ifeu-Podcast: Das Drittelmodell 2.0 – so kommt der Klimaschutz auch in Mietwohnungen an

Rund die Hälfte der Deutschen wohnt zur Miete – und das oft nicht besonders klimafreundlich. Der Grund: Viele Mietshäuser sind unsaniert. Um sie zu heizen, braucht es viel Energie, weil beständig Wärme verloren geht. Die Folge: hohe Energiekosten für Mietende bei gleichzeitig hoher Klimabelastung und verzögerter Wärmewende. 


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Helfen würden energetische Sanierungen – diese aber sind teuer. In der neuen Podcastfolge erklärt Peter Mellwig, Experte für Klimaschutz im Bau, wie sich die Investition für Vermietende und Mietende gleichermaßen lohnen könnte, so dass am Ende die gesamte deutsche Klimabilanz davon profitiert. „Mit dem Drittelmodell 2.0 kommt der Klimaschutz in Mietwohnungen endlich in Gang“, ist der ifeu-Forscher überzeugt.

Dass es aktuell noch so schleppend vorangeht, liegt auch an den bestehenden Förderprogrammen. Sie werden für Mietwohnungen kaum abgerufen, denn Vermietende profitieren zu wenig davon. „Der Nachteil ist, dass das für Vermieter*innen fast keinen Anreiz setzt, weil sie das weiterreichen müssen an die Mieter*innen“, erklärt Peter Mellwig. „Das heißt, sie haben überhaupt kein Interesse daran, höchstens um eine günstige Miete anzubieten.“ Wenn doch saniert wird, werden die Investitionskosten auf die Mietenden umgelegt, die Warmmiete steigt.

Im Forschungsprojekt „Sozialer Klimaschutz in Mietwohnungen – Modernisierungskosten fair verteilen“ hat Peter Mellwig untersucht, wie man den Klimaschutz in Mietwohnungen voranbringen und zugleich Mietende und Vermietende finanziell entlasten kann. Im Auftrag vom Deutschen Mieterbund und dem BUND hat der Experte Lösungen für den Wohnungsmarkt erarbeitet, mit denen die Kosten für die energetische Gebäudesanierung möglichst gerecht auf Mietende, Vermietende und die öffentliche Hand verteilt werden. Formuliert werden im „Drittelmodell 2.0“ drei zentrale Empfehlungen:  

  • Erstens sollten Sanierungskosten künftig nur noch zu einem kleinen Teil auf Mietende umgelegt werden, so dass ihre Warmmiete nicht steigt. 
  • Zweitens sollten Vermietende die staatlichen Fördermittel behalten dürfen.
  • Drittens sollte der Staat insgesamt deutlich mehr Geld für den Klimaschutz in Gebäuden ausgeben.

In Anbetracht der ökologischen Dringlichkeit können die Kosten für die Wärmewende weder von den Mietenden noch von den Vermietenden allein getragen werden. Peter Mellwig appelliert deshalb an die öffentliche Hand: „Damit der Klimaschutz in Mietwohnungen endlich vorangeht, und Mieter:innen und Vermieter:innen dabei mitziehen, wird die Politik zielgenauer investieren müssen. Dazu gehört, Mieter:innen zu entlasten, mehr Anreize für Vermieter:innen zu setzen und insgesamt deutlich mehr Geld in den Klimaschutz im Gebäudesektor zu investieren.“

ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH