Deutsche Umwelthilfe mit Böller-Bilanz:

Atemluft beispielsweise in Berlin noch giftiger als vergangenes Jahr, wieder Angriffe mit Pyrotechnik, viele Verletzte und sogar Tote

Krankmachende Feinstaubbelastung steigt etwa in Berlin an der Frankfurter Allee nochmals um mehr als 150 Prozent und liegt um 700 Prozent über dem letzten Corona-Jahreswechsel, in dem ein Verkaufsverbot galt


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Behörden und Medien melden erneut gezielten Beschuss von unbeteiligten Passanten und Einsatzkräften – Millionen Menschen und Tiere auch durch Luftbelastung und Panik betroffen

Tausende Verletzte, sogar mindestens ein Toter, Ärzte sprechen von teils dramatischen Amputationsverletzungen

DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert Bundesinnenministerin Faeser auf, endlich ein Böllerverbot zu verhängen – alle Menschen können sich Offenem Brief an Ministerin anschließen: www.duh.de/boellerfrei/ 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zieht eine verheerende Böller-Bilanz nach der vergangenen Silvesternacht. Das betreffe alle Bereiche, von teils schwer verletzten oder gar getöteten Menschen und Tieren über den erneuten gezielten Beschuss mit Pyrotechnik bis hin zu neuen dramatischen Höchstwerten bei gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen, so der Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Die krankmachende Feinstaubbelastung (PM 10) schnellte in Deutschland wieder in die Höhe. Beispielsweise lagen die Stundenwerte an der Messstelle Frankfurter Allee in Berlin mit erschreckenden 791 µg/m³ nochmals um mehr als 150 Prozent über jenen vor einem Jahr. Verglichen mit dem letzten Corona-Jahr mit einem Böllerverbot schossen die Werte sogar um 700 Prozent nach oben. Die DUH geht von erneut tausenden teils schwer Verletzten aus, Ärzte sprechen von teils dramatischen Amputationsverletzungen. Mindestens ein Mensch kam laut Medienberichten ums Leben. Es wurden erneut Einsatzkräfte und auch vollkommen unbeteiligte Passanten gezielt mit Pyrotechnik beschossen, melden Behörden und Medien. Die Belastungen für die Umwelt durch den mit Rückständen verunreinigten Müll sind enorm. Und es war eine Nacht des Schreckens für Millionen Tiere, die durch die Knallerei in Panik versetzt wurden. Etliche Tiere sind in der Folge etwa bei Unfällen in Panik getötet worden.

Die DUH fordert deshalb Bundesinnenministerin Faeser auf, endlich zu reagieren und den Verkauf und die Benutzung von Pyrotechnik durch Privatpersonen zu Silvester verbieten – so wie es im gesamten Rest des Jahres ohnehin bereits gilt. Unter www.duh.de/boellerfrei/ kann sich jede und jeder dem Offenen Brief an die Bundesinnenministerin mit bereits mehr als 200.000 Unterschriften anschließen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Jedes einzelne Opfer ist zu viel. Wir denken an all die Verletzten – darunter viele Unbeteiligte und Kinder – und an ihre Angehörigen. Wir denken an die Millionen Menschen und Tiere, die durch Panik, krankmachende Luftbelastung, Brände und vieles mehr ebenfalls betroffen sind. Wir können nicht länger hinnehmen, dass sie alle so leiden. Die Aufgabe der Bundesregierung und der Bundesinnenministerin ist es, sie zu schützen. Das fordern wir nach dieser erneut schrecklichen Silvesternacht für so viele ein. Wir kämpfen gemeinsam mit Polizisten, Ärzten und Tierschützern und einer großen Mehrheit der Bevölkerung für ein Böllerverbot. Wir brauchen ein Böllerverbot, damit künftig alle Menschen und Tiere ein gutes und gesundes neues Jahr erleben können anstatt Schmerzen und Verlust.“

Hintergrund:

Umfragen belegen seit Jahren, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Ende der archaischen Böllerei ist. Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich aktuell 59 Prozent der Menschen ein für ein generelles Verbot von privatem Feuerwerk aus. Auch die Zivilgesellschaft arbeitet immer stärker zusammen für ein Ende des privaten Feuerwerks: Insgesamt haben sich mittlerweile 22 Organisationen der DUH-Forderung angeschlossen, darunter die Bundesärztekammer, der Deutsche Naturschutzring, die Gewerkschaft der Polizei und PETA Deutschland.

Links:

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel