Maschinenraum Nachhaltigkeit – wo geht die Reise hin?

Konferenz und Verleihung des Umweltmanagement-Preises 2023

Am 8. November wurden siebzehn Unternehmen und Organisationen aus Deutschland und Österreich mit dem Umweltmanagement-Preis 2023 ausgezeichnet.


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Der feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium Berlin vorangestellt war eine Fachkonferenz, auf der aktuelle Herausforderungen und Zielkonflikte in der nachhaltigen Unternehmensentwicklung diskutiert wurden.

„Ich möchte allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich gratulieren und Ihnen für Ihr Engagement für Umwelt- und Klimaschutz danken. Setzen Sie diesen erfolgreichen Weg fort und kommunizieren Sie Ihre Erfolge, damit auch andere motiviert werden, sich mit voller Kraft dem Umwelt- und Klimaschutz zu widmen.“ begrüßte Leonore Gewessler, Bundesklimaschutzministerin Österreichs, die Teilnehmenden per Videobotschaft.

Feierlaune versus Krisenstimmung

Dass es trotz des feierlichen Anlasses weiterhin viele drängende Herausforderungen gibt, machte Estelle Herlyn, Professorin an der FOM Hochschule Düsseldorf, in ihrer Keynote deutlich. „Nachhaltigkeit in den 2020er Jahren – Wo bleibt die decade of action“, fragte sie das Publikum und verwies auf verpasste Chancen sowie steigenden Handlungsdruck bei Klima-, Biodiversitäts- und ethischen Ungleichheitsfragen.

CSRD und EMAS – Bremsklotz oder Nachhaltigkeitsbeschleuniger?

Berichtspflichten dürfen Ressourcen nicht so stark binden, dass für die eigentliche Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen zu wenig übrigbleibe, forderten Unternehmensvertreter in der anschließenden Podiumsdiskussion. Philippe Diaz, der als Mitarbeiter der Naturschutzorganisation WWF an der Ausarbeitung der neuen ESRS-Standards beteiligt war, erwiderte, Finanzberichte benötigten in der Praxis im Vergleich zu Nachhaltigkeitsberichterstattung fünf bis zehn Mal mehr Ressourcen. Er erwarte einen systemischen Bewusstseinswandel in der Wertschätzung von Natur- und Sozialkapital gegenüber rein wirtschaftlichen Interessen.

Andere Unternehmensvertreter:innen aus dem Publikum begrüßten die regulatorischen Entwicklungen. „Ich feiere die CSRD jeden Tag“, jubelte Marlene O'Sullivan, Leiterin Nachhaltigkeit bei der Badenova AG. Jetzt erhalte das Thema Nachhaltigkeit den Stellenwert im Unternehmen, den es verdiene und man könne sich auf die wesentlichen Dinge fokussieren. „EMAS hat uns hier wirklich geholfen, wir sind tiefenentspannt“, so O'Sullivan.

Wo die Reise hingeht, blieb nach der Debatte jedoch offen. „Wir brauchen Leitplanken, die dürfen nicht zu eng sein, sodass der Handlungsspielraum der Unternehmen gegeben ist. Dort wo es nicht funktioniert, muss man sie etwas enger setzen und den Leuten in den Schuh helfen“, resümierte Bernhard Schwager, Vorstandsmitglied im Umweltgutachterausschuss. Die lebendige Diskussion und das gesammelte Fachwissen aus Podium und Publikum erzeugten den Wunsch nach mehr Austausch und Vernetzung.

Feierliche Preisverleihung

Christian Kühn, Staatssekretär im Bundesumweltministerium Deutschland (BMUV) überreichte gemeinsam mit Christian Holzer, Sektionschef im Klimaschutzministerium Österreich (BMK), insgesamt 18 Preise für herausragende Projekte und Leistungen an 17 Organisationen:

Beste Maßnahme Klima- und Umweltschutz:

  • BIA Kunststoff- und Galvanotechnik GmbH & Co. KG (Solingen, Nordrhein-Westfalen) – Oberflächenbeschichtung
  • Druckerei Lokay e. K. (Rheinheim, Hessen) – Herstellung von Druckerzeugnissen
  • GELSENWASSER AG (Gelsenkirchen, NRW) – Energie- und Wasserversorgung
  • Henriette Stadthotel (Wien, Österreich) – Gastgewerbe
  • Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien (Österreich) – Gesundheitswesen
  • Senoplast Klepsch & Co GmbH (Piesendorf, Österreich)

Beste Strategie für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung

  • Dietz GmbH (Neustadt b. Coburg, Bayern) - Herstellung v. Federn u. Biegeteilen
  • GELSENWASSER AG (Gelsenkirchen, NRW) – Energie- und Wasserversorgung
  • Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG (Ravensburg, Baden-Württemberg) – Pharmazie
  • BKS Bank AG (Kärnten, Österreich) - Finanzdienstleistungen
  • Zotter Schokolade GmbH (Riegersburg, Österreich) - Süßwarenherstellung

Beste EMAS-Umwelterklärung:

  • Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH (Bonn, NRW) – Entwicklungszusammenarbeit
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (Leipzig, Sachsen) – Forschung
  • LWL-Klinik Lengerich (Lengerich, NRW) – psychiatrische Klinik
  • Stolz Aufrolltechnik GmbH (Herdwangen, Baden-Württemberg) - Herstellung v. Aufrolllösungen
  • Druckerei Janetschek GmbH (Heidenreich, Österreich)
  • mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Österreich)
  • Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH und Vinzenz Gruppe Service GmbH (Wien, Österreich)
UGA: Umweltgutachterausschuss direkter Link zum Artikel