Mieterschutz ist Klimaschutz

Wohnungsbauministerin Priska Hinz stellt Studie zur Reduzierung von

Nebenkosten im sozialgeförderten Wohnungsbau vor


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„Nicht nur die Kaltmieten verteuern sich, auch die Nebenkosten sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Gerade im sozialgeförderten Wohnungsbau muss deshalb auf Energieeffizienz geachtet werden. Das sorgt für bezahlbaren Wohnraum und schont gleichzeitig die Umwelt“, sagte Wohnungsbauministerin Priska Hinz bei der heutigen Vorstellung der Studie PassivHausSozialPlus. Die Studie zeigt am Beispiel eines konkreten Bauprojektes in Darmstadt, wie Nebenkosten im sozialgeförderten Wohnungsbau durch technische und organisatorische Maßnahmen eingespart werden können und gibt Wohnungsbauunternehmen Tipps zu rechtlichen Aspekten.

„Bezahlbare Mieten stellen neben den Anforderungen an den Klimaschutz und den sparsamen Verbrauch von Ressourcen eine wesentliche Herausforderung für den Wohnungsbau dar. Mit dem Projekt PassivHausSozialPlus möchten wir zeigen, dass der scheinbare Gegensatz von Ökonomie und Ökologie beim Wohnungsbau überwunden werden kann“, betonte Ministerin Hinz. „Hohe Nebenkosten treffen vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen, da diese meist in energetisch sehr schlechten Wohngebäuden wohnen, während Menschen mit höheren Einkommen in sanierten oder Neubauwohnungen leben. Es ist also auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, die Warmmiete in den Blick zu nehmen“, ergänzte Hinz.

Das PassivHausSozialPlus entsteht in der Konversion Lincoln Kaserne in Darmstadt mit 42 Wohnungen auf höchstem energieeffizientem Niveau. Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) hat das Vorhaben mit der vom Land beauftragten Studie begleitet. Damit das Ziel von extrem niedrigen Nebenkosten erreicht wird, werden alle Wohnungen mit Energiesparleuchten, energieeffizienten Küchengeräten und stromlosen Trockenschränken ausgestattet. Außerdem produziert das Modellprojekt seinen Strom selbst und verwendet sein Dusch- und Regenwasser für die Toilettenspülung wieder. Den Mieterinnen und Mietern werden die Kosten für Strom und Wasser innerhalb einer Pauschale budgetiert. Die Verbräuche und Reserven werden über einen Bildschirm in jeder Wohnung visualisiert, so dass der Mieter immer rechtzeitig, wenn sein Budget zu Ende geht, über geeignete Technik das Budget wieder erhöhen kann. „Für das Bauprojekt stellen über 6,2 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Land Hessen über 50.000 Euro zur Verfügung gestellt, um das Vorhaben wissenschaftlich begleiten zu lassen“, sagte Hinz.

Im Modellvorhaben können die Mietnebenkosten durchschnittlich um über 40 Prozent gesenkt werden. Von durchschnittlich 3,59 Euro pro Quadratmeter und Monat auf etwa 2 Euro. Bei einer 70 Quadratmeterwohnung macht dies im Jahr 1.252 Euro aus. „Das ist sehr viel Geld für eine Familie mit geringem Einkommen“, sagte Ministerin Hinz. Durch den Passivhaus-Standard kann eine Einsparung von mehr als 60 Prozent bei den Heizkosten erreicht werden. „Mieterschutz ist also auch Klimaschutz“, ergänzte die Ministerin.

Im Masterplan Wohnen hat das Land Hessen vielfältige Förderprogramme und weitere Maßnahmen gebündelt um effektiver und effizienter den Herausforderungen am Wohnungsmarkt zu begegnen. „Mit dem Masterplan Wohnen sorgen wir in Hessen für mehr bezahlbaren Wohnraum in ökologisch und sozial nachhaltigen Städten und Gemeinden. Dazu gehören auch innovative Projekte, wie zum Beispiel das PassivHausSozialPlus, das zusammen mit der Studie nun als Vorbild für andere Bauvorhaben dienen kann“, sagte Ministerin Hinz abschließend.

Informationen zum Masterplan Wohnen entnehmen Sie folgendem Link: https://umwelt.hessen.de/klima-stadt/masterplan-wohnen-hessen

Die Studie steht hier zum Download bereit:

http://www.iwu.de/forschung/energie/2017/passivhaussozialplus/ 

Mieterschutz ist Klimaschutz - Anhang 1
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel