Tagesanzeiger - Klimawandel, Lärmschutz, Nachhaltigkeit
UN-Klimakonferenz in Marrakesch
Mit der Wahl Donald Trumps geraten die internationalen Fortschritte beim globalen Klimaschutz in Gefahr: Der künftige US-Präsident hat bereits angekündigt, dass er die Beteiligung der USA am Pariser Klimaabkommen zurücknehmen will – damit wäre einer der weltweit größten CO2-Emittenten nicht mehr dabei. Für Unternehmen in Europa bedeutete das erhebliche Wettbewerbsnachteile.
OFFENE FRAGEN GEKLÄRT
Nach intensiven Verhandlungen konnten alle offenen Fragen zum Klimaschutzplan 2050 einvernehmlich geklärt werden. Das Kabinett hat den Plan nun im Umlaufverfahren beschlossen. Deutschland kann so ein starkes Signal auf der UN-Klimakonferenz in Marrakesch setzen.
Auch wenn zum Teil sehr schwierige Fragen zu klären waren, am Ende steht die Einigung. "Der Klimaschutzplan ist notwendig.
Frau Hendricks muss EU überzeugen, bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens eine führende Rolle zu spielen
Marrakesch/Berlin: Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks anlässlich ihres Eintreffens beim Weltklimagipfel in Marrakesch aufgefordert, die EU zur Übernahme von mehr Verantwortung bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu bewegen.
Hendricks: Erstmals Klimaziele für einzelne Sektoren
Das Bundeskabinett hat heute im Umlaufverfahren den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vorgelegten Klimaschutzplan 2050 beschlossen. Es ist das erste Regierungsdokument, das den Weg in ein weitgehend treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050 aufzeigt. Der Plan enthält erstmals Klimaziele für einzelne Wirtschaftszweige und gibt so eine konkrete Orientierung für strategische Entscheidungen in den nächsten Jahren.
Mit der Ratifizierung des Pariser Abkommens am 4. November hat sich die Welt zum langfristigen Klimaschutz verpflichtet
Nun müssen die nationalen Klimaschutzpläne verabschiedet werden – auch in Deutschland.
Der VDMA warnt vor politischen Schnellschüssen. „Der Deutsche Klimaschutzplan 2050 ebnet den Weg zu einem ambitionierten Klimaschutz und setzt erste Impulse für die nationale Umsetzung des Pariser Klimaabkommens“, sagt Naemi Denz, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung und Leiterin der Abteilung Technik und Umwelt.
INNOVATIVE KOMMUNEN AUSGEZEICHNET
Die Kommunen Ascha (Bayern), Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) und Willebadessen (Nordrhein-Westfalen) gewinnen den Wettbewerb "Bioenergie-Kommunen 2016". Das Bundeslandwirtschaftsministerium ehrt damit gelungene Ansätze aus den ländlichen Räumen, Bioenergie zu erzeugen und zu nutzen.
„Kleines Karo“ statt Fahrplan für Klimaschutz
Der heute vereinbarte Klimaschutzplan 2050 ist für Hubert Weiger, den Vorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), „Klimaschutz von Gnaden der Industrie und Kohle-Lobby“. Diese hätten sich in den letzten Stunden noch zahlreiche Geschenke hineinverhandelt. „Die Bundesregierung hat ganz kleines Karo geliefert anstatt des notwendigen Fahrplans zur Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens“, sagte Weiger. Zwar sei die Bundesregierung noch knapp an einer Totalblamage vorbeigeschrammt, die anvisierten Klimaziele seien jedoch „viel zu schwach und nicht mit ausreichend wirksamen Maßnahmen unterlegt“.
Kapferer: Überstürzter Klimaschutzplan wird teuer
Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zur Einigung der Bundesregierung auf einen Klimaschutzplan:
Der Druck eines breiten Bündnisses von Verbänden unter Führung des BDEW hat Wirkung gezeigt: Bundesministerin Hendricks fährt mit einem Klimaschutzplan nach Marokko, der die aktive und tragende Rolle von hocheffizienten Gastechnologien bei der Energiewende endlich anerkennt. Die Festlegung auf einen Ausstieg aus dem Erdgas und das Verbot von Erdgasheizungen ab 2030 sind vom Tisch.
Kommission zum Kohleausstieg ohne gesellschaftliche Basis
Beim heute verabschiedeten Klimaschutzplan 2050 soll die Zukunft der Kohle nur von den Nutznießern gestaltet werden
DUH fordert Einbindung der Zivilgesellschaft
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kommentiert die heutige Einigung zum Klimaschutzplan 2050 und dessen finale Inhalte:
Umweltminister Franz Untersteller: „Der Klimamonitoring-Bericht 2016 belegt, dass wir in Süddeutschland künftig mit zunehmend extremeren Wetterereignissen rechnen müssen.“
„Der Klimawandel schreitet nachweislich auch in Süddeutschland voran. Die Wetterereignisse der vergangenen Jahre passen gut in das erwartete Bild zukünftig häufiger auftretender Extreme.“ Das betonten der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller, die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken sowie der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes Dr. Paul Becker heute (11.11.) anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Monitoring-Berichts zur Klimaforschung in den drei Ländern.
