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Dabei sind das Land, die Kommunen aber auch die betroffene Bevölkerung gleichermaßen gefordert. In der Hochwasserpartnerschaft Prims waren insbesondere Dirmingen und Ortsteile von Illingen betroffen.
Experten aus dem Umweltministerium und dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) erläuterten beim Workshop die außergewöhnlichen Niederschlagsereignisse und stellten die Besonderheiten von Starkregen heraus. Teilweise waren in kurzer Zeit mehr als 50 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen. So etwas kommt statistisch betrachtet nur einmal in hundert Jahren vor. Solche Wassermassen kann der Boden nicht aufnehmen und die Kanalisation nicht unterirdisch abführen. Die Folgen waren regelrechte Schlammströme, die sich ihren Weg entlang von Straßen und quer über bebaute Grundstücke suchten und alles nicht befestigte Material mitrissen. „Eine ähnliche Katastrophe kann sich auch in allen anderen Kommunen des Einzugsgebietes ereignen“, warnte der Minister.
Deshalb lag ein Schwerpunkt der Veranstaltung darauf, wie die Kommunen ihr Überflutungsrisiko ermitteln und was sie zur Starkregen-Vorsorge tun können. Die Ausweisung besonders gefährdeter Bereiche ist die Grundvoraussetzung, um Maßnahmen zu ergreifen, die die Schäden minimieren können. Das sollte jede Kommune in Eigenregie auf den Weg bringen. Dabei können sie häufig auf die lokalen Kenntnisse der Feuerwehren, der Bauhöfe und auch ihrer eigenen Bevölkerung zurückgreifen. Nur in besonders schwierigen Ausgangssituationen müssen Abflusssimulationen und -modelle herangezogen werden.
Auch der Schutz öffentlicher Einrichtungen und Infrastrukturen kann nur auf Basis einer kommunalen Gefährdungsermittlung geplant werden. Sind die besonders gefährdeten Zonen in den Siedlungslagen identifiziert, müssen Maßnahmen diskutiert und festgelegt werden, wie die Wassermassen möglichst schadlos abgeführt oder von dem Eindringen in Gebäude abgehalten werden können. Hierzu gab es beim Treffen eine ganze Reihe von Vorschlägen, was die jeweilige Kommune oder auch der Bürger tun kann. Es wird jedoch nicht immer möglich sein, sich völlig zu schützen, so dass für gefährdete Gebäude der Abschluss einer Elementarschadenversicherung empfohlen wird.
Hintergrund:
Im Saarland gibt es fünf Hochwasserpartnerschaften, in denen auf freiwilliger Basis die Städte und Gemeinden Informationen zur Hochwasservorsorge austauschen und Maßnahmen zur Reduktion der Risiken und Schäden festlegen. In Lebach fand der erste von fünf Workshops zu dem Thema statt. Am kommenden Montag folgt die Hochwasserpartnerschaft Obere Blies in Ottweiler.