Neuhausen startet durch im Klimaschutz

Bild: G. Kost, infopress24
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22 von 28 Kommunen im Enzkreis mit im Boot

Ende April hat der Gemeinderat Neuhausen entschieden, dem Klimaschutzpakt Baden-Württemberg beizutreten und als Verwaltung bis 2040 klimaneutral zu werden.


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„Von 28 Städten und Gemeinden im Enzkreis sind damit nun 22 mit im Boot. Damit ist der Kreis auf einem guten Weg, möglichst viele Entscheider auf dem Weg zur Klimaneutralität mit einzubeziehen“, freut sich die Erste Landesbeamtin des Enzkreises, Dr. Hilde Neidhardt, in deren Dezernat auch der Klimaschutz verortet ist. In einem Erstgespräch informierte sich die Neuhausener Bürgermeisterin Dr. Sabine Wagner bei der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim (kurz: keep) über die Möglichkeiten, in den Klimaschutz einzusteigen und auch personelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Die umtriebige Rathauschefin hat viele Pläne für Neuhausen, wobei der Klimaschutz eine große Rolle spielt. „Noch nie war die Bedeutung von Klimaschutz bei kommunalen Entscheidungen so groß. Angefangen bei den vielen freien Dächern für Photovoltaik bis hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung von kommunalen Liegenschaften besteht noch enormes Potential in unserer Gemeinde,“ betont Wagner mit Blick auf den geplanten Bildungscampus, den geplanten Seniorenpark und auch den Ferienpark Schellbronn mit dem nahegelegenen Freibad. Ein erster Schritt in die richtige

Richtung stellt eine Photovoltaik- Potentialflächen-Analyse für die Liegenschaften der Kommune dar, die nun von der Energieagentur erarbeitet wird. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen mit öffentlichkeitswirksamen Projekten, beispielsweise der Teilnahme am Wettbewerb STADTRADELN oder einem geplanten Wald-Klimapfad, künftig stärker für den Klimaschutz sensibilisiert und zu einem klimabewussten Handeln motiviert werden.

„Der Klimaschutzpakt ist ein guter Einstieg“, unterstreicht auch Edith Marqués Berger, Geschäftsführerin der keep, die die Entscheidung des Gremiums ebenfalls begrüßt. „Es ist wichtig, sich Ziele zu stecken und strukturiert konkrete Maßnahmen zu ergreifen, ohne sich bei diesem großen Thema zu verzetteln. Dabei berät und unterstützt die keep gerne.“

Für die Klimaschutzarbeit fehle es in den Gemeinden allerdings oft an personellen Ressourcen. In einer Videokonferenz der Energieagentur zusammen mit allen Bürgermeistern aus dem Heckengäu und Biet wurden kürzlich die Möglichkeiten erörtert, sich auf Gemeindeebene Stellen im Klimaschutz fördern zu lassen. „Es gibt den Klimaschutzkoordinator, der für sieben Gemeinden bewilligt werden kann, einen Klimaschutzmanager, der für eine oder mehrere Gemeinden ein Konzept erstellt oder den Klimaneutralsteller, der den Klimapakt in der Verwaltung umsetzt,“ umreißt Lisa Andes, selbst Klimaschutzmanagerin bei der keep die Vielfalt an Möglichkeiten. „Jede Stelle kann als Gemeinde für sich oder in Kooperation mit anderen beantragt werden und wird von Bund und Land hoch gefördert.“ Auch die Neuhauser Bürgermeisterin sieht zusätzliches Fachpersonal als notwendig, um im Klimaschutz voran zu kommen, ohne die Kernverwaltung übermäßig zu belasten.

Worin die keep in der Kommunalberatung noch unterstützt, stellte Björn Ehrismann, Leiter der Kommunalberatung, vor. „Ein breiter Ansatz wäre ein Klimaschutzkonzept oder die Teilnahme am European Energy Award.“ Während ein Klimaschutzkonzept

aufbauend auf einer CO2-Bilanz unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten einen umfangreichen Maßnahmenplan umfasst, ist der European Energy Award (kurz: eea) ein Qualitätsmanagementinstrument und Gütezertifikat für die Energie- und Klimaschutzarbeit von Kommunen. Wer schnell in die Umsetzung gehen möchte, dem empfiehlt Ehrismann eine ebenfalls geförderte Einstiegsberatung, in der unter Bürgerbeteiligung fünf Maßnahmen erarbeitet werden. Das wäre auch ein guter Weg für Neuhausen, kann sich Wagner vorstellen, die dem Beitritt zum Klimaschutzpakt direkt Taten folgen lassen möchte.

Die Bürgerberatung in der keep boomt derzeit; auch Neuhausener Bürgerinnen und Bürger können sie gerne in Anspruch nehmen. Die keep baut derzeit ein Netz von Beratungsangeboten in Gemeinden und Stadtteilen in Pforzheim auf, die bald flächendeckend ein wohnortnahes Angebot sicherstellen sollen.

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