RESTLOS GENIESSEN UND DAS KLIMA SCHÜTZEN:
Mit 68 leckeren Gerichten in einem kostenlosen Kochbuch macht die Stadtreinigung Hamburg (SRH) ab sofort Appetit auf mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan und die SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau und Holger Lange stellten das neue Klima-Kochbuch heute in der Kantine der Stadtreinigung Hamburg der Öffentlichkeit vor.
COP22:
Die Europäische Kommission ist auf der diesjährigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen COP22, die derzeit in Marrakesch in Marokko stattfindet, stark vertreten. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete vertritt die EU bei den formellen Verhandlungen. Er nimmt ebenfalls am EU Energy Day im Rahmen der COP 22 teil. Bei der „Woche des Meeres“ (7.-13. November 2016) gibt EU-Umweltkommissar Karmenu Vella einen Überblick über die laufenden Bemühungen zur Umsetzung des Übereinkommens von Paris und stellt die jüngste Initiative der EU hierzu vor.
Klimaschutz muss in allen Sektoren erbracht werden
Die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz sowie die Ziele der Europäischen Union, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren, sind ambitioniert und fordern zu konsequentem Handeln auf. Auch die kommunalen Unternehmen müssen und werden sich dieser Herausforderung stellen. Ein solch weitreichender Plan beziehungsweise Entwurf bedarf jedoch einer europäischen Einbettung, muss technologieoffen und innovationsfreundlich sein.
Luftqualität in Würzburg
Nur mit einem Bündel aus großen und kleinen Maßnahmen kann die Qualität
der Würzburger Luft nachhaltig abgesichert beziehungsweise verbessert werden. Umweltreferent Wolfgang Kleiner präsentierte nun einen Flyer, der sich insbesondere an das Umweltbewusstsein der Taxifahrer und Busunternehmer richtet. Im Zuge der 2. Fortschreibung des Würzburger Luftreinhalteplans, der von der Regierung in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt- und der Stadtverwaltung erarbeitet wird, waren auch die Bürgerinnen und Bürger Würzburgs gefragt, sich mit Verbesserungsvorschlägen einzubringen.
"Elektrogeräte dürfen keine Wegwerfartikel sein"
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat sich für verbindliche europaweite Ziele zur Ressourceneffizienz ausgesprochen. "Die Europäische Kommission muss die Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Produkten stärker fördern", sagte Hendricks heute zur Eröffnung des 3. Europäischen Ressourcenforums (ERF) in Berlin.
Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), kommentiert die bislang gescheiterte
Die Welt benötigt von Deutschland ein ebenso klares wie glaubwürdiges Bekenntnis zum Klimaschutz – heute nach der US-Präsidentenwahl mehr denn je. Konsequente Vertragstreue zum Pariser Klimaabkommen wird jetzt national und international im Wert deutlich steigen.
Deutsche Umwelthilfe kritisiert Scheitern des Klimaschutzplanes 2050
Wirtschaftsminister und Ex-Umweltminister Gabriel legt im Auftrag der Industrie sein Veto gegen den deutschen Klimaschutzplan ein und stürzt die europäische Klimapolitik in die Krise
Gerade nach dem Sieg von Donald Trump in der amerikanischen Präsidentschaftswahl, müsste Deutschland mit einem ambitionierten Klimaschutzplan Stärke zeigen
Bundeskanzlerin Merkel stellt wieder einmal die kurzsichtigen Profitinteressen der Energie- und Automobilkonzerne sowie der Lebensmittelindustrie über den Klimaschutz
Bodenproben und Luftmessungen im Warndt weisen keine erhöhte Schadstoffkonzentration auf – Umweltministerium informierte Kommunen bei der Vorbesprechung der CSS-Sitzung in Carling
Sicherheitstechnik und Katastrophenschutz auf der Chemieplattform im französischen Carling werden im Mittelpunkt einer Sitzung der CSS (commission de suivi de site) stehen, zu der die Präfektur am Donnerstag nach Carling eingeladen hat.
Grüne Woche 2017:
Wer Bioökonomie richtig begreifen möchte, ist auf der Internationalen Grünen Woche Berlin 2017 genau richtig: Frischhaltedosen aus Holz, Biodiesel aus Raps, Shampoo-Flaschen aus Weizen, wollige Wärme aus Mais, Autobauteile aus Rizinus, Dämmstoffe aus Hanf, Hydrauliköl aus Sonnenblumen - all diese Produkte verkörpern Bioökonomie. Diese stellt eine moderne Wirtschaftsform dar, in der Produkte und Energie nicht mehr aus endlichen Rohstoffen wie Erdöl, sondern vor allem aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
Hightech-Strategie
Abgase aus der Stahlindustrie werden heute zur Stromerzeugung genutzt. Künftig sollen aus ihnen wertvolle Rohstoffe für die Chemieindustrie gewonnen werden. Das auf 15 Jahre angelegte Projekt Carbon2Chem® ist Teil des Zukunftsfeldes "Nachhaltiges Wirtschaften und Energie" der Hightech-Strategie.