Luftreinhaltung in Stuttgart

Deutliche Verbesserungen bei Feinstaub und Stickstoffdioxid-Werten – OB Kuhn: „Sind noch nicht am Ziel, aber können das Ziel inzwischen sehen“

Das Thema Luftreinhaltung hat 2017 viele Menschen in Stuttgart und der Region bewegt. Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am Montag, 18. Dezember, Bilanz gezogen.


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Kuhn sagte: „Wir können einen klaren Trend erkennen: Die Luftschadstoff-Werte gehen zurück in Stuttgart. Vor allem beim Feinstaub, aber auch beim Stickstoffdioxid, sind wir im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser geworden. Wir sind zwar noch nicht am Ziel, aber wir können das Ziel inzwischen sehen.“

Bislang wurden an der Messstation Am Neckartor 45 Feinstaub-Überschreitungstage gemessen (Stand 17.12.). Ende des Jahres 2016 lag die Zahl der Überschreitungen bei 63. Auch beim Stickstoffdioxid (NO2) liegen die aktuellen Werte unter denen des Vorjahres. So wurden bislang nur drei NO2-Überschreitungsstunden am Neckartor gemessen. Im Jahr 2016 waren es insgesamt 35 Überschreitungsstunden, der Grenzwert liegt bei 18 Stunden bei einem Maximalwert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Verbesserungen gibt es auch beim kritischen NO2-Jahresmittelwert: Dieser beträgt aktuell am Neckartor 72,3 Mikrogramm und liegt damit deutlich unter dem Wert aus 2016 von 82 Mikrogramm. EU-weit erlaubt, ist ein Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm.

Für die niedrigeren NO2-Werte führte Kuhn folgende Erklärungen an: „Zum einen hatten wir einen regenreichen, nicht sehr heißen Juli. Dies führte dazu, dass wir nicht die für den Sommer typischen NO2-Spitzenstunden hatten. Zum anderen nimmt der Ausstoß flüchtig organischer Verbindungen, also die NO2-Vorläufersubstanzen, schon seit längerem deutlich ab. Darüber hinaus zeigen besonders am Neckartor unsere verkehrsverflüssigenden Maßnahmen Wirkung.“ So haben die dynamischen Geschwindigkeitsanzeigen an B14 deutlich geholfen, den Verkehrsfluss an dieser Stelle zu verbessern, so der OB.

Kuhn verwies in diesem Zusammenhang auch auf die weiteren Maßnahmen der Stadt in Sachen Luftreinhaltung: „Wir werden weiter den ÖPNV ausbauen, dass es kracht. Zudem fördern wir mit fast doppeltem Etat den Rad- und Fußverkehr in Stuttgart und bringen die Elektromobilität weiter voran. Außerdem setzen wir auf neue Maßnahmen wie die Express-Bus-Linie, die ab Herbst 2018 mit der jeweils besten Fahrzeugtechnologie im Fünf-Minuten-Takt Bad Cannstatt mit der Stuttgarter Innenstadt verbindet. Zusätzlich haben wir mit der Straßenreinigung und der Mooswand zwei innovative Testversuche, die, wenn sie wirksam sind, auch dazu beitragen können, die Schadstoff-Belastung in Stuttgart zu senken.“ Mit ersten Ergebnissen über die Wirksamkeit der Straßenreinigung und der Mooswand rechnet er am Ende der laufenden Feinstaubalarm-Periode.

Kuhn appellierte zudem erneut an die Bürgerinnen und Bürger, bei Feinstaubalarm auf das Auto zu verzichten und auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. „Die aktuellen Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Werte haben auch eine Botschaft: Wir können es, wenn die Bürger mitmachen, auch ohne Verbote schaffen. Trotzdem ist es wichtig, dass sich die Bundesregierung beim Thema Blaue Plakette bewegt und die Autoindustrie nicht auf Zeit setzt, sondern schnellstmöglich die richtigen Modelle für die Zukunft liefert.“ Stuttgart und die ganze Region habe riesiges Potential die nötigen technischen Innovationen zu liefern. „Ich habe großes Vertrauen in unsere heimische Autoindustrie, dass sie das Problem anpackt“, sagte der OB.

Die Stadt setzt, wie schon im Vorjahr, während der Weihnachtsferien mit dem Feinstaubalarm aus. Hintergrund ist, dass an den Feiertagen und in den Ferien erwartbar weniger Autoverkehr in der Stadt ist. Aufgrund der Wetterprognosen ist vor Beginn der Weihnachtsferien am Freitag nicht mehr mit einem Feinstaubalarm zu rechnen. Der erste mögliche Tag mit Feinstaubalarm im neuen Jahr ist Montag, der 8. Januar. Falls es notwendig werden sollte, würde der Alarm am Samstag, 6. Januar, ausgelöst. Die aktuelle Feinstaubalarm-Periode endet am 15. April 2018.

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