EU-Agrarminister müssen Bremse lösen

WWF: 2020-GAP muss Motor zur Erreichung von EU-Umweltzielen werden

Anlässlich des EU-Agrarrates in Brüssel fordert der WWF ein Ende der flächenbezogenen Agrarsubventionen. Stattdessen soll die EU ihre Zahlungen für Landwirte an deren Beitrag zur Erreichung von EU-Umweltzielen koppeln.


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"Die Gemeinsame Agrarpolitik kann ab 2020 durch eine kluge Reform zum Umwelt-Motor der EU werden. Es liegt in der Hand der Agrarminister, endlich die Bremse zu lösen", so Jörg-Andreas Krüger, beim WWF zuständig für den Bereich Ökologischer Fußabdruck. Die Agrarminister diskutieren über die künftige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2020. Derzeit fließen 29 Prozent des gesamten EU-Haushaltes in Agrarsubventionen, die sich einzig an der Größe der bewirtschafteten Fläche orientieren. Das sind 41 Milliarden Euro pro Jahr.

Jörg-Andreas Krüger: "Bestehende Vorgaben für die Bereiche Klimaschutz, Erhalt von Biodiversität und Schutz von Wasser und Boden müssen die verbindliche ökologische Messlatte der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 bilden. Nur so sorgt Brüssel gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten dafür, dass Landwirtschaft Umweltschutz nicht länger ausbremst." Innerhalb der EU laufen aktuell gegen die Mehrheit der Mitgliedsländer Vertragsverletzungsverfahren, weil sie gegen EU-Klimaziele, die Wasserrahmenrichtlinie, die Nitratrichtlinie oder die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verstoßen. Gleichzeitig erhalten die EU-Länder Agrarsubventionen in Milliardenhöhe für eine Landwirtschaft, die es aus Sicht des WWF unmöglich macht, zentrale EU-Umweltziele zu erreichen.

Deutschland zählt zu den Umwelt-Hinterbänklern der EU. Gegen das Land laufen insgesamt 29 Vertragsverletzungsverfahren mit Umweltbezug. So verstößt die Bundesrepublik schon seit 2002 gegen die Nitratrichtlinie, es droht eine milliardenschwere Strafzahlung. Zuletzt wurde bekannt, dass Deutschland sein EU-2020-Klimaziel nicht erreicht.

Aus Sicht des WWF lohnt sich eine konsequente ökologische Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2020 auch für viele deutsche Bauern: "Von den pauschalen, flächenbezogenen Zahlungen profitieren derzeit vor allem große, hektarstarke Betriebe. Sie werden schlicht dafür belohnt, viel Land zu haben. Landwirte mit weniger Fläche könnten mehr rausholen, wenn finanzielle Unterstützung an konkrete Umweltschutzmaßnahmen gekoppelt wird", unterstreicht Jörg-Andreas Krüger.

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