NABU fordert „Blauen Engel“ für öffentliche Flotte  

Miller: Bund und Landesbehörden müssen Umweltstandards in Vergabekriterien aufnehmen

Die öffentliche Hand muss Vorreiter bei der Beschaffung neuer umweltfreundlicher Schiffe sein. Das fordert der NABU, Deutschlands größter Umweltverband, anlässlich der heute startenden Nationalen Maritimen Konferenz.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Etwa 700 Schiffe befahren im Auftrag von deutschen Ministerien, Behörden und Forschungseinrichtungen Flüsse, Seen, Kanäle, küstennahe Gewässer sowie Ozeane und Polargebiete. Kaum eines dieser Schiffe ist bisher mit moderner Abgasnachbehandlungstechnik ausgestattet. Bei der Auftragsvergabe für Neubau oder Modernisierung von Behördenschiffen müsse künftig der Umweltstandard „Blauer Engel“ für Schiffsdesign als Mindestanforderung gelten, mahnt der NABU.

„Mit dem neuen „Blauen Engel“ für Schiffsdesign gibt es jetzt ein umfassendes Set an Kriterien für neue umweltfreundlichere Schiffe“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Bund und Landesbehörden müssen nun diese als Mindestanforderung in ihre Vergabekriterien aufnehmen, um die Belastung von Mensch, Natur und Klima durch Schiffsabgase so weit wie möglich zu reduzieren. Ziel sollte es sein, dass die öffentliche Flotte als Leuchtturm für die emissionsarme und emissionsfreie Schifffahrt fungiert.“

Die neuen Vergabekriterien, an deren Erarbeitung der NABU beteiligt war, bestehen seit Januar 2021. Sie beinhalten erstmals eine wirksame Reduktion von ultrafeinen Partikeln durch Rußpartikelfilter, einen Landstromanschluss und einen strengen Methangrenzwert für Schiffe, die mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden. Weiterhin darf kein Schwefelwäscher - ein sogenannter Scrubber - verbaut sein. Damit sollte die Nutzung von giftigem Schweröl für Schiffe des „Blauen Engels“ ausgeschlossen sein. Zusätzlich ist ein strenger Grenzwert für Methanemissionen bei Gasmotoren festgeschrieben. Außerdem muss ein Schiff viele weitere Kriterien zur Reduktion von Unterwasserschall, Wasserverschmutzung und Materialeinsatz erfüllen.

Beate Klünder, NABU Schifffahrtsexpertin: „Grüne Technologien stellen eine Chance für den Schiffbau in Deutschland dar. Ein Verankern von ambitionierten Ausschreibungskriterien wie dem „Blauen Engel Schiffsdesign“ bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand dient damit letztlich auch der Wirtschaftsförderung und insbesondere dem Kompetenzerhalt deutscher Werften. Diese können sich dadurch Expertise im Bau emissionsarmer und emissionsfreier Schiffe erarbeiten und damit im globalen Wettbewerb punkten. Denn zukünftig müssen alle Schiffsneubauten komplett emissionsfrei sein.“

Link zu Vergabekriterien „Blauer Engel Schiffsdesign“

Der „Blaue Engel“ wird durch die RAL gGmbH auf Grundlage der von der Jury Umweltzeichen beschlossenen Vergabegrundlagen vergeben. Der NABU ist mit anderen Umwelt-und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Kommunen, Wissenschaft, Medien, Kirchen und Bundesländern Mitglied in der Jury Umweltzeichen.

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel