Forstminister Günther: »Satellitendaten zeigen schonungslos Folgen der Klimakrise im Wald«

Neue Ergebnisse aus der Analyse von Sentinel-2-Satellitendaten

Sachsens Wälder leiden weiter erheblich unter den gravierenden Folgen der Klimakrise wie Stürmen und Trockenheit sowie in Folge dessen an starkem Befall vor allem durch Borkenkäfer.


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Das zeigen neue Ergebnisse aus der Analyse von Sentinel-2-Satellitendaten aus dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Die Daten wurden durch Sachsenforst gemeinsam mit der Luftbild-Umwelt-Planung GmbH ausgewertet.

Sachsens Forstminister Wolfram Günther dazu: »Die Satellitendaten zeigen ein schonungsloses Bild vom Zustand unserer Wälder. Wer sich offenen Auges durch das Land bewegt, kann die stark geschädigten Flächen nicht übersehen. Die Satellitenbilder geben uns jedoch einen flächendeckenden Eindruck vom Ausmaß der Schäden. Der enorme Borkenkäferbefall ist eine Folge der Klimakrise. Höhere Temperaturen, Dürren oder auch Stürme schwächen die Bäume. Das macht sie anfällig für die Schadinsekten. Wald geht großflächig verloren. Das hat Folgen für den Wasserhaushalt und die Talsperren, aber auch für die Funktion des Waldes als Kohlenstoffsenke, als Lebensraum für viele Arten, als Quelle für den Rohstoff Holz und als Erholungsort. Umso wichtiger wird da der ökologische Waldumbau hin zu klimastabilen, arten- und strukturreichen sowie leistungsfähigen Mischwäldern.«

Insgesamt rund 14.000 Hektar der entstandenen Freiflächen weisen noch keinerlei Bewuchs mit jungen Bäumen auf - das entspricht gut zweieinhalbmal der Fläche der Dresdner Heide. Bei der letzten Auswertung 2020 waren es erst 5.000 Hektar.

Zumindest auf etwa 8.000 Hektar der geschädigten Flächen findet sich aber bereits eine neue Waldgeneration – das Ergebnis des Waldumbaus – oder eine Vegetationsbedeckung aus Sukzession. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und in Richtung standortgerechter Mischwälder weiterzuentwickeln.

Zwar ging 2021 der Anteil der Waldflächen mit mittlerer Schädigung auf Grund der etwas feuchteren und kühleren Witterung zurück; zugleich aber ist der Anteil von Freiflächen bzw. Waldflächen weiter angestiegen, auf denen die älteren Bäume schon abgestorben sind.

Regional besonders von den Schäden betroffen sind die Landkreise Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Aber auch im Erzgebirgskreis sowie im Landkreis Görlitz erreichen die Schäden derzeit deutlich über 5.000 Hektar.

Die Wiederbewaldung der Schadflächen stellt für die Waldbesitzenden eine große Herausforderung dar. Denn insbesondere auf großen Freiflächen sind junge Pflanzen ohne den Schutz von Altbäumen den Witterungsextremen offen ausgesetzt. Ausgeprägte Hitze, direkte Sonnenstrahlung, Trockenstress oder stärkeren Frost können viele Waldbäume im Jugendalter nicht ertragen. Eine weitere Voraussetzung für das erfolgreiche Aufwachsen der neuen Waldbestände sind angepasste Schalenwildbestände, um die jungen Bäumchen durch Verbiss nicht noch zusätzlich zu belasten.

Die aktuellen Ergebnisse aus der Analyse der Sentinel-2-Daten können über das Waldbesitzer-Portal von Sachsenforst (www.sachsenforst.de/waldbesitzer) eingesehen werden.

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