NABU: Mit unserem ökologischen Fußabdruck tragen wir Verantwortung für die Welternährung

Miller: Natürliche Lebensräume & Artenvielfalt sind zentrale Voraussetzungen, die globale Ernährung dauerhaft zu sichern

Heute hält Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der Münchener Sicherheitskonferenz eine Rede zur globalen Ernährungssicherheit.


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Der NABU begrüßt, dass Ernährung und globale Sicherheit in den Fokus rücken und betont die wichtige Bedeutung der biologischen Vielfalt für die langfristige globale Ernährungssicherheit.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Ernährungs- und Naturkrise stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Erhalt und Wiederherstellung naturnaher Lebensräume und Artenvielfalt spielen eine zentrale Rolle, die Welternährung langfristig zu sichern. Mit unserem ökologischen Fußabdruck tragen wir als westliche Industriestaaten dabei globale Verantwortung: Wenn wir beispielsweise weniger tierische Lebensmittel konsumieren, reduziert das den Futtermittelanbau und somit den Druck auf Umwelt und Land.”

Bereits heute werden mehr als zwei Milliarden Menschen nur unzureichend mit Nährstoffen versorgt – Tendenz stark steigend. Die Diversifizierung der Landwirtschaft könnte laut NABU hier einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Mangelernährung leisten. Sie fördert eine Vielzahl von Ökosystemleistungen, wie zum Beispiel die Bestäubung durch Insekten oder fruchtbare Böden. Diese speichern und filtern Wasser, stellen wichtige Nährstoffe bereit und sichern die Ernährung langfristig. Die Flächen sind deutlich resilienter gegen Wetterextreme und Schädlingsbelastungen. Außerdem sind sie als Kohlenstoffspeicher wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise, die einer der großen Treiber des Welthungers ist.

Magdalene Trapp, NABU-Referentin für internationale Biodiversitätspolitik und Naturschutz: “Die Biodiversität, die Qualität der Ernährung und die Anpassung an den Klimawandel können gleichermaßen profitieren, wenn Anbau- und Ernährungssysteme wieder vielfältiger gestaltet werden. Zentrale Voraussetzung dafür ist der globale Austausch von Wissen und Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort. Hier sollte Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen.”

Hintergrund: Globale Ernährungssicherheit und Biodiversität

Die Zahl der Hungernden und Mangelernährten weltweit steigt laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) seit 2015 an. Die Corona-Pandemie, Extremwetterereignisse, Armut, Ungleichheit und Konflikte sind die größten Treiber der Ernährungsunsicherheit. Die Erderhitzung und der rapide Rückgang von Arten und Lebensräumen verschärfen die Ernährungskrise weiter. Auf dem kürzlich veröffentlichten Munich Security Index 2022 (MSI) ist das Risiko durch Lebensmittelknappheit von Platz 20 auf Platz 15 gerutscht. Gleichzeitig steht die Bedrohung durch die Zerstörung von Ökosystemen auf Platz zwei der Risikoskala – gleich hinter Klimarisiken und vor Gefahren durch Extremwetterereignisse und Waldbrände.

International setzt sich der NABU in seinen Projekten für Ernährungssicherheit und Anpassung an den Klimawandel ein, wie beispielsweise in der Diversifizierung der Kaffeewertschöpfungskette in Äthiopien (https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/landwirtschaft-und-naturschutz/27601.html) oder dem Aufbau klimaangepasster Landwirtschaft im Projekt AfriEvolve (https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/naturschutz/weltweit/naturschutzprojekte/afrievolve.html).

Munich Security Index 2022 (MSI)

https://securityconference.org/assets/02_Dokumente/01_Publikationen/Munich_Security_Index_2022.pdf

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel