Kommunale Klimaschützer vernetzen sich

Quelle: Landkreis Harburg
Quelle: Landkreis Harburg

Landkreis will weiter Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen

Veranstaltung „Kommunale Energieberatung für private Haushalte“ der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen in Winsen. Wenn die Energiewende in der Bundesrepublik Deutschland erfolgreich sein soll, muss sie von den Landkreisen, Städten und Gemeinden gemeinsam mit Bürgern und Unternehmern vor Ort gestaltet werden.


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Die in diesem Frühjahr neu gegründete Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) möchte die Kommunen dabei unterstützen. Darum lud sie am vergangenen Donnerstag Klimaschutzmanager aus niedersächsischen Verwaltungen zu einem Erfahrungsaustausch über kommunale Energieberatungsangebote für Privathaushalte in die Winsener Stadthalle.

Dass eine der ersten Veranstaltungen der KEAN im Landkreis Harburg stattfindet, kommt dabei nicht von ungefähr, wie Landrat Rainer Rempe in seiner Eröffnungsrede betonte: „Der Landkreis Harburg hat bereits frühzeitig erkannt, welche Chancen die „Green Economy“, also der angestrebte Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung und die Erhöhung der Energieeffizienz mit sich bringen. Wir haben bereits 2009 in einem Klimaschutzkonzept 66 vorbildhafte Maßnahmen aufgestellt, die wir seither kontinuierlich umsetzen und weiterentwickeln.“

Als besonders erfolgreiche Projekte im Rahmen dieses „kommunalen Klimaschutzes mit Augenmaß“ nannte der Landrat unter anderem das kreisweite Förderprogramm „Energie für Verbraucher“ zur energetischen Sanierung in Privathaushalten und das ökologische Unternehmensberatungsprogramm ÖKOPROFIT®, das Unternehmen durch ein Umweltmanagementsystem die Senkung ihres Energieverbrauchs ermöglicht.

Und auch die Kreisverwaltung selbst gehe mit gutem Beispiel voran. Rainer Rempe: „Etwa indem wir Unternehmen aus der Region Dächer von landkreiseigenen Gebäuden für den Betrieb von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen und die dadurch erzielten Pachteinnahmen in die Förderung klimafreundlicher Mobilität durch das HVV-Jobticket „ProfiCard“ für Landkreismitarbeiter reinvestieren. Außerdem arbeiten wir durch ein neues Energiemanagementsystem und eine optimierte Gebäudetechnik auch daran, unsere eigenen Liegenschaften kosteneffizienter und klimaschonender zu bewirtschaften.“ Entwickelt wurde dieses Energiecontrolling im Rahmen des Projekts „Dreh-Ab!“, bei dem Energieteams aus Schülern, Lehrern und Hausmeistern an 15 landkreiseigenen Schulen seit Januar 2013 verschiedene Energiesparmaßnahmen durchführen.

„Und auch künftig wollen wir im kommunalen Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Rainer Rempe weiter, „wir sind schon gut aufgestellt, wollen aber noch besser werden. Wir möchten zeigen, dass wir nicht nur in der Metropolregion Hamburg, sondern deutschlandweit in der Champions League der Klimaschutz-Landkreise spielen und damit auch andere Kommunen motivieren, unserem Beispiel zu folgen.“ Dazu lässt die Kreisverwaltung ihre Arbeit nun auf Basis der europaweit anerkannten Qualitätsstandards des European Energy Award zertifizieren. Ziel des Landkreises ist es dabei, seine Klimaschutzanstrengungen durch eine objektive Bewertung zu verstetigen und den Auditierungs- und Zertifizierungsprozess zu nutzen, um seine Verwaltungsarbeit noch effizienter zu gestalten. Am Ende dieses Prozesses soll für den Landkreis Harburg der European Energy Award Gold stehen, den deutschlandweit bisher nur fünf Landkreise erreicht haben.

Impulse und Denkanstöße für kommunale Klimaschutzprojekte lieferten die anschließenden Fachvorträge. Oliver Waltenrath, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz der Kreisverwaltung, stellte das erfolgreiche landkreisweite Förderprogramm „Energie für Verbraucher“ vor. Mit dem Förderprogramm unterstützt die Kreisverwaltung seit 2012 Energieberatungen und Investitionen der Landkreisbürger zur Erhöhung der Energieeffizienz und der Senkung der Energiekosten in ihren Haushalten. Mittlerweile konnte der Landkreis Harburg Fördermittel in Höhe von rund 500.000 Euro ausschütten. Von den dadurch angestoßenen Gebäudesanierungen profitierte neben dem Klima und den Geldbeuteln der Bürger durch niedrigere Energiekosten insbesondere auch das lokale Handwerk. Aufbauend auf den guten Erfahrungen, die der Landkreis Harburg mit seinem Förderprogramm gemacht hat, initiiert die KEAN ab sofort kostenlose Energieberatungen über die Verbraucherzentrale als Modellprojekte in den Städten Leer und Aurich. Anschließend zeigte Energieberater Sascha Komoll von der KLIMAWERK Energieagentur in Lüneburg in seinem Vortrag auf, wie Energieberatungen und Gebäudesanierungen in der Praxis ablaufen. Andreas Katschuba-Holtgrave (Verbraucherzentrale Niedersachsen) referierte über mögliche Schwierigkeiten bei der energetischen Gebäudesanierung und wie Energieberatungen dabei helfen, hier zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu kommen.

Informationen zu den Klimaschutzanstrengungen des Landkreises und zum European Energy Award finden sich im Internet unter http://www.landkreis-harburg.de/klimaschutz beziehungsweise www.european-energy-award.de.

Landkreis Harburg