SBN: Umwelt und Klimafragen werden bedeutender

Positiver Jahresabschluss 2019 – Herschbach: Gebührenstabilität als Ziel

Verwaltungsrat und Stadtrat haben den Jah-resabschluss 2019 der Servicebetriebe Neu-wied gebilligt. Die Bilanzsumme liegt bei gut 103 Millionen Euro. Mehr und mehr bestimmen Umwelt- und Klimafragen die Arbeit.


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Die SBN sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR). Eine AöR wird mit Personal und Sachmitteln (Fuhrpark, Geräte) ausgestat-tet. Träger der Servicebetriebe ist die Stadt Neuwied, die ihnen in einem sogenannten Be-trauungsakt Aufgaben übertragen hat: Die Stadt kostet das 8,4 Millionen Euro in Form einer Kapitaleinlage. „In diesem Betrag sind die Öffentlichen Dienstleistungen und die Gelder für das Deichamt enthalten“, erklärt SBN-Vorstand Stefan Herschbach. Unter dem Strich konnte das Eigenkapital der SBN ge-genüber dem Vorjahr um 483.000 Euro ge-steigert werden, im Wesentlichen durch die Er-löse aus der Abwasserbeseitigung.

Rasen mähen, Blümchen pflanzen, Kanäle bauen. So einfach, wie sich manche die Arbeit der SBN vorstellen, ist sie schon lange nicht mehr. „Vieles ist schon durch die alljährlich anfallenden Aufgaben eng getaktet“, so Her-schbach. Die vergangenen Jahre waren je-doch besonders durch klimatische Verände-rungen beeinflusst. „Das zieht sich wie ein ro-ter Faden durch alle Bereiche der Öffentlichen Dienstleistungen bis zum Abwassermanage-ment.“ Beispiel Grünpflege: Mehr und mehr müssen sich die SBN mit den Folgen des Klimawandels befassen. Die extremen Som-mer der letzten Jahre schädigen Bäume so sehr, dass immer häufiger gefällt werden und Ersatz gepflanzt werden muss: „Das ist ein schwieriges Feld, weil Erfahrungswerte fehlen, welche Bäume auf Dauer geeignet sind.“

„Umwelt und Klima haben nicht nur in der allgemeinen öffentlichen Diskussion, sondern auch in Neuwied einen anderen Stellenwert bekommen. Und das ist richtig“, sagt Hersch-bach. Stichwort Biodiversität: Blumenwiesen werden bereits seit mehr als zehn Jahren an-gelegt. Der Beschluss des Stadtrats, dass der Anteil an Blühflächen 20 Prozent der Grün-flächen ausmachen soll, ist aber nicht einfach damit umzusetzen, indem mehr Saatgut für Blumenwiesen bestellt oder Wiesen nicht mehr gemäht werden: „Entscheidend ist auch die Beschaffenheit des Bodens. Und der lässt sich nicht vom einen auf den anderen Tag verändern.“ Zwischenzeitlich haben sich die SBN dem Projekt „Mehr als nur Grün“ ange-schlossen, in dem der Landkreis Mayen-Koblenz, die Stadt Koblenz, die Uni Koblenz und weitere Kommunen Erfahrungen ihrer Ar-beit austauschen. Wie oft wird gemäht und mit welcher Technik? Wie wird das Schnittgut aufgenommen? Die SBN und ihre Partner ha-ben daher Testflächen angelegt, die Ergeb-nisse werden wissenschaftlich ausgewertet.

Laut Herschbach müssen die Herausforde-rungen so bewältigt werden, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen: „Die Leistungen der SBN werden durch Gebühren nach dem Kostendeckungsprinzip finanziert. Effizienz ist das Gebot: Alles Maßnahmen müssen wirk-sam, aber auch wirtschaftlich sein, um die Haushalte der Bürger im wahrsten Sinne des Wortes nicht über Gebühr zu belasten.“

Besonders deutlich wird das am Abwasser-system. Auch zukünftig müssen Kläranlagen fortlaufend baulich und verfahrenstechnisch optimiert werden, um beispielsweise die Phosphatbelastung der Fließgewässer zu re-duzieren. Ebenso rücken Maßnehmen für mehr Energieeffizienz in den Fokus. Anderer-seits muss das Kanalsystem den technischen Vorgaben entsprechen, was bereits hohe jähr-liche Investitionen erfordert. Man kann das System aber schon aus technischen Gründen nicht auf alle Eventualitäten bei Starkregen dimensionier: „Darüber hinaus würden die Kosten hierfür aus dem Ruder laufen.“

swn: Stadtwerke Neuwied GmbH