Konferenz „Moorschutz ist Klimaschutz“ am 28. März in Berlin

Wie lassen sich die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis 2030 um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren?

Das ist Thema der Konferenz „Moorschutz ist Klimaschutz“ des Greifswald Moor Centrum, in dem die Michael Succow Stiftung Partner ist, am 28. März 2022 von 9-17 Uhr in Berlin.


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Im Anschluss an die Konferenz stellt der Greifswalder Moorforscher Prof. Michael Succow in der Landesvertretung M-V sein kürzlich erschienenes Buch Moore in Deutschland vor, das er gemeinsam mit seinen Weggefährten Dr. Lebrecht Jeschke erstellt hat.

Mit drei Kilogramm ist die Publikation nicht nur auf der Waage ein Schwergewicht, sondern auch inhaltlich: „Auf 544 Seiten und mit 908 Fotografien behandelt es die 115 bedeutendsten Moore Deutschlands. Meine Anerkennung gilt der herausragenden Arbeit der Autoren. Als eines der moorreichsten Bundesländer in Deutschland steht Mecklenburg-Vorpommern in der Verantwortung diese faszinierenden Lebensräume mit ihren Ökosystemleistungen zu erhalten und den Moorschutz aktiv mitzugestalten. Das Buch begeistert für die Vielfalt der Moore und zeigt uns auf eindringliche Weise wie sensibel und wichtig intakte Moore für uns im Klimaschutz und für unsere Kulturlandschaft im Klimawandel sind und das wir handeln können und müssen“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus, der sich am Mittwoch (16. März 2022) mit Prof. Succow zu der Thematik austauscht. 

In Mecklenburg-Vorpommern spielt der Moorschutz seit vielen Jahren eine zentrale Rolle beim Klimaschutz: „Seit dem Jahr 2000 wurden hierzulande auf mindestens 35.000 Hektar Moorwiedervernässungen durchgeführt. Geht man konservativ davon aus, dass mit der Wiedervernässung eine Emissionsminderung von mindestens 10 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr einhergeht, dann sparen diese Flächen jedes Jahr mindestens 350.000 Tonnen ein. Das entspricht in etwa der Emission eines Mittelklasse-PKW, der über 40.000 Mal um den Äquator fährt. Die Zahlen zeigen, wie groß das Potential im Moorklimaschutz ist. Nicht zuletzt deshalb haben wir 2010 wesentlich dazu beigetragen, die Moorprofessur an der Uni Greifswald zu verstetigen. Diese Professur unterstützen wir mit jährlich 50.000 Euro. Das Greifswald Moor Centrum wird darüber hinaus durch mein Haus über Projektverträge gefördert. Dies alles tun wir, weil wir wissen, welchen Beitrag zum Klimaschutz und auch zur Erhöhung der Artenvielfalt intakte Moore leisten können. Das wollen wir auch weiter vorantreiben.“

Mit dem im Oktober 2021 eingerichteten „Kompetenzzentrum Ökowertpapiere“, in der auch die MoorFutures verwaltet werden, hat das Klimaschutzministerium seine Anstrengungen in diesem Bereich weiter verstärkt und professionalisiert: „Die Ökowertpapiere ermöglichen es Unternehmen und Privatpersonen, sich an naturbasierten Klimaschutzmaßnah­men des Landes zu beteiligen, um diesen Prozess weiter voranzubringen. Ziel ist es zudem, die bereits existierenden Wertpapiere weiter- und neue Wert­papiere hinzu zu entwickeln. So wird in Kürze der Hecken­Scheck angeboten“, sagte Backhaus.

Das Klimaschutzministerium werde zudem dafür Sorge tragen, dass der Moorschutz im Klimaschutzgesetz prominent verankert wird, informierte der Minister. In enger Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsbereich soll erreicht werden, dass Landwirtinnen und Landwirte künftig noch stärker Projekte selbst umsetzen können, die vom Kompetenzzentrum koordiniert werden. Im Greifswalder MoorCentrum läuft ein passendes Projekt dazu (MoKli – Moor- und Klimaschutz). Im Fokus steht die Weiterentwicklung praxistauglicher Lösungen, um den Moorschutz in die Fläche bringen. Dafür wurde in fünf Modellregionen in den moorreichen Bundesländern Aufklärung zu Mooren betrieben, zur Umstellung auf Paludikultur beraten, Kooperationen aufgebaut und neue Verwertungsketten für Moor-Biomasse angestoßen. Im Projekt wurde auch ein neues Berufsbild entwickelt: Moor-Klimawirte.

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