Luftqualität im Innenraum – gut dank Holz?

Luftqualität im Innenraum – gut dank Holz?
Luftqualität im Innenraum – gut dank Holz?

Start zweier Verbundvorhaben zu Emissionen von Holzprodukten

Holz setzt flüchtige organische Verbindungen frei: Was als typischer Holzgeruch in Innenräumen wahrnehmbar ist, schlägt sich auch in messbaren Werten wieder. Dem wollen Wissenschaftler jetzt auf den Grund gehen. In einem ersten Vorhaben wird federführend vom Johann Heinrich von Thünen-Institut ein Verfahren entwickelt, um den Einfluss von verbautem Holz und Holzbaustoffen auf die Innenraumluft zu bewerten.


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In einem zweiten Verbundvorhaben unter Koordination des Universitätsklinikums Freiburg steht parallel dazu die medizinische Frage im Vordergrund, inwieweit Emissionen aus Holzprodukten in Innenräumen für die Gesundheit relevant sind.

Beide Projekte werden im Förderschwerpunkt „Reduzierung bzw. Vermeidung von Emissionen aus Holz und Holzprodukten“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Das erste Forschungsvorhaben wird gemeinsam vom Thünen-Institut und dem Fraunhofer Institut für Holzforschung durchgeführt. Im Rahmen des Projekts wollen die beiden Institute für CE-gekennzeichnete Holzwerkstoffe und technisch getrocknetes Brettschichtholz ein Bewertungsschema erarbeiten, das beschreibt, in welchem Maße Holzprodukte im verbauten Zustand Stoffe an die Innenluft abgeben. Hierfür überprüfen sie Baustoffe individuell, untersuchen aber auch die Wechselwirkungen einzelner Bauteile im Verbund. Im Fokus steht hierbei die Betrachtung der Emissionen über einen längeren Zeitraum sowie deren Auswirkung auf die Innenluftqualität. Dazu arbeiten die Wissenschaftler u. a. auch mit Verbänden der Holzindustrie und Holzhausherstellern zusammen. Zur praktischen Verifikation der Untersuchungsergebnisse sollen auch Messungen an realen Gebäuden durchgeführt werden, um gesicherte Erkenntnisse zur Verwendung von Holz, Holzprodukten und Holzwerkstoffen im Bauwesen zu erlangen.

In einem zweiten Verbundvorhaben unter Führung des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg geht es um die Ermittlung wissenschaftlich begründeter toxikologischer Daten für die Bewertung von den für den Geruch verantwortlichen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) aus Holz und Holzprodukten. Bisherige Untersuchungen zeigten kein Gefährdungspotenzial durch den von vielen Menschen als angenehm empfundenen Holzgeruch, allerdings gibt es bisher keine systematisch durchgeführten, belastbaren Studien zu den gesundheitlichen Effekten von Emissionen aus Holzprodukten in realen Innenräumen. Die Forscher wollen deshalb eine mögliche akute und chronische Toxizität von Holzemissionen in Laborversuchen untersuchen. Am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) soll in zellbiologischen Experimenten ermittelt werden, ob Holzemissionen in der Lage sind, sensorische Irritationen auszulösen. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und das Zentrum Allergie und Umwelt der Technischen Universität und des Helmholtz-Zentrums München wollen in geeigneten Lungen- und Hautmodellen die immunologisch-allergologischen Effekte der Emissionen ermitteln. Ziel sind wissenschaftlich-toxikologische Datengrundlagen für eine Bewertung der Innenraumluft hinsichtlich Emissionen aus Holz und Holzprodukten sowie eine sichere Einstufung von deren Gesundheitsverträglichkeit.

Die Ergebnisse beider Projekte sollen als Grundlage für Handlungsempfehlungen beim baulichen Einsatz von Holzprodukten dienen und im Zweifelsfall dabei helfen, Verunsicherungen bei Verbrauchern zu begegnen.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) direkter Link zum Artikel