Ressourcenverbrauch: EU schießt über das Ziel hinaus

DNR: Wirtschaft & Ressourcen

Wäre der Verbrauch natürlicher Ressourcen weltweit so hoch wie in der EU, würden wir alle ab dem 10. Mai auf Pump leben. Das geht aus dem Bericht von WWF und Global Footprint Network hervor.


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Würden alle Menschen den gleichen Lebensstil wie die rund 500 Millionen EU-Bürger*innen pflegen, wären die Leistungen, die Ökosysteme in einem Jahr erneuern können – Nahrungsmittel, Holz, CO2-Absorption, Land zum Bauen – bereits am 10. Mai dieses Jahres erschöpft. Mit anderen Worten bräuchte es 2,8 Planeten Erde, damit die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen à la EU gestillt und der europäische Lebensstil aufrechterhalten werden können.

Zum Vergleich: Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) fiel 2018 auf den 1. August. Seit den 1970er-Jahren verlagerte sich der Überlastungstag immer weiter nach vorne – vom 21. Dezember im Jahr 1971 auf den 1. November im Jahr 2000 bis eben zum 1. August 2018.

Die Folgen des europäischen Überlastungstages sind laut Bericht von WWF und Global Footprint Network weltweite Abholzung, der Verlust der Artenvielfalt, Wasserknappheit, Bodenerosion, Luftverschmutzung, Klimawandel. All diese Bedrohungen haben zunehmende Spannungen und Konflikte zur Folge und verschärfen globale Ungleichheiten.

Obgleich kein EU-Mitgliedstaat die natürlichen Ressourcen auf einem nachhaltigen Niveau verbraucht, bestehen große Unterschiede: Luxemburg macht mit seinem Overshoot Day am 16. Februar die schlechteste Figur. Auch Estland (26. März) und Dänemark (29. März) überziehen ihr jeweiliges jährliches Ressourcenbudget immens. Der deutsche Erdüberlastungstag fiel auf den 3. Mai 2019. Das entspricht drei Planeten Erde, wenn die Weltbevölkerung so leben würde wie die Menschen in Deutschland. Auf der anderen Seite verzeichnet Rumänien den geringsten Ressourcenverbrauch innerhalb der EU – mit einem Überlastungstag am 12. Juli.

Der WWF und das Global Footprint Network schließen aus dem Bericht, dass die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) endlich allen Entscheidungen, die die EU trifft, zugrunde gelegt werden müssen. Beide Organisationen warnen davor, dass dieses Leben auf Pump den europäischen Wohlstand erheblich gefährdet.

Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V. direkter Link zum Artikel