Mehr Holz auf die Schiene bringen!

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Mehr Holz auf die Schiene bringen!

Verbundvorhaben für neue Verladebahnhöfe und Transportlogistik

Emissionen beim Holztransport ließen sich mit der Bahn um bis zu 90 Prozent reduzieren.


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Ein jetzt vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Verbundvorhaben stößt den Umbau der Versorgungskette Holz an, um eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu bewirken. Dazu wird eigens auch der Prototyp eines neuen Verladebahnhofs entwickelt.

25 Prozent des Holzfrachtverkehrs wurden noch bis in die 1960er Jahre von der Bahn gestemmt. Der Konkurrenzdruck durch LKW führte dazu, dass der Anteil der Bahn schwand – auf heute nur noch ein Prozent. Doch der Frachtverkehr auf der Straße verursacht hohe Emissionen und gelangt bei einem Holzaufkommen wie in den vergangenen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen.

Holztransport der Bahn erhöhen

Entlastung soll eine Verlagerung auf die Schiene bringen. Forscher der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wollen zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten und der DB Cargo, einer Tochter der Deutschen Bahn, ein Logistikkonzept erarbeiten, das den Transportanteil der Bahn wieder erhöht. In dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Vorhaben wird dazu die Versorgungkette Holz durch den systematischen Einsatz von Informationstechnik (VEHIT) verbessert.

Digitalisierung und Informationsaustausch

Ziel ist es, Planung und Steuerung des Holztransports entlang der gesamten Wertschöpfungskette mithilfe aktueller digitaler Möglichkeiten zu optimieren und neue Supply-Chain-Konzepte zu entwickeln. Die Akteure Forst, LKW- oder Bahntransport und Holzindustrie sollen so digital vernetzt werden, dass künftig immer das effizienteste Transportkonzept ermittelt und eingesetzt werden kann, statt das Holz über hunderte Kilometer mit dem LKW über die Straßen zu verfrachten.

Timberports

Um die Bahn besser in die Transportkette zu integrieren, steht die Entwicklung spezieller Verladebahnhöfe, sogenannter Timberports, an. Sie werden als digitale Zwillinge im Vorhaben VEHIT modelliert. Neben einer geeigneten Infrastruktur, wie etwa ausreichender Gleislänge auch für große Güterzüge oder der Fähigkeit zum schnellen Umschlag, sollen die neuen Verladebahnhöfe eine Reihe weiterer Funktionen erfüllen. Sie sollen

  • als zentrales Drehkreuz fungieren,
  • geeignete Zwischenlager bieten, die eine Entkoppelung der LKW-Zulieferung und der Bereitstellung von Güterzügen erlauben,
  • allen Waldeigentumsarten einen Zugang zum Verkehrsträger Schiene ermöglichen,
  • perspektivisch als Ort für den Abruf und den Einkauf des Rundholzes durch die Holzindustrie dienen.

Eine umfangreiche Analyse wird zunächst in Bayern und langfristig deutschlandweit Standorte aufzeigen, die das Potenzial besitzen, Timberports stetig mit Rundholz zu beliefern. Um die Voraussetzungen für die praktische Standortrealisierung zu schaffen, werden zudem tragfähige Geschäftsmodelle und geeignete Betriebskonzepte entwickelt.

Zeitpunkt als Chance

Die stärkere Einbindung der Bahn in den Holzfrachtverkehr wird in der Forst- und Holzbranche schon seit Jahren diskutiert, zumal sich die transportbedingten Emissionen beim Holztransport durch die Bahn im Vergleich zum herkömmlichen LKW-Transport um bis zu 90 Prozent reduzieren lassen. Jetzt sehen die beteiligten Partner und Akteure einen guten Zeitpunkt gekommen, denn der Bund will die Struktur der Bahn ohnehin in den kommenden zehn Jahren umbauen.

Hintergrund:

Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt außerdem Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung.

Verbundvorhaben: Versorgungskette Holz, IT und von der Straße auf die Schiene;

FNR Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. direkter Link zum Artikel