Platz in der Oberen Altstadt soll zu einer „Klimaoase“ werden

Platz in der Oberen Altstadt soll zu einer „Klimaoase“ werden
Platz in der Oberen Altstadt soll zu einer „Klimaoase“ werden

Stadt Minden erhält für das Projekt am „Roten Gebäude“ Fördermittel des Bundes in Höhe von 1,113 Millionen Euro – Beigeordneter Nobert Kresse nimmt in Berlin die Urkunde entgegen

Für eine klimafreundliche und attraktive Neugestaltung der Fläche am „Roten Gebäude“ in der Oberen Altstadt hat die Stadt Minden jetzt eine Bewilligung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen über eine Förderung in Höhe von 1,113 Millionen Euro erhalten.


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„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem zweiphasigen Auswahlverfahren nun auch die zweite Hürde erfolgreich nehmen konnten“, so der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Norbert Kresse. Er nahm am 18. März 2024 in Berlin - in Vertretung für Bürgermeister Michael Jäcke - die Förderurkunde für das Projekt von Bundesbauministerin Klara Geywitz entgegen.

Bereits im März des vergangenen Jahres hatte die Stadt die positive Nachricht erhalten, dass sie die erste Hürde in dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ mit ihrem Konzept „Altstadtquartier am Roten Gebäude“ genommen hat. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat bereits im März 2023 beschlossen, 64 Projekte aus 61 Kommunen mit einer Förderung zu unterstützen. In Ostwestfalen-Lippe (OWL) gibt es nur zwei Städte, die eine Urkunde erhielten: Herford und Minden.

Die heimischen Bundestagsabgeordneten Achim Post (SPD), Stefan Schwartze (SPD) sowie Frank Schäffler (FDP) und Schahina Gambir (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Oliver Vogt (CDU) haben sich für die eingereichten Projekte der beiden Städte eingesetzt. „Ich freue mich sehr, dass das Mindener Konzept die Jury überzeugt hat. Auch freut mich sehr, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Januar dieses Jahres mit dem Bundeshaushalt 2024 die Projekte finanziell abgesichert hat“, stellt Achim Post heraus. Auf dem derzeit überwiegend versiegelten Platz am „Roten Gebäude“ könne nun „eine Klimaoase mit hoher Aufenthaltsqualität in der Altstadt“ entstehen.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen dazu: „Im Zentrum Mindens entsteht ein quasi neuer, barrierefreier Platz. Wiesensaaten und neue Bäume werden dorthin gebracht, wo vorher Stein und Asphalt die Fläche des Platzes versiegelt hat. Damit verbessert sich das Mikroklima an diesem Ort. In Hitzesommern wird er etwas kühler sein und sicher sehr viel stärker zum Verweilen und Zusammenkommen einladen. Der Bund unterstützt dieses wichtige Innenstadtprojekt daher mit über 1,1 Millionen Euro.“ 

„Wir stehen quasi in den Startlöchern“, berichtet Norbert Kresse. Ein Mindener Planungsbüro sei nach einer erfolgten Ausschreibung bereits beauftragt. Projektziel ist es, eine innerstädtische Freifläche neu und bürgernah zu gestalten und dabei eine Klimafolgenanpassung vorzunehmen, so dass das Quartier an sich

verändernde klimatische Bedingungen angepasst wird. In die Planung sollen auch Bürger*innen aus der Altstadt in einem Beteiligungsverfahren eingebunden werden, kündigte der Beigeordnete an. Dieses könne voraussichtlich vor den Sommerferien starten.

Auch der benachbarte öffentliche Spielplatz an der ehemaligen Bürgerschule – jetzt ein Mehrfamilienhaus – werde eine deutliche Aufwertung erfahren. Zur Planung gehört, dass die marode Stützmauer am Roten Gebäude auf dem städtischen Grundstück abgetragen und erneuert werde, so Kresse. Autos sollen weitgehend von der Fläche am „Roten Gebäude“, das früher eine Realschule war und jetzt das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung beherbergt, verschwinden. Nur einige wenige Stellplätze, die sich am einem angrenzenden Wohngebäude und am Mindener Museum befinden, werden bleiben müssen, so Kresse.

Der jetzt vorwiegend als Parkplatz genutzte Bereich ist stark versiegelt und weitgehend unattraktiv. Er sei kaum wahrnehmbar als wohnortnaher Grün- und Freiraum. Es handele sich um eine der wenigen Freiflächen in der verdichteten Bebauung der Altstadt. „Wir wollen den Bürger*innen diesen künftig „grünen Raum“ mit der Neugestaltung zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen möglichst viele Flächen entsiegelt und gleichzeitig innovative Nutzungsmöglichkeiten geschaffen werden“, sagt der Beigeordnete.

„Die Stadtgesellschaft und insbesondere die Menschen aus dem Quartier beschäftigen sich bereits seit einiger Zeit mit diesem wichtigen Bereich. Wir haben die Ideen aus der Bürgerschaft aufgegriffen und in das Projekt einfließen lassen“, ergänzt Bürgermeister Michael Jäcke. Gute Anregungen gab es beispielsweise 2019 in einer der Sitzungen des „Beirates für nachhaltige Entwicklung“ und auch eine Einwohner*innenfrage im Rat habe Schwung in das Projekt gebracht.

So kam der Projektaufruf für das Bundesprogramm im Juli 2022 sehr gelegen. Bereits Ende November 2023 hatte die Stadtverordnetenversammlung – unter der Voraussetzung, dass die beantragten Fördermittel fließen -, die Bereitstellung von kommunalen Komplementärmitteln zum Bundesprogramm in Höhe von 196.500 Euro beschlossen. Das Projekt muss bis Ende 2027 umgesetzt werden.

Unterstützt werden in dem Programm mit einem Volumen von insgesamt 176 Millionen Euro bundesweit anspruchsvolle Erhaltungs- und Umbauvorhaben, wie beispielsweise die Vernetzung bestehender Grün- und Freiräume, großräumige bedeutsame Parkanlagen oder auch großräumige Projekte, die graue Infrastruktur in grünblaue umwandeln. Der Bund beteiligt sich zu 85 Prozent an den förderfähigen Kosten. Die Kommunen müssen mindestens zehn Prozent übernehmen. Im Fall der Stadt Minden wären das dann 15 Prozent als Eigenanteil.

Mit dem im Jahr 2020 aufgelegten Bundesprogramm, welches durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages finanziert wird, werden Städte und Gemeinden bei der klimaresilienten Stadtentwicklung unterstützt. Im Rahmen des Programms werden nun bundesweit Park- und Grünanlagen „schön und fit gemacht“ für Hitzesommer und Regenperioden. Zudem werden Frei- und Verkehrsflächen entsiegelt und die Biodiversität in Städten damit gefördert.

Stadt Minden