Etappenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht

Stadt stellt Energie- und Treibhausgas-Bilanz für 2021 vor – Weitere Anstrengungen nötig

Es ist ein ehrgeiziges Ziel: Oldenburg soll bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Das hat der Rat der Stadt im April 2021 beschlossen.


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Dem Beschluss zufolge sollten bis Ende des Jahres 2021 die Treibhausgas-Emissionen um fünf Prozent gegenüber dem für 2020 festgelegten Ausgangswert von 1.140.000 Tonnen CO2 reduziert sein. Für das Jahr 2021 würde das eine Verminderung um 57.000 Tonnen auf eine Jahresgesamtmenge von 1.083.000 Tonnen bedeuten. Tatsächlich wurden im Bilanzjahr 2021 etwa 1.033.031 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq) emittiert. Damit wurde das Zwischenziel für das Jahr 2021 um rund 50.000 Tonnen unterschritten und somit eingehalten. Das geht aus der aktuellen Energie- und Treibhausgas-Bilanz für 2021 hervor, die die Stadtverwaltung am 14. September im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima vorgestellt hat.

Energieverbräuche und Emissionen sind 2021 gestiegen

Allerdings bietet die 2021er-Bilanz keinen Anlass zu ungetrübter Freude: Denn obwohl die selbstgesteckten Klimaschutz-Ziele eingehalten wurden, sind Energieverbräuche und Emissionen gestiegen. Dies hängt vor allem mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammen, die im Bilanzjahr 2020 noch einen erheblich mindernden Effekt hatte.

Konsequentes Handeln gefragt

Der Endenergieverbrauch im Oldenburger Stadtgebiet hat im Bilanzjahr 2021 mit knapp 3,5 Millionen Megawattstunden (MWh) gegenüber 2020 (3,32 Millionen MWh) zugenommen. Dabei fallen vor allem die Erdgas-, Strom-, Diesel- und Benzinverbräuche ins Gewicht und machen etwa 95 Prozent des Endenergieverbrauchs aus. Hinzu kommt, dass die Treibhausgas-Emissionen um etwa acht Prozent zugenommen haben, wenn man den 2021er-Wert in Relation zum tatsächlich für 2020 bilanzierten Wert setzt. Dieser Wert unterscheidet sich von dem im Ratsbeschluss und liegt bei 956.904 Tonnen CO2eq. „Die Zunahme des Endenergieverbrauchs und der Treibhausgas-Emissionen müssen als Antrieb verstanden werden, weiter konsequent zu handeln und Einsparungen zu erzielen, damit wir die weiteren Zwischenschritte und das Gesamtziel der Klimaneutralität erreichen können“, betont Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht.

Wo in welchem Umfang Treibhausgas-Emissionen entstehen

Insgesamt wurden im Bilanzjahr 2021 in der Stadt Oldenburg 1.033.031 Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Mit etwa 40 Prozent entstand ein Großteil der THG-Emissionen (circa 413.000 Tonnen CO2eq ) im Stadtgebiet durch die privaten Haushalte: Diese sind hauptsächlich auf den Erdgasverbrauch für die Wärmeproduktion zum Heizen und für Warmwasser in den Haushalten zurückzuführen. Der Verkehrssektor verursachte etwa 26 Prozent (circa 270.000 Tonnen CO2eq) der Treibhausgas-Emissionen, welche hauptsächlich durch Diesel- und Benzinfahrzeuge entstanden. Das produzierende Gewerbe (Industrie) verursachte etwa 22 Prozent (circa 223.000 Tonnen CO2eq) der Treibhausgas-Emissionen. Die Bereiche Gewerbe, Handel und Dienstleistung hatten einen Anteil von etwa 9 Prozent (circa 92.000 Tonnen CO2eq). Bei der kommunalen Verwaltung mit ihren Eigenbetrieben, Schulen und städtischen Gebäuden waren es etwa 3 Prozent (34.000 Tonnen CO2eq) der Treibhausgas-Emissionen.

Wie CO₂-Äquivalente errechnet werden

Die Endenergieverbräuche werden mit sogenannten Emissionsfaktoren multipliziert, die dann die THG-Emissionen ergeben. Ein Emissionsfaktor gibt damit an, wie viel Kohlenstoffdioxid-Äquivalente (CO2eq) pro Einheit eines Energieträgers verursacht werden. CO2-Äquivalente fassen verschiedene Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Lachgas und Methan in eine Maßeinheit zusammen und berücksichtigen dabei auch ihre unterschiedliche Klimawirkung. Im Bilanzjahr 2021 verursachte beispielsweise eine Kilowattstunde Strom etwa 472 Gramm CO2eq.

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