Ellener Hof wird Klimaschutzsiedlung

Zum Abschluss ihrer dreitägigen Klimaschutz-Sommertour hat Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau das Wohnquartier Ellener Hof als Klimaschutzsiedlung ausgezeichnet.

Das Siegel wurde von der Klimaschutzagentur energiekonsens ausgestellt, die das Konzept im Land Bremen geschaffen hat und die Einhaltung der CO2-Grenzwerte überprüft.


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Weniger als die Hälfte an CO2-Emissionen verursachen sogenannte "Klimaschutzsiedlungen" im Vergleich zu Quartieren, die im gesetzlichen Mindeststandard gebaut werden. Um das zu schaffen, müssen Bauträger vor allem auf einen hohen energetischen Standard und nachhaltige Heiztechnologien setzen. Beim Ellener Hof wurde nun erstmalig die Holzhybridbauweise in die CO2-Berechnungen aufgenommen, da sie in der Erstellung im Vergleich zu Betonbauten deutlich weniger graue Energie verursacht und CO2 sogar über einen langen Zeitraum bindet. Klimaschutzsenatorin Maike Schaefer und Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur, haben heute die Urkunde und das Siegel an André Vater, Vorstandsvorsitzenden der Bremer Heimstiftung, übergeben.

Hoher energetischer Standard und Nahwärmeversorgung

"Wir müssen heute schon Quartiere für morgen bauen", bestätigt Senatorin Schaefer. "Dort wo wir neuen Wohnraum schaffen müssen, ist es wichtig so klimafreundlich wie möglich zu bauen. Denn diese Häuser werden die nächsten 50 bis 100 Jahre stehen und in unsere Klimabilanz einfließen. Holzbauweise, wie es im Ellener Hof vorkommt, wird hierbei eine wichtige Rolle spielen. Ich freue mich, dass wir mit dem Ellener Hof eine neue Klimaschutzsiedlung ausweisen können."

Insgesamt 500 Wohnungen entstehen auf knapp zehn Hektar Fläche im Bremer Osten unter Leitung der Bremer Heimstiftung. Gebaut wird in Holzhybridbauweise und nach dem hohen Baustandard "KfW 40". Für die Wärmeversorgung des Quartiers soll das Fernwärmenetz der swb um ein Nahwärmenetz erweitert werden. So ist es möglich, die Fernwärme des Bremer Energieversorgers mit Wärme aus einem ebenfalls swb eigenen Blockheizkraftwerk auf dem Grundstück des Neuen Ellener Hofes zu ergänzen, das per Biomethan betrieben wird. "Sozial-ökologische Quartiersplanung war uns von Anfang an ein Anliegen bei der Planung des Wohnquartiers Ellener Hof. Wir wollen ein zukunftssicheres und lebenswertes Quartier schaffen – Klimaschutz gehört da unabdingbar zu", erläutert Heimstiftungs-Vorstand Vater. "Wir freuen uns daher sehr, dass wir uns nun auch offiziell Klimaschutzsiedlung nennen dürfen."

Klimaschutzsiedlung als Bremer Standard

Die Klimaschutzsiedlung stellt ein umfassendes Planungskonzept für Wohnquartiere dar. Von städtebaulichen Aspekten über die Wärmeversorgung, Stromversorgung und die Qualität der thermischen Gebäudehüllen bis hin zu Ressourcenschutz und Grünflächen werden alle relevanten Dimensionen eines klimafreundlichen Stadtquartiers im dazugehörigen Planungsleitfaden der Klimaschutzagentur energiekonsens berücksichtigt. Das Konzept beruht auf dem erfolgreichen Programm "100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen", welches energiekonsens aufgegriffen und für das Bundesland Bremen angepasst hat. Für eine Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel muss im Neubau ein Grenzwert von 7,5 Kilogramm CO₂-Emissionen pro Quadratmeter im Jahr eingehalten werden, im Bestandsbau 12 Kilogramm.

Mit der Auszeichnung des Wohnquartiers Ellener Hof gib es mittlerweile vier Klimaschutzsiedlungen in Bremen. "Wir merken, dass die Nachfrage deutlich steigt", berichtet Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur energiekonsens. "Ziel des Konzeptes war es, Bauträger zu ermutigen in einem deutlich höheren energetischen Standard als gesetzlich gefordert zu bauen und dieses Engagement auszuzeichnen. Der Erfolg lässt sich sehen: Derzeit bearbeiten wir fünf weitere Anfragen. Mit dem Anstieg der Nachfrage hoffen wir, dass sich Klimaschutzsiedlungen in wenigen Jahren zum Bremer Standard etablieren werden."

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