfischung noch in diesem Jahr beendet.“

Zur Veröffentlichung des Sonderberichts weisen über 52 Organisationen in einem offenen Brief an die aktuellen und zukünftigen Präsidenten der EU auf das enorme Klimaschutzpotential der Ozeane hin. Um widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu werden, fordern die Organisationen die schnellstmögliche Beseitigung akuter Stressfaktoren für die Ozeane. Sie rufen auf, die Überfischung und die illegale, nicht registrierte und nicht regulierte Fischerei zu beenden. Deutschland und die anderen EU-Mitgliedstaaten müssen die Ziele der Gemeinsamen Fischereipolitik umsetzen und die Frist für ein Ende der Überfischung bis 2020 einhalten. Darüber hinaus fordern sie:

  • Ein wirksames Abkommen zum Schutz der Hohen See ab 2020
  • 30 Prozent der Ozeane müssen bis 2030 zu Meeresschutzgebieten werden und die restlichen 70 Prozent dürfen ausschließlichen nachhaltig bewirtschaftet werden
  • Die Tiefsee muss durch ein Moratorium des Tiefseebergbaus geschützt werden

„Meeresschutz ist Klimaschutz, denn nur gesunde Ökosysteme sind widerstandsfähig und haben eine Chance, die Auswirkungen der Klimakrise zu überstehen. Aktuell üben wir enormen Druck auf unsere Ozeane aus, doch die Kapazitäten der Meere, damit umzugehen, sind ausgereizt. Ein Ende der Überfischung würde eine der größten Belastungen für unsere Ozeane beseitigen. Die europäischen Regierungschefs können mit ihrem Einsatz für ein Ende der Überfischung unter Beweis stellen, wie ernst sie es mit dem neuen europäischen Green Deal meinen“, sagt Rebecca Hubbard, Direktorin von Our Fish.

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel