Engagierte Organisationen mit „EMAS-Umweltmanagement 2018“ ausgezeichnet

Das Bundesumweltministerium (BMUB) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zeichnen EMAS-registrierte Organisationen für die vorbildliche und innovative Umsetzung ihres Umweltmanagements aus

Die Gewinnerinnen und Gewinner beweisen eindrucksvoll das große Potenzial eines systematischen Umwelt- und Klimaschutzes in Unternehmen, in der öffentlichen Verwaltung und in Kirchengemeinden.


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Von der Kirchengemeinde bis zum Sanitärsysteme-Hersteller – an dem für 2018 zum zweiten Mal ausgeschriebenen Wettbewerb „EMAS-Umweltmanagement 2018“ nahmen 34 EMAS-Organisationen unterschiedlicher Branchen und Betriebsgrößen teil. Die Jury, die mit EMAS-Expertinnen und Experten des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamts, des Umweltgutachterausschusses, der Deutschen Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages besetzt war, hat aus den eingegangenen Bewerbungen die folgenden Organisationen für die Auszeichnung zum „EMAS-Umweltmanagement 2018“ ausgewählt:

Kategorie 1: Kleine Unternehmen

Die Rheinsberger Preussenquelle GmbH ist seit 2016 EMAS-registriert. Das Unternehmen produziert Mineralwasser und verfügt über einen nachhaltigen Mineralbrunnen-Betrieb im brandenburgischen Rheinsberg. Für die Rheinsberger Preussenquelle GmbH steht Regionalität und Qualität im Vordergrund. Daher verfolgt das Unternehmen die Vision, ein komplett unbelastetes natürliches Mineralwasser zu fördern und in einem ökologisch vertretbaren Umfeld zu vermarkten. Um die Wertschätzung von Wasser zu erhöhen, hat sich das Unternehmen bewusst zur aktiven und regionalen Förderung des ökologischen Landbaus und des Wasserschutzes entschlossen. Die 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sogenannte Wasserbotschafter/innen, die die Vision unterstützen. Mit einem Projekt bei landwirtschaftlichen Bio-Betrieben soll die CO2-Bindung des Bodens verbessert werden. Das Unternehmen erfasst monatlich seinen gesamten CO2-Fußabdruck, mit dem Ziel in 2018 CO2-neutral zu produzieren.

Kategorie 2: Mittlere Unternehmen

Die Förderung Grüner Logistik hat sich die BODAN Großhandel für Naturkost GmbH auf die Fahnen geschrieben. Auf der Basis von über 30 Jahren Erfahrung in der Vermarktung und Logistik von Bio-Lebensmitteln legt das Unternehmen aus Überlingen (Baden-Württemberg) einen starken Fokus auf die Reduzierung der Emissionen aus dem Warentransport, insbesondere CO2, Stickoxide und Lärm. Durch Innovationen in der Antriebstechnik reduzierte sich in 2017 der Dieselverbrauch der eigenen LKW-Flotte um 85 % im Vergleich zu 2015. Als Pionier wirkt das Unternehmen im „Kompetenznetzwerk Nachhaltige Mobilität“ mit und organisierte 2017 unter anderem das „Forum Grüne Logistik“. Eine besondere Stärke liegt auch in der Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über einen Bottom-up-Ansatz für das Umweltprogramm. Ebenfalls sehr überzeugen kann das Kommunikationskonzept, das über soziale Netzwerke, Webseiten, Hausmessen, Nachhaltigkeitsbericht, Betriebsführungen etc. die Branche Logistik und Naturkost genauso erreicht wie Verbraucherinnen und Verbraucher.

Kategorie 3: Große Unternehmen

Für besondere Leistungen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion werden die Roth Werke an den Standorten Buchenau und Wolfgruben in Hessen ausgezeichnet. Als Hersteller von Energie- und Sanitärsystemen folgen die Roth Werke dem Motto „Leben voller Energie“ - Produktsysteme von der regenerativen Energieerzeugung über wirtschaftliche Energiespeicherung und Energienutzung werden zu einem Komplettsystem vernetzt. Klimaneutrale Produktion steht bei den Roth Werken im Mittelpunkt und dafür führten sie in 2016 den ökologischen Fußabdruck für ihre Produkte ein. Die beiden Standorte reduzierten im Zeitraum von 2013 bis 2016 zusammen rund 65% der absoluten CO2-Emissionen von rund 7.000 Tonnen auf fast 2.500 Tonnen. Dabei setzen sie auf Ökostrom, eigene Photovoltaik-Anlagen, Wärmerückgewinnung und Energieeffizienz. Die Roth Plastic Technology produziert als erstes Roth Unternehmen seit 2017 klimaneutral. Unvermeidbare Emissionen kompensiert der Standort über den Kompensationsfonds Klima-Kollekte und unterstützt nachhaltige Klimaschutzprojekte. Ein vom Unternehmen entwickeltes Solarthermie-Modell vermittelt Schülerinnen und Schülern des Landkreises Marburg Biedenkopf praxisnah die Nutzung erneuerbarer Energien.

Kategorie 4: Organisationen der öffentlichen Verwaltung

Die Leuphana Universität Lüneburg ist eine der ersten Universitäten, die sich nach EMAS validieren ließ und beweist auf beeindruckende Weise, wie sich Umweltmanagement in die Wissenschaft und Forschung integrieren lässt. Bereits seit dem Jahr 2000 hat die Universität Nachhaltigkeitsleitlinien. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit wird dabei auch in den Bereichen Forschung und Bildung weitergeführt. Im Bereich der Forschung hat die Leuphana Universität die Wissenschaftsinitiative Nachhaltigkeit gegründet sowie die Fakultät Nachhaltigkeit. Um die Studierenden weiter für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, bietet die Universität im Rahmen eines sogenannten Leuphana-Semesters die Möglichkeit, Themen der Nachhaltigkeit in den Lehrplan einzubinden. Besonders stark ist die Universität zudem bei der Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern. Das Projekt „Lüneburg 2030+ Visionen für ein nachhaltiges Lüneburg von morgen“ wird von der Universität gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg, dem T.U.N. e. V. und der Lüneburger Landeszeitung im Wettbewerb „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bearbeitet und zeigt, dass nachhaltige Entwicklung in Forschung, Bildung und Gesellschaft Hand in Hand gehen können.

Besondere Anerkennung

Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Mergentheim in Baden-Württemberg erhält eine besondere Anerkennung, da sie Umweltmanagement als wichtigen Bestandteil zur Erhaltung von Gottes Schöpfung versteht und viel mit dem Engagement im Hauptamt und Ehrenamt bewegt. Durch das von der Kirchengemeinde eingesetzte Umweltteam wurden Schöpfungsleitlinien erarbeitet, die die Kirchengemeinde als Selbstverpflichtung zunächst für ihre eigenen kirchlichen Einrichtungen versteht. Die Grundidee und Umsetzung sollen jedoch auf die ganze Kirchengemeinde ausstrahlen. Wie die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeinde-Kindergartens, die mit Anteilsscheinen der Gemeindemitglieder errichtet werden konnte. Weitere Maßnahmen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, vermittelt das Reparatur-Café, oder es werden Beispiele zur Reduzierung von Abfällen oder zur Überprüfung des Verbrauchs von Energie und Wasser gegeben. Das Elektroauto der Gemeinde wird über eine eigene Ladesäule betankt und steht abends und an Wochenenden zum Car-Sharing zu Verfügung.

Die feierliche Urkundenübergabe an die Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt im November 2018 im Rahmen einer Veranstaltung im Bundesumweltministerium in Berlin, zu dem alle am Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen und Organisationen eingeladen werden.

Die Unternehmen, die in den ersten drei Kategorien gewonnen haben, sind gleichzeitig für den alle zwei Jahre stattfindenden European Business Awards for the Environment (EBAE) in der Kategorie Management nominiert. Der nationale Wettbewerb „EMAS-Umweltmanagement“ findet im jährlichen Wechsel mit den europäischen „EMAS-Awards“ statt.

Umweltgutachterausschuss (UGA) direkter Link zum Artikel