Deutschland unterstützt Marshall Islands bei der Entwicklung von emissionsarmer Seeschifffahrt

Deutschland und die Marshall Islands verstärken ihre Zusammenarbeit beim Klimaschutz

Ein neues gemeinsames Projekt soll die Entwicklung der emissionsarmen Seeschifffahrt vorantreiben. Das gaben Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sowie Außenminister John Silk und Umweltminister David Paul von den Marshall Islands am Rande der Weltklimakonferenz in Bonn bekannt.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 9,5 Millionen Euro über die Internationale Klimaschutzinitiative.

Bundesumweltministerin Hendricks: "Auf der Landkarte sind die Marshall Islands eine kleine, weit entfernte Inselgruppe. Aber auf der Weltklimakonferenz sind sie eine diplomatische Größe und ein wichtiger Klimaschutz-Vorreiter. Wir sind stolz, mit den Marshall Islands beim – auch weltweit betrachtet – wichtigen Thema Seeschifffahrt zusammenzuarbeiten."

Die Seeschifffahrt ist der wichtigste Wirtschaftszweig auf den Marshall Islands. Zugleich gehört die Inselgruppe zu den am stärksten vom Klimawandel bedrohten Staaten. Mit einer durchschnittlichen Höhe von maximal zwei Metern über dem Meeresspiegel sind die Marshall Islands besonders gefährdet durch Meeresspiegelanstieg, Stürme und starke Regenfälle. Mangel an Trinkwasser, Trockenheit und Ernteausfälle verstärken die ohnehin große Abhängigkeit von Importen. Die nationale Energieversorgung stammt zu 90 Prozent aus Importen.

Die Marshall Islands haben sich beim Klimaschutz sehr ehrgeizige Ziele gesetzt. So will das Land seinen Energiebedarf zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien zu decken. Die größte Quelle der Treibhausgasemissionen des Landes ist jedoch der Schiffsverkehr.

In dem neuen Projekt zur emissionsarmen Seeschifffahrt sollen zunächst alternative kohlenstoffarme Antriebstechniken für Schiffe in der Region geprüft und in einem zweiten Schritt ein Schiff mit der ausgewählten Technik ausgestattet werden. Das Projekt soll eine Signalwirkung für die Umstellung auf einen kohlenstoffarmen Seetransport in anderen Inselstaaten der Region entfalten.

Als Land mit dem weltweit drittgrößten Schiffsregister sind die Marshall Islands zudem maßgeblich an der Debatte zur Emissionsreduktion bei der International Maritime Organisation (IMO) beteiligt. Das Projekt ist daher auch als Unterstützung bei den Verhandlungen im Rahmen der IMO zur Entwicklung einer Roadmap zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen im Schiffsverkehr wichtig.

Die Ergebnisse des IKI-Projektes sollen auch in die Arbeit des Micronesian Sustainable Shipping Center (MSSC) einfließen, das die Marshall Islands gemeinsam mit der University of South Pacific gegründet haben. Dieses Center soll erforschen, wie der Verkehr zwischen den Inseln nachhaltiger und klimafreundlicher werden kann.

Die Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs war eine der wesentlichen Anliegen des früheren Außenministers Tony de Brum, der geistiger Vater sowohl des Zentrums als auch der bilateralen Zusammenarbeit mit Deutschland zu diesem Thema ist. Deshalb hat Bundesministerin Hendricks angeregt, das MSSC nach Tony de Brum zu benennen.

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) direkter Link zum Artikel