Neue Kerzen-Umfrage der Deutschen Umwelthilfe:

Branche weiß nicht, woher verwendetes Palmöl stammt und ob Kleinbäuerinnen und -bauern beteiligt sind

Branchenumfrage offenbart intransparente Lieferketten bei Kerzenherstellung


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Kleinbäuerinnen und -bauern für 40 Prozent der Palmölproduktion verantwortlich, aber nur 8 Prozent des vom Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl zertifizierten Palmöls stammen von ihnen

Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht neuen umfangreichen Hintergrundbericht zu Palmöl in Kerzen

Die Lieferketten für Palmöl in Kerzen sind extrem intransparent. Dies ist das Ergebnis der ersten umfassenden Umfrage unter Kerzenherstellern und -händlern durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Nur zwei der befragten Unternehmen konnten das verwendete Palmöl zumindest teilweise zu den Anbauplantagen zurückverfolgen. Eine Lieferkette für nachhaltiges Palmöl, das entwaldungsfrei und frei von Menschenrechtsverletzungen ist, muss insbesondere kleinbäuerliche Produktion miteinbeziehen. Diese macht aktuell etwa 40 Prozent der weltweiten Produktion von Palmöl aus.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Erfolgreicher Regenwald- und Klimaschutz ist ohne Kleinbäuerinnen und -bauern nicht möglich. Die Bundesregierung muss deshalb endlich ein starkes Lieferkettengesetz auf den Weg bringen, das Unternehmen verpflichtet, ihre Anbauplantagen offen zu legen und auch kleinbäuerliche Produzentinnen und Produzenten einzubeziehen. In Deutschland darf es ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl geben.“

Die DUH fordert die Unternehmen und den Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) – einen Zusammenschluss aus internationalen Organisationen, Unternehmen und weiteren Akteuren – auf, einen verpflichtenden Anteil des nachhaltigen Palmöls von Kleinbäuerinnen und -bauern zu beziehen. Berechnungen der DUH zufolge würden Teelichter aus nachhaltigem Palmöl von Kleinbäuerinnen und -bauern je nach Palmölgehalt in einer 100er Packung lediglich bis zu 2,1 Cent mehr kosten als solche mit unzertifiziertem Palmöl.

In der DUH-Umfrage konnte nur eines von 13 Unternehmen die Unterstützung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch den Bezug von entsprechend zertifiziertem Palmöl glaubhaft darlegen. Drei weitere Unternehmen vermuten, diese aufgrund der Verwendung von nachhaltig zertifiziertem Palmöl automatisch zu unterstützen, ohne die Herkunft des bezogenen Palmöls jedoch zu kennen. Allerdings stammen derzeit nur 8 Prozent des durch den RSPO nachhaltig zertifizierten Palmöls von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Hintergrund:

An der anonymen DUH-Umfrage im Sommer 2020 unter 52 Kerzenherstellern und -händlern beteiligten sich 13 Unternehmen. Gegenstand der Umfrage war unter anderem der Palmölgehalt verschiedener Kerzentypen, alternative Rohstoffe in Kerzen, der Bezug von Palmöl aus nachhaltigem Anbau und die Rückverfolgung zu Ursprungsplantagen. Die Umfrage ergänzt den Mitte November 2020 erstmals veröffentlichten DUH-Kerzencheck zur transparenten Kennzeichnung von Palmöl beim Kauf von Kerzen.

Links:

Zum umfassenden Hintergrundbericht „Palmöl in Kerzen“: http://l.duh.de/p201218

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